EU ermittelt gegen Online-Händler wegen gefälschter Medikamente!

Brüssel - Wegen des Vertriebs womöglich gefälschter Medikamente geriet der chinesische Online-Händler "AliExpress" jetzt ins Visier der EU-Kommission.

Die EU-Kommission will Konzerne wie AliExpress an die Leine nehmen, um die Verbreitung illegaler oder sogar gefährlicher Inhalte und Produkte zu vermeiden.
Die EU-Kommission will Konzerne wie AliExpress an die Leine nehmen, um die Verbreitung illegaler oder sogar gefährlicher Inhalte und Produkte zu vermeiden.  © 123RF/mrwed54

Wie die Brüsseler Behörde am Montag über die Nachrichtenagentur AFP mitteilte, habe man der Tochtergesellschaft des chinesischen Großhändlers Alibaba eine Frist bis zum 27. November gesetzt.

Bis zu diesem Moment muss AliExpress demnach Auskunft darüber geben, wie sie ihre "Verbraucher online schützt, vor allem mit Blick auf die Verbreitung illegaler Produkte wie etwa gefälschte Arzneimittel".

Hintergrund des Ultimatums sind neue EU-Gesetze, die schärfere Auflagen für Internetkonzerne, die in Europa agieren, mit sich bringen. Dazu gehört anderem das Gesetz für digitale Dienstleistungen (Digital Services Act, DSA).

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Das DSA trat im August für 19 "sehr große" Plattformen in Kraft, darunter AliExpress, Facebook und Instagram, die mehr als 45 Millionen monatliche Nutzer in Europa haben.

Es ist das erste Mal, dass die EU-Kommission ihre Untersuchungen auf den Bereiche E-Commerce ausbreitet. Gegen die Netzwerke TikTok und X (ehemals Twitter) wurde bereits im Oktober diesen Jahres ermittelt.

Auch vor dem Riesenkonzern Meta, der Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, wurde nicht Halt gemacht. Eine Untersuchung soll zu Tage bringen, wie und ob das Unternehmen gegen Falschinformationen und Hassbotschaften in Verbindung mit dem Israel-Krieg umgeht.

Diese Strafe könnte AliExpress, Facebook und Co. erwarten

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Wird es nun ungemütlich für Tech-Giganten und Online-Händler in der EU?  © STAFF/AFP

Falls nachgewiesen wird, dass eines der Unternehmen in welcher Weise auch immer gegen die Gesetze verstoßen hat, kann die EU-Kommission bestimmte Strafen verhängen.

Im äußersten Fall sind dann sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes eines Konzerns fällig.

Bevor es dazu kommt, hat jedoch jedes Unternehmen die Chance, Stellung zu beziehen.

Bislang hat AliExpress dies nicht getan.

Titelfoto: Montage: 123RF/mrwed54

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