Nach TikTok kam das Klick-Klack: Festnahme in Italien nach viral gegangenem Wohnungsbetrug
München - Nach einem auf TikTok millionenfach aufgerufenen Fall von Wohnungsbetrug in München hat die Polizei einen Verdächtigen in Italien festgenommen.
Alles in Kürze
- Zwei Studentinnen fallen in München einem Wohnungsbetrug zum Opfer.
- Ein 34-jähriger Mann wird als Tatverdächtiger identifiziert und in Italien festgenommen.
- Die beiden Frauen hatten einen vierstelligen Betrag überwiesen, aber nie die Schlüssel erhalten.
- Weitere 15 Geschädigte melden sich, der Schaden liegt im niedrigen sechsstelligen Bereich.
- Der Fall wurde auf TikTok viral und erhielt über 1,8 Millionen Klicks.

Die zwei jungen Studentinnen, die auf eine Wohnung im Münchner Stadtteil Maxvorstadt hofften, fielen offenbar einem Betrug zum Opfer.
Sie überwiesen einem angeblichen Vermieter einen höheren vierstelligen Betrag – erhielten jedoch nie die Schlüssel.
Wie die Polizei mitteilte, nahmen die beiden Frauen bereits am Sonntag, dem 2. Februar, über eine Online-Plattform Kontakt zu dem Mann auf und besichtigten die Wohnung gemeinsam mit ihm einen Tag später.
Knapp einen Monat später "erstatteten eine 22-jährige und eine 19-jährige Studentin, beide mit Wohnsitzen in München, Anzeige wegen Betruges bei einer Münchner Polizeiinspektion", teilte das Polizeipräsidium München mit.
Da die Schlüsselübergabe für die Wohnung in der Türkenstraße mehrfach ausblieb, fiel der Betrug auf. Die Kriminalpolizei identifizierte einen 34-jährigen Mann aus dem Landkreis München als Tatverdächtigen. Allerdings konnten sie den Gesuchten nicht antreffen.
Häme und Hilfe in den Kommentarspalten

Er sei nun Beamten in Italien bei einer Polizeikontrolle ins Netz gegangen, teilte die Münchner Polizei am Freitag mit. Möglicherweise wollte er sich mit seiner Beute ins Ausland absetzen.
Inzwischen meldeten sich weitere Geschädigte – offenbar wurde die gleiche Wohnung mehrfach angeboten. Man geht derzeit von 15 weiteren Opfern aus. Der Schaden liegt wohl im niedrigen sechsstelligen Bereich. Die Ermittlungen dauern an.
Bekannt wurde der Vorfall einer Breite an TikTok-Usern, nachdem die Betroffenen den Fall in einem Video publik gemacht hatten, das schon über 1,8 Millionen mal geklickt wurde. Zwischen Lachen über den Irrsinn, Galgenhumor und Weinen wegen des – nicht nur – finanziellen Verlustes erzählten sie von ihrem Missgeschick.
Neben der obligatorischen Häme, die bei solch einer Reichweite zu erwarten ist, gab es auch Unterstützung in den Kommentaren. Unter anderem von anderen Maklern, die ihr mental zur Seite sprangen oder einem Unternehmen, das ihr ein Sofa spendieren würde.
Zuvor hatte sie mitgeteilt, dass sie zudem noch eine Couch im vierstelligen Bereich bestellt hätte. Der Raumausstatter schrieb: "Schick die Couch zurück, wir lassen dir eine andere zukommen. Schreib uns."
Titelfoto: Screenshot: TikTok/zoevictoria4