Zum Schutz der Kinder: Gesundheitsexperte fordert Social-Media-Zugang erst ab 16 Jahren

Washington D.C. - Immer mehr Studien zeigen auf, dass soziale Medien eine alarmierende Wirkung auf Jugendliche haben. Jetzt fordert der Leiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes der USA: 13-Jährige sollten keinen Zugang zu Instagram und Co. haben!

Soziale Medien können sich negativ auf die Entwicklung des Gehirns von Heranwachsenden auswirken. (Symbolbild)
Soziale Medien können sich negativ auf die Entwicklung des Gehirns von Heranwachsenden auswirken. (Symbolbild)  © 123RF/antonioguillem

Nachdem bereits öffentliche US-Schulen Instagram, Facebook und Facebook verklagt haben, warnt nun auch ein Berater des Gesundheitsministeriums vor den Folgen von zu frühem Online-Medienkonsum.

Denn im Alter zwischen 13 und 15 Jahren durchläuft das Gehirn von Kindern wichtige Entwicklungsprozesse. Wenn Jugendliche zu früh und zu viel in den sozialen Medien unterwegs sind, könne sich die Chemie in ihrem Gehirn verändern.

Vivek Murthy (45), der Leiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes der Vereinigten Staaten, warnte nun in einem Interview mit CNN vor den Folgen.

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"Ich persönlich glaube, basierend auf den Daten, die ich gesehen habe, dass 13 zu früh ist… Es ist eine Zeit, in der es für uns wirklich wichtig ist, darüber nachzudenken, wie sie (die Jugendlichen, Anm. d. R.) über ihren eigenen Selbstwert und ihre Beziehungen denken und das oft verzerrte Umfeld der sozialen Medien erweist vielen dieser Kinder oft einen schlechten Dienst", so der 45-Jährige.

Daraufhin appellierte er an alle Eltern, dass man eine geschlossene Front bilden solle, um die Kinder zu schützen.

Wenn man den Jugendlichen erst mit frühestens 16 Jahren Zugang zu Seiten wie Facebook gewähren würde, dann könne sich das förderlich auf ihre Entwicklung auswirken, erklärte Murthy.

Die sozialen Medien sollen auf das Gehirn von Teenagern einen Effekt wie Kokain haben

Laut dem Gesundheitsexperten sollten Jugendliche frühestens mit 16 Zugang zu sozialen Medien bekommen.
Laut dem Gesundheitsexperten sollten Jugendliche frühestens mit 16 Zugang zu sozialen Medien bekommen.  © 123rf/africapink

In einer aktuellen Studie wurde das Verhalten von 169 Sechst- und Siebtklässlern in den sozialen Medien beobachtet - mit erstaunlichen Ergebnissen.

Bei den Jugendlichen sticht hervor, dass sie sowohl mit positiven als auf negativen zwischenmenschlichen Interaktionen nicht gut umgehen können. Lange Rede kurzer Sinn: Ihnen fehlt es an Sozialkompetenz, so das Fazit der Studie.

"Wenn wir süchtig machende Dinge tun, wie Kokain konsumieren oder Smartphones benutzen, setzt unser Gehirn auf einmal eine Menge Dopamin frei. Es sagt unserem Gehirn, dass es das weiter verwenden soll. Besonders bei Teenagern ist dieser Teil ihres Gehirns im Vergleich zu Erwachsenen hyperaktiv. Sie können sich nicht zu etwas anderem motivieren lassen", wird die Psychologin Dr. Adriana Stacey von CNN zitiert.

Bei Kleinkindern hat zu viel "Bildschirmzeit" sogar noch drastischere Auswirkungen. Denn es soll ihre Lesefähigkeiten negativ beeinflussen.

Titelfoto: 123RF/antonioguillem

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