Fridays for Future protestiert an Nordseestrand

Von Lennart Stock

Borkum - Mit einem roten Schriftzug haben Klimaaktivisten von Fridays for Future am Dienstag am Strand von Borkum gegen die umstrittene Erdgasförderung in der Nordsee unweit der Insel protestiert.

Neben der Protestaktion am Strand soll es eine Lesung von Luisa Neubauer (29) geben.
Neben der Protestaktion am Strand soll es eine Lesung von Luisa Neubauer (29) geben.  © Lars Penning/dpa

Luisa Neubauer (29), Sprecherin von Fridays for Future, fordert den niederländischen Konzern One-Dyas auf, die Gasbohrungen zu stoppen.

"Erdgas ist ein Riesen-Klimakiller", sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. "Jedes bisschen Erdgas, was verbrannt wird, macht die Klimakrise für uns gefährlicher. Das heißt, wir müssen ganz dringend raus aus Erdgas und nicht rein in neue Projekte."

Neben dem Protest an der Strandpromenade kündigte Fridays for Future weitere Aktionen an. Demnach sollte es am Nachmittag auch eine Lesung von Neubauer und eine weitere Protestaktion am Strand geben. Eine Polizeisprecherin in Leer sagte am Vormittag, der Protest verlaufe friedlich.

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Auch die Grünen im Bundestag erneuerten ihre Kritik. "Während Deutschland und Europa unter Hitze, Dürre und Überschwemmungen leiden, will Friedrich Merz neue Gasbohrungen vor Borkum durchdrücken – ausgerechnet im sensiblen Wattenmeer. Das ist keine Energiepolitik, das ist Klimazerstörung mit Ansage", sagte Co-Fraktionschefin Katharina Dröge der dpa.

Bohrungen nach Gas und Öl verschärften die Klimakrise und gefährdeten die Natur.

Grüne fordern Ende der Gasförderung

Die Proteste richten sich gegen eine Förderplattform rund 20 Kilometer vor der Insel.
Die Proteste richten sich gegen eine Förderplattform rund 20 Kilometer vor der Insel.  © Lars Penning/dpa

Vor knapp zwei Wochen hatte das Bundeskabinett einem völkerrechtlichen Abkommen mit den Niederlanden zugestimmt, das es ermöglicht, die grenzüberschreitenden Gasfelder in der Nordsee vor Borkum zu erschließen.

Die Grünen hatten danach vergangene Woche einen Antrag im Bundestag gestellt, mit dem Ziel, Gasförderungen in Deutschland zu beenden. Demnach sollen keine neuen Gasbohrungen mehr erlaubt und bestehende Genehmigungen bis 2030 befristet werden.

Auf der ostfriesischen Insel ist die Sorge groß, dass die vom niederländischen Energiekonzern One-Dyas betriebene Gasförderung auch Umweltfolgen für Borkum und das benachbarte UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer haben könnte. Die errichtete Förderplattform liegt rund 20 Kilometer vor der Insel.

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Die Deutsche Umwelthilfe, weitere Umweltverbände und die Insel Borkum klagen gegen die Erdgasförderung, die auf niederländischem Hoheitsgebiet bereits angelaufen ist.

Entscheidungen stehen noch aus. Beschlossen ist die Erdgasförderung auf deutschem Hoheitsgebiet daher noch nicht.

Titelfoto: Lars Penning/dpa

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