Unfall-Serie geht weiter: Funken sprühen, Leipziger DHL-Airbus setzt mit Heck auf

London/Leipzig - Erneut haben Piloten der DHL-Tochter European Air Transport Leipzig (EAT) für Schrecksekunden gesorgt. Auf dem Flughafen London-Heathrow kam es am Sonntag bei der versuchten Landung eines Airbus A300-600 zum gefährlichen "Tailstrike" - dem Aufschlagen des Flugzeughecks auf der Landebahn. Nicht das erste Mal bei Leipziger DHL-Piloten, die deshalb 2024 eine Extra-Schulung erhielten.

Der Augenblick, in dem es Funken sprüht. Der Leipziger DHL-Airbus schlägt in London mit dem Heck auf die Landebahn.  © Screenshot Big Jet TV

Die Lande-Panne geschah direkt vor laufender Kamera des bekannten englischen Plane-Spotters Jerry Dyer (61, "Big Jet TV").

Sonntagnachmittag gegen 17.13 Uhr Ortszeit schwebte der aus Leipzig kommende DHL-Airbus in Heathrow ein. Die Landebahn 09L war für den A300-600 freigegeben.

Die Landung - alles andere als ideal. Erst setzte nur das linke Fahrwerk auf, dann nur das rechte. Schließlich hüpfte der Jumbo wieder von der Landebahn, drohte aufzuschaukeln.

Flugzeug Nachrichten Drohnen-Alarm legt Flughafen lahm: Tausende Passagiere in München gestrandet

    Nun versuchten die Piloten, die Schaukelei mit einem "Go Around" zu beenden. Doch beim Durchstarten zogen sie die Flugzeugnase zu schnell hoch, sodass das Heck funkensprühend über die Landebahn schleifte.

    Anzeige

    Leipziger DHL-Piloten mussten bereits zur Nachschulung

    Das Schadensbild an dem A300, der am 9. Februar 2024 in Leipzig einen Tailstrike auf die Piste kratzte.  © BFU

    Nach einer Platzrunde gelang die Landung schließlich im zweiten Anlauf.

    Da die ursprüngliche Landebahn wegen abgesprengter Flugzeugteile sofort gesperrt werden musste, landete der Leipzig-Flieger auf 09R.

    Alle Besatzungsmitglieder seien wohlauf, teilte DHL auf Anfrage mit.

    Flugzeug Nachrichten Passagier zwingt Flugzeug zu Sicherheitslandung: Der Grund macht fassungslos

    Man werde die Umstände dieses Vorfalls in Zusammenhang mit den Luftfahrtbehörden untersuchen, hieß es weiter. Konkrete Fragen zum Schaden, zu Flugerfahrung und Ausbildungsstand der Crew wollte DHL nicht beantworten.

    Erst vergangenes Jahr hatte DHL seine Leipziger EAT-Piloten auf Empfehlung der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) nachgeschult, weil sich Tailstrike-Fälle gehäuft hatten.

    Im Februar 2024 zog ein A300 auch auf dem Leipziger Flughafen eine Funkenspur.

    Die DHL-Maschine, die laut BFU-Untersuchungsbericht von einer wenig erfahrenen Co-Pilotin (30) gelandet wurde, erlitt dabei schwere Schäden.

    Mehr zum Thema Flugzeug Nachrichten: