Schmerzhafte Stiche und gefährlicher Krankheitserreger: Kriebelmücke auf dem Vormarsch

Frankfurt am Main - Winzig klein, aber schmerzhaft und gefährlich! Die sogenannten Kriebelmücken sind in Deutschland auf dem Vormarsch und könnten zu einer echten Plage werden.

Forscher gehen davon aus, dass Kriebelmücken in Zukunft häufiger auch in Deutschland vorkommen werden.
Forscher gehen davon aus, dass Kriebelmücken in Zukunft häufiger auch in Deutschland vorkommen werden.  © Dorian D. Doerge/Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum/dpa

Laut einer neuen Studie von Forschenden der Goethe-Universität und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums werden die nur rund zwei bis sechs Millimeter großen Kriebelmücken bundesweit bald deutlich häufiger vorkommen, als uns lieb sein wird.

Aufgrund der höheren Temperaturen könnten sich mehrere Generationen pro Jahr entwickeln und die Insekten somit insgesamt vermehrt auftreten, erklärt das Forschungsteam.

Die fliegenden und meist schwarzen Tiere gehören zu den "Poolsaugern". Ihre weiblichen Exemplare schaben mit scharfen Zähnchen die Haut des jeweiligen Wirts auf und nehmen dann den dort entstehenden Blutstropfen zu sich.

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Weil die Mücken dabei gerinnungshemmende und betäubende Substanzen in die Wunde einleiten, können schwere allergische Reaktionen hervorgerufen werden, so die Forscher über ihre Studie, die aktuell im wissenschaftlichen Fachjournal "Science of the Total Environment" vorgestellt wurde.

Auf dem afrikanischen Kontinent sorgt die Kriebelmücke für blind machende "Flusskrankheit"

Außerdem sind die Kriebelmücken vektorkompetent, das bedeutet, sie sind in der Lage, durch Stiche Infektionskrankheiten zu übertragen. So bereits millionenfach in Afrika geschehen, wo die Blutsauger den dort verbreiteten Fadenwurm (Onchocerca volvulus) übertragen, der die sogenannte Flussblindheit auslösen kann. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge erlitten infolge der Krankheit bereits mehr als 1,15 Millionen Menschen einen Verlust ihrer Sehfähigkeit.

Zukünftig versucht das Forschungsteam noch zu klären, welche der etwa 57 in Deutschland entdeckten Kriebelmücken-Arten bestimmte Erreger von Infektionskrankheiten unter in Europa herrschenden Bedingungen übertragen können.

Titelfoto: Dorian D. Doerge/Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum/dpa

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