Streik am Hamburger Flughafen: Fallen am Freitag alle Flüge aus?

Berlin/Hamburg - Flugreisende müssen sich am Freitag auf Behinderungen einstellen: Die Gewerkschaft ver.di weitet den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst auf mehrere Flughäfen - darunter Hamburg - aus.

Fluggäste warten in der Abflughalle des Hamburger Flughafens vor einem Ticketschalter. Am Freitag könnten alle Flüge gestrichen werden. (Archivfoto)
Fluggäste warten in der Abflughalle des Hamburger Flughafens vor einem Ticketschalter. Am Freitag könnten alle Flüge gestrichen werden. (Archivfoto)  © Axel Heimken/dpa

Am Hamburger Flughafen könne der Warnstreik unter anderem die Bereiche Luftsicherheitskontrolle, Passagierabfertigung und Instandhaltung betreffen, wie eine Flughafensprecherin am Mittwochmorgen mitteilte.

"Aufgrund des Warnstreiks ist mit Flugstreichungen und Verspätungen zu rechnen – bis hin zur kompletten Einstellung der Passagierflüge." Der Warnstreik dauert demnach von Donnerstag, 22 Uhr, bis Freitag, 22 Uhr. Am Hamburg Airport sind für Freitag insgesamt rund 253 Flüge mit rund 32.000 Passagieren geplant.

Es liegen nach Airport-Angaben noch keine Zahlen zu Flugstreichungen vor. "Wir erwarten jedoch weitreichende Auswirkungen auf den Flugbetrieb und zahlreiche weitere Flugstreichungen im Tagesverlauf", sagte die Sprecherin.

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Passagiere werden gebeten, sich fortlaufend über den Flugstatus zu informieren und bei Bedarf Kontakt mit der gebuchten Airline aufzunehmen.

Nach Gewerkschaftsangaben werden sich die Streikenden am Freitagvormittag zur Kundgebung vor den Terminals des Hamburger Flughafens versammeln und anschließend in einem Demonstrationszug rund um den Flughafen ziehen. Beschäftigte, die nicht unter den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) fallen, werden zum Solidaritätsstreik aufgerufen.

24-Stunden-Warnstreik nach Ansicht des Flughafens Hamburg vollkommen unangemessen

Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste nehmen am Hamburger Flughafen an einem Warnstreik teil.
Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste nehmen am Hamburger Flughafen an einem Warnstreik teil.  © Christian Charisius/dpa

Mit den nun fortgesetzten Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 22. und 23. Februar sind weitere Warnstreiks unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angekündigt.

Ein 24-Stunden-Warnstreik in Hamburg ist nach Ansicht des Flughafens vollkommen unangemessen, zumal der Flughafen Hamburg mit seinen rund 800 Beschäftigten einen minimalen Anteil an den bundesweit 2,4 Millionen Beschäftigten nach TVÖD-Vertrag darstellt, sagte die Airport-Sprecherin.

In den Tarifverhandlungen ist der Flughafen den Angaben zufolge zudem kein direkter Verhandlungspartner.

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Für Unverständnis sorgt der Warnstreik auch, weil es erst vor wenigen Tagen mit ver.di eine Tarifeinigung am Hamburger Flughafen für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste gegeben habe, sagte die Sprecherin.

"Dieselbe Gewerkschaft ver.di bestreikt nun trotzdem den Hamburger Flughafen und sorgt für massive Einschränkungen für Zehntausende Reisende."

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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