Düsseldorf - Laut einer aktuellen Studie der Landesanstalt für Medien NRW wird etwa jedes vierte Kind in Deutschland im Internet sexuell belästigt.
Die Zahlen schockieren: Die repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2025 zeigt, dass 24 Prozent der Kinder im Alter zwischen 8 und 17 Jahren, schon mal Opfer von Cybergrooming geworden sind.
Die Täter versuchen dabei, über digitale Kanäle wie Chats, soziale Netzwerke oder Online-Spiele gezielt Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufzubauen - mit dem Ziel sexueller Belästigung oder Ausbeutung.
24 Prozent - das bedeutet: In einer Schulklasse sind rund sechs Kinder betroffen.
Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen, da viele Vorfälle aus Scham oder Angst nicht gemeldet werden.
Typische Täterstrategien
Die drei meistgenannten Plattformen, bei denen Erwachsene Kinder mit sexuellen Absichten im Internet locken, sind Instagram, Snapchat und TikTok.
Um sich den Minderjährigen anzunähern, nutzen die Täter meist Komplimente, täuschen gleiche Interessen vor und machen gewisse Versprechungen, oft mit einer Hoffnung auf ein persönliches Treffen.
Das Schockierende: Rund 19 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen haben den Kontakt zu den Pädophilen nicht abgebrochen.
Gründe dafür sind unter anderem Neugierde, das Gefühl von Wertschätzung oder auch das schmeichelnde Gefühl, von Älteren Komplimente zu bekommen.
Kinder wünschen sich mehr Aufklärung
Die Studie macht zudem deutlich: Kinder wünschen sich mehr Schutz und Aufklärung. Viele wissen nicht, wie sie im Ernstfall reagieren sollen oder scheuen sich, mit ihren Eltern oder Lehrern zu sprechen.
Besonders erschreckend: Auch sehr junge Kinder sind betroffen. Bereits in der Altersgruppe der 8- bis 13-Jährigen berichten rund 16 Prozent von entsprechenden Erfahrungen.
Wer Cybergrooming melden und zur Anzeige bringen will, kann das unkompliziert hier auf einem Frage-Antwort-Bogen der Landesanstalt für Medien NRW tun.
So können Eltern ihre Kinder schützen
- Offene Gespräche führen: Schafft ein Vertrauensverhältnis, in dem Eure Kinder über unangenehme Erfahrungen sprechen können.
- Gemeinsame Regeln aufstellen: Welche Apps dürfen genutzt werden, mit wem darf gechattet werden - klare Absprachen halten.
- Digitale Kompetenz stärken: Kinder sollten lernen, wie sie verdächtige Nachrichten erkennen und blockieren.
- Melden statt Schweigen: Viele Plattformen bieten Melde-Funktionen. Im Ernstfall sollte auch die Polizei eingeschaltet werden.
Generell gilt, der beste Schutz ist ein starkes Kind, das weiß, dass es nicht allein ist.