Todesangst im Flugzeug: Mann weiß nicht weiter und spricht Bombendrohung aus

Seattle (USA) - Bei einem Inlandsflug in den USA kam es zu verstörenden Szenen. Ein Passagier der ersten Klasse sprach eine Bombendrohung aus und zwang das Flugzeug zur Landung an einem Ausweichflughafen. Der Mann gab vor, vom Sinaloa-Kartell verfolgt zu sein. Killer würden auf ihn warten.

Eine Boeing 737 der Alaska Airlines wurde nach einer Bombendrohung umgeleitet. 117 Menschen waren an Bord. (Archivbild)
Eine Boeing 737 der Alaska Airlines wurde nach einer Bombendrohung umgeleitet. 117 Menschen waren an Bord. (Archivbild)  © 123RF/boarding1now

Eine Alaska-Airlines-Maschine, unterwegs von Atlanta nach Seattle, musste am Mittwoch stattdessen auf dem Regional-Flughafen von Spokane (US-Bundestaat Washington) landen.

Zuvor überreichte einem Bericht der Zeitung "New York Post" zu Folge Brandon Scott, Passagier der ersten Klasse, der Crew einen handgeschriebenen Zettel. "Es gibt eine Bombe an Bord des Flugzeuges" kritzelte der 38-Jährige auf den Kassenbon.

"Das ist kein Scherz", drohte Scott. "In meinem Handgepäck befinden sich mehrere Kilo selbstgemachter Sprengstoff. Ich habe eine Sprengkapsel dabei", hieß es weiter.

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Er habe "nichts mehr zu verlieren", sagte er zur Flugbegleiterin, sollte das Flugzeug in Seattle landen, würde er "jeden an Bord töten"

"Ändern Sie unser Ziel und ich werde die Bombe nicht zünden. Ich wiederhole, wenn ich sehe, dass wir in Seattle landen, werde ich jede Seele in diesem Flugzeug töten." Zugleich beteuerte Scott, dass er sich "widerstandslos" festnehmen lassen würde, sobald der Flieger gelandet sei.

Der Passagier wirkte dem Vernehmen nach sehr aufgeregt und soll reichlich Vodka auf dem mehrstündigen Flug getrunken haben.

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Bomben-Droher ist einschlägig vorbestraft

Der Mann fühlte sich vom Sinaloa-Kartell verfolgt. (Symbolbild)
Der Mann fühlte sich vom Sinaloa-Kartell verfolgt. (Symbolbild)  © 132rf/NejroN

Die Piloten hielten sich ans Protokoll, verbarrikadierten sich im Cockpit und informierten umgehend die Flugsicherung. Wenig später landete die Boeing 737 mit 117 Menschen an Bord sicher auf dem Ausweichflughafen von Spokane. Den Passagieren wurde mitgeteilt, man müsse notlanden aufgrund eines "technischen Defektes".

Dort warteten bereits die Einsatzkräfte auf Brandon Scott. Der Bomben-Droher ließ sich tatsächlich widerstandslos festnehmen. Sprengstoff wurde nicht gefunden.

Bei einer ersten Vernehmung gab Scott an, dass Mitglieder des gefürchteten Sinaloa-Kartells am Flughafen von Seattle auf ihn warten würden, um ihn nach eigenem Bekunden zu foltern. Er sei verzweifelt gewesen, habe auch überlegt die Crew anzugreifen oder eine Flugzeugtür zu öffnen, dann kam ihm die Idee mit der Bombendrohung.

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Nach Informationen von "New York Post" unterhält das Sinaloa-Kartell keine größere Präsenz in Seattle.

Brandon Scott wurde festgenommen. Der 38-Jährige ist wegen Raubes und Entführung einschlägig vorbestraft.

Titelfoto: Montage: 123rf/boarding1now, 132rf/NejroN

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