Heute vor 59 Jahren: Dieses Gebäude kostet noch immer Millionen

Heute vor 59 Jahren, am 11. Oktober 1966, nahm das erste Atomkraftwerk der DDR nach sechsjähriger Bauzeit seinen Betrieb auf - das Kernkraftwerk Rheinsberg. Es war knapp 24 Jahre lang in Betrieb und wird noch immer zurückgebaut.

11. Oktober 1966: DDR nimmt erstes Kernkraftwerk in Betrieb

Das Kernkraftwerk Rheinsberg war das erste wirtschaftlich genutzte Kernkraftwerk der DDR.
Das Kernkraftwerk Rheinsberg war das erste wirtschaftlich genutzte Kernkraftwerk der DDR.  © dpa/Jens Kalaene

Erste Überlegungen zum Kernkraftwerk Rheinsberg, das damals noch "Kontrakt 903" hieß, gab es bereits 1955, beschlossen wurde es 1956. Der Bau startete 1960, der Reaktor lief erstmals am 11. März 1966 und wurde am 9. Mai 1966 feierlich in Betrieb genommen. Der kommerzielle Dauerbetrieb des Kernkraftwerkes begann am 11. Oktober 1966.

Das Kernkraftwerk Rheinsberg war mit einer Nettoleistung von 62 Megawatt zunächst nur ein vergleichsweise kleines Kernkraftwerk, das nicht mehr als eine Stadt in der Größe von Potsdam versorgen konnte.

Ursprünglich war der Betrieb für 20 Jahre geplant. Die Betriebszeit wurde aber 1986 um fünf Jahre verlängert. Wegen erheblicher Sicherheitsbedenken nahm man das Kernkraftwerk Rheinsberg jedoch schon am 1. Juni 1990 nach 130.000 Betriebsstunden außer Betrieb.

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Zurückgebaut wird das Werk seit 1995. Das Ganze stellte sich als kleinteiliger und komplizierter heraus als ursprünglich gedacht.

Das eigentliche Ziel, den Rückbau im Jahr 2024 zu beenden, wurde nicht erreicht und die Demontage des Kernkraftwerkes Rheinsberg dauert an.

Fun Fact: Das Kernkraftwerk Rheinsberg war auf dem damaligen Zehn-Mark-Schein abgebildet.

Jährlich fließen circa 30 Millionen Euro in den Rückbau des Atomkraftwerkes. Von 1990 bis 2024 lagen die Kosten für den Abbau des Kernkraftwerkes Rheinsberg insgesamt bei rund 700 Millionen Euro.

Das zuständige Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH (EWN) rechnet damit, dass der Rückbau des Kernkraftwerkes Rheinsberg mindestens bis 2040 dauern wird. Die Dauer der Demontage übersteigt damit deutlich die eigentliche Betriebszeit des Kernkraftwerkes.

Titelfoto: dpa/Jens Kalaene

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