Dresden - Sachsens Augenoptiker geben sich uneinsichtig angesichts von hohem Bürokratieaufwand und geringen Umsätzen: Immer mehr Betriebe ziehen sich aus der Versorgung der gesetzlich Versicherten zurück.
Bundesweit bieten 17 Prozent der inhabergeführten Augenoptikbetriebe keine Krankenkassengeschäfte mehr an.
Weitere 17 Prozent planen ihren Ausstieg aus diesem Geschäftsfeld, ergab eine Umfrage vom Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen.
"Da vor allem die inhabergeführten Betriebe schwer sehbeeinträchtigte Personen mit vergrößernden Sehhilfen und Kontaktlinsen versorgen, ist die flächendeckende Versorgung von Menschen, die in besonderem Maße auf eine Sehhilfe angewiesen sind, gefährdet", sagt Obermeister Uwe Riegler vom Verband Mitteldeutscher Augenoptiker- und Optometristen.
Er führt in Dresden-Gruna die "Brillen Galerie".
Ein Bürokratie-Abbau ist dringend notwendig
Riegler fordert dringend einen Bürokratie-Abbau und macht dafür konkrete Vorschläge.
So sollte das sogenannte Präqualifizierungsverfahren (müssen Betriebe durchlaufen, um Leistungen über die Krankenkassen abzurechnen) vereinfacht und die anlasslosen Überwachungen gestrichen werden.
"Diese Überwachungsmaßnahmen tragen nicht zur Qualität der Versorgung bei, sie kosten jedes Mal bis zu 500 Euro und nehmen Zeit in Anspruch, in der fehlsichtige Menschen nicht versorgt werden können", kritisiert Riegler.
Dr. Andreas Brzezinski (56) vom Sächsischen Handwerkstag sieht: "In Bürokratie schwingt immer auch Misstrauen gegenüber den Unternehmen mit. Man unterstellt ihnen, dass sie nicht korrekt handeln. Hier brauchen wir dringend ein Umdenken."