Erste Fälle: Giftinfozentrum warnt vor berauschenden Gummibärchen

Leipzig - Bunte Gummibärchen sind nicht immer harmlos und für Kinder geeignet. Das Giftinformationszentrum warnt vor Verwechslungsgefahr.

Nicht immer harmlos: Als Nahrungsergänzungsmittel angebotene Gummibärchen können auch schlafförderndes Melatonin oder gar berauschendes Hexahydrocannabinol (HHC) enthalten.
Nicht immer harmlos: Als Nahrungsergänzungsmittel angebotene Gummibärchen können auch schlafförderndes Melatonin oder gar berauschendes Hexahydrocannabinol (HHC) enthalten.  © imago/imagebroker

Im Handel und im Internet werden mehrere Nahrungsergänzungsmittel in Form von Gummibärchen angeboten. Für Kinder sind das in der Regel Multivitaminpräparate, von denen keine Gefahr ausgeht.

Es gebe allerdings auch Fruchtgummis, die für Erwachsene mit Wirkstoffen, wie dem schlaffördernden Melatonin oder gar psychoaktiven Substanzen wie Hexahydrocannabinol (HHC), angeboten werden, warnt die Leiterin des Giftinformationszentrums, Dagmar Prasa.

"Es besteht die Gefahr, dass Kinder die Gummibärchen für normale Süßigkeiten halten und diese dann in größeren Mengen naschen."

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Der Giftnotruf verzeichnete in diesem Jahr zehn Beratungsfälle, in denen Kinder übermäßig Nahrungsergänzungsmittel eingenommen haben - darunter erstmals auch Anfragen wegen des Verzehrs von Fruchtgummis mit HHC und Melatonin. Solcherlei Präparate sollten stets außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, sagt Prasa.

Die neun Ärzte und Apotheker des Giftinformationszentrums berieten in diesem Jahr rund 28.200 Anrufer und damit 5,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Laut Prasa ging es in mehr als jedem dritten Fall um Kinder im Baby- bis zum Vorschulalter, die sich möglicherweise vergiftet hatten.

Titelfoto: imago/imagebroker

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