Junge Frau (20) hat mehr als 50 Allergien: So geht sie damit um

New York - Mia Silverman (20) hat mehr als 50 verschiedene Allergien. Auf vieles muss sich verzichten. Trotzdem will sie sich nicht unterkriegen lassen. Wie geht sie damit um?

Mia (20) lebt mit mehr als 50 Allergien. Trotzdem versucht sie das Beste daraus zu machen.
Mia (20) lebt mit mehr als 50 Allergien. Trotzdem versucht sie das Beste daraus zu machen.  © Montage: nstagram/theallergicgirl_

Wenn Mia das Falsche isst, merkt sie das sofort: Übelkeit, Schwellungen, Hautirritationen, bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock - dem kompletten Kreislaufkollaps.

Die junge Frau kennt das alles zur Genüge: Mehr als 50 Allergien trägt Mia in sich. Nun sprach die 20-Jährige mit der Zeitung "New York Post" über ein Leben, geprägt von Verzicht und Vorsicht.

Schon als Säugling vertrug sie keine Milchprodukte, berichtet sie. Lebensbedrohlich wurde es als Kleinkind. "Als ich zwei Jahre alt war, brachte mein Vater Kekse mit Nüssen mit nach Hause", erinnert sich die College-Studentin aus Boston. "Mein Hals war sofort zu, mein ganzer Körper war voller Ausschlag und ich musste mich übergeben." Mia kam ins Krankenhaus, wo die Ärzte umfangreiche Tests machten. Viele Unverträglichkeiten stellten sie bereits damals bei ihr fest. "Von da an kamen immer mehr Allergien hinzu", sagt sie.

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Ihre Ärzte vermuten indes, dass die junge Frau an einer ganz besonders seltenen Autoimmunkrankheit leidet.

Allergie-Stress: Die junge Frau musste auf vieles verzichten

Mia kann aus dem Kopf nicht sagen, wogegen sie alles allergisch ist. Eine kleine Karte hilft ihr.
Mia kann aus dem Kopf nicht sagen, wogegen sie alles allergisch ist. Eine kleine Karte hilft ihr.  © Montage: nstagram/theallergicgirl_

Es wurde immer schlimmer. In der Schule fühlte sich Mia oft wie eine "Aussätzige", wie sie rückblickend sagt.

Sie wurde von den anderen Kindern gemobbt und gehänselt. "Als ich klein war, saß ich am erdnussfreien Tisch und niemand wollte dort mit mir sitzen", offenbart MIa. "Viele Kinder haben sich über mich lustig gemacht und Witze darüber gemacht, dass sie mir Nüsse ins Essen mischen, um zu sehen, was passiert."

Doch ihre Eltern waren immer für sie da. Über ihre Mutter sagt Mia: "Die Kochmöglichkeiten meiner Mama waren sehr eingeschränkt, als ich ein Kind war", und ergänzt: "Aber sie liebt die Herausforderung und ist eine herausragende Köchin."

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Schwierig seien jedoch gemeinsame Restaurantbesuche gewesen. "Wir mussten unsere eigenen Lebensmittel mitbringen und mit dem Koch vorab sprechen", sagt die Allergikerin.

"Es gab so viel zu beachten."

Rettet im Notfall ihr Leben: Im Falle einer besonders heftigen Reaktion - dem gefürchteten anaphylaktischen Schock - hat Mia stets einen Adrenalin-Autoinjektor wie diesen dabei. (Symbolbild)
Rettet im Notfall ihr Leben: Im Falle einer besonders heftigen Reaktion - dem gefürchteten anaphylaktischen Schock - hat Mia stets einen Adrenalin-Autoinjektor wie diesen dabei. (Symbolbild)  © 123rf/andreypopov

Dagegen ist Mia "theallergicgirl" Silvermann allergisch

  • Äpfel, Pfirsiche, Birnen, Kirschen, Mango, Wassermelone
  • Paprika, Auberginen, Zucchini
  • Schalenfrüchte und ihre Öle, einschließlich Erdnüsse, Mandeln, Paranüsse, Cashewnüsse, Haselnüsse, Macadamia
  • Linsen und Kichererbsen
  • Alle Samen und ihre Öle, außer Sonnenblumenkernen, insbesondere Chiasamen, Leinsamen und Sesam
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Sulfate
  • Latex
  • Eier
  • Kaffee
  • Schokolade
  • Safran, Estragon,
  • Rotwein
  • Milchprodukte, wie Butter, Sahne und Käse
  • Mononatriumglutamat, sowie diverse Aromen und Farbstoffe

Mia will sich nicht unterkriegen lassen

Mittlerweile studiert Mia in New York, will auf eigenen Beinen stehen, unabhängig sein. Sie versucht ein normales Leben zu führen, geht auf eigene Faust in Schnell-Restaurants. Die App Fig, in der sie ihre Unverträglichkeiten hinterlegt hat, helfe ihr dabei sehr betont Mia.

Und für den Notfall trägt die junge Frau stets einen Adrenalin-Autoinjektor bei sich - eine Art Impfstift. Das rettet Leben im Falle eines anaphylaktischen Schocks, erklärt Mia auf TikTok, wo sie ihre 117.000 Follower an ihrem Leben teilhaben lässt und Multi-Allergikern wie ihr eine Stimme geben will. Dafür sei sie sehr dankbar, betont die 20-Jährige.

"Ich bin dankbar dafür, dass ich in der Lage bin, das Positive in etwas zu sehen, das für den größten Teil meines Lebens ein negatives Element war."

Titelfoto: Montage: nstagram/theallergicgirl_

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