Social-Media-Kampagne in der Kritik: So wirbt NRW-Behörde um neues Personal
Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen werden "Mäuse" gesucht! Einer der neuesten Social-Media-Trends ist innerhalb kürzester Zeit auch ins NRW-Finanzministerium geschwappt - inklusive teils heftiger Kritik.
Gemeint ist eines der neuesten Videos des Kanals "Finanzverwaltung.NRW" vom 14. Oktober auf Instagram.
Darin zu sehen? Eine Mitarbeiterin, die mit sämtlichen Attributen ihren eigenen Beruf für Interessenten schmackhaft machen soll.
Darin ist unter anderem von "Büromäusen" die Rede! Neben anderen Vorteilen wie Gleitzeit, Homeoffice, Aufstiegschancen und einem Job mit gesellschaftlicher Verantwortung soll die Arbeit im Büro als "Büromaus" verkauft werden.
Das kommt allerdings nicht bei allen Usern gut an. Ebenso wie Instagram ist der Clip auch auf Facebook zu sehen, wo sich innerhalb kürzester Zeit einige kritische Kommentare ansammelten.
"Büromaus? Echt jetzt?!?" oder "[...] ein Finanzamt ist keine 'Chillout-Area', sondern wir machen Tag für Tag und 41 Stunden die Woche einen guten Job. Gerade unsere Kolleginnen sind keine 'Büromäuse', sondern übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben", lautet ein Teil der Reaktionen.
"Büromäuse" auch im NRW-Landtag Thema
Die neueste Stellenausschreibung aber wieder vom Netz nehmen kommt - trotz Forderung mancher User - für das Finanzministerium aber nicht in die Tüte.
"Unsere Finanzbeamtin hat einen aktuellen Social-Media-Trend als Werbung für ihren Job umgesetzt. Wir finden: eine coole Sache! Die Millionenklicks kriegen im Social-Media-Kosmos mit solchen Trends sonst die Reiseblogger oder Beautysterne - aber unsere 'Büromäuse' sind es, die das Land am Laufen halten", erklärt eine Sprecherin gegenüber BILD.
Nicht nur in den sozialen Netzwerken wird über die Formulierung gestritten. Auch im Landtag sollen die "Büromäuse" in einer Kleinen Anfrage besprochen werden.
"Das amtlich kommunizierte Bild von Finanzbeamten entspricht leider nicht den hohen Anforderungen der Tätigkeit. Potenziell interessierte Jugendliche erfahren nicht den Respekt, den sie verdient haben", findet FDP-Vizefraktionschef Ralf Witzel (53).
Titelfoto: Bildmontage: Niklas Graeber/dpa, Screenshot/Instagram/Finanzverwaltung NRW

