Ausgestopftes Kalb im Edeka-Markt sorgt für Entsetzen: Handelskette erklärt sich

Berlin - Ein ausgestopftes Kalb in einer Edeka-Filiale in Henningsdorf (Landkreis Oberhavel) hat eine Erregungswelle in den sozialen Medien entfacht.

Stein des Anstoßes im Netz: In einer Edeka-Filiale im brandenburgischen Henningsdorf stand Anton.
Stein des Anstoßes im Netz: In einer Edeka-Filiale im brandenburgischen Henningsdorf stand Anton.  © Screenshot/Instagram/sabrinafrieder (Bildmontage)

Mit großen Augen und schwarzer Schnauze stand das junge Bullentier dort zwischen Lebensmitteln, zu den Hufen Kisten voll mit Leberwurst in Gläsern. Auch einen Namen erhielt das Hausrind: Anton, wie auf einem Holzschild um den Hals zu lesen ist.

Dieser Anblick war zu viel für Teile des Netzes, das sofort die Empörungsmaschine anwarf. Denn: Auch in diesem Jahr findet wieder der Veganuary statt. Dabei handelt es sich um ein Kofferword, das sich aus "vegan" und "January" zusammensetzt.

Ziel ist es, sich den ganzen Januar ohne tierische Produkte zu ernähren. Stattdessen kommt rein pflanzliche Nahrung auf den Tisch.

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Auf Instagram und Twitter entzündete sich der Zorn und die Kritik richtete sich an die Handelskette.

"An Geschmacklosigkeit nicht zu übertreffen, eine ausgestopfte Seele in einem Edeka, in einem Supermarkt so zu entwerten", machte eine Userin ihrem Ärger Luft, die die Fotos teilte.

Ein Twitteraner sprach von einem "ausgestopften Körper eines Opfers der Tierausbeutungsindustrie" und appellierte an das Netz, sich ebenfalls vegan zu ernähren.

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Edeka gibt Statement ab: Rindermodel bisher "von unseren Kunden durchaus positiv aufgenommen"

Doch es gibt auch Gegenstimmen. Manche User schlugen in eine andere Kerbe und lobten die Aktion. "Ich finde, es macht schon Sinn zu sehen, dass Fleisch bzw. Wurst von einem Lebewesen ist und nicht vom Himmel fällt. Von daher kann man es sehr wohl auch positiv sehen", kommentierte einer. Ein anderer sah es als "Aufruf zu weniger gedankenlosem Fleischkonsum." Eine dritte fand: "Ein Tier mit dem Konsum in Verbindung zu bringen, kann sensibilisieren."

Erfahrungsgemäß ist das Erregungspotenzial in der Internetblase hoch und es beherrscht die Klaviatur des Shitstorms. Und was sagt Edeka dazu? Die betroffene Filiale verwies auf die Pressestelle.

TAG24 fragte nach, wollte es genauer wissen und bat dort um Stellungnahme. "Bei dem Rindermodel handelt es sich um ein Ausstellungsstück eines regionalen landwirtschaftlichen Betriebs (mit freilaufenden Rindern) aus Brandenburg", teilte eine Unternehmungssprecherin mit.

Mit dem Ausstellungsstück habe "im Rahmen einer Aktion auf die Produkte des Lieferanten hingewiesen werden" sollen, gab sie weiter bekannt und weiter: "Bisher wurde das von unseren Kunden durchaus positiv aufgenommen."

Und: Der landwirtschaftliche Betrieb habe das Model bereits abgeholt, hieß es abschließend vonseiten des Unternehmens auf TAG24-Anfrage.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/sabrinafrieder (Bildmontage)

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