100 Tage Gaza-Krieg: Die erschütternde Bilanz der Kämpfe

Tel Aviv - Am 7. Oktober überfielen Terroristen der Hamas israelische Grenzorte. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Am 100. Tag des Gaza-Kriegs ist die vorläufige Bilanz verheerend.

In diesem Haus haben zwei Hamas-Kämpfer gelebt. Israelis zerstörten es während des Krieges in Gaza.
In diesem Haus haben zwei Hamas-Kämpfer gelebt. Israelis zerstörten es während des Krieges in Gaza.  © dpa/AP/Mahmoud Illean

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 23.800 Menschen getötet worden sein.

Bei der brutalen Terrorattacke am 7. Oktober vergangenen Jahres haben extremistische Palästinensergruppen mehr als 1200 Menschen in Israel ermordet. Bei dem schlimmsten Massaker in der Geschichte Israels, das Auslöser des Krieges war, verschleppten Terroristen auch etwa 250 Menschen in den Gazastreifen.

Israel geht davon aus, dass dort noch 136 Menschen festgehalten beziehungsweise deren Leichen nicht herausgegeben werden. Regierungsangaben zufolge sind vermutlich 25 Menschen nicht mehr am Leben.

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Im Rahmen eines Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden während einer einwöchigen Feuerpause Ende November insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

Gaza-Krieg: Mehr als 2 Millionen Menschen vertrieben

Gekämpft wird auch mit schwerem Gerät.
Gekämpft wird auch mit schwerem Gerät.  © AFP/Jack Guez
Im südlichen Gazastreifen steigt nach einer Detonation Rauch auf.
Im südlichen Gazastreifen steigt nach einer Detonation Rauch auf.  © AFP

Die Lage für die Menschen im Gazastreifen bleibt dramatisch. Nach 100 Tagen Krieg sind nur noch 13 der 36 Krankenhäuser teilweise in Betrieb.

Laut den Vereinten Nationen droht in dem Palästinensergebiet zudem eine Hungersnot.

Der schwer zerbombte Küstenstreifen sei "unbewohnbar" geworden. Rund 360.000 Wohnungen wurden demnach beschädigt oder zerstört. Dies bedeute, dass mehr als eine halbe Million der 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens kein Zuhause mehr hätten, in das sie nach dem Krieg zurückkehren könnten.

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UN-Angaben zufolge wurden in dem Palästinensergebiet im Zuge der Kämpfe 1,9 Millionen Menschen ein oder mehrmals vertrieben.

In Israel mussten laut Regierungsangaben mehr als 200.000 Menschen ihr Zuhause verlassen, um sich im Süden des Landes vor Angriffen der Hamas und im Norden vor Attacken der libanesischen Hisbollah in Sicherheit zu bringen. In Israel leben rund zehn Millionen Menschen.

Viele Häuser sind jetzt unbewohnbar.
Viele Häuser sind jetzt unbewohnbar.  © dpa/AP/Mohammed Dahman
Bei Angriffen am gestrigen Samstag steigt dichter Qualm auf.
Bei Angriffen am gestrigen Samstag steigt dichter Qualm auf.  © AFP
Die Zerstörung ist groß, das Leid noch größer.
Die Zerstörung ist groß, das Leid noch größer.  © AFP
Tausende Menschen sind bei den Kämpfen bereits gestorben.
Tausende Menschen sind bei den Kämpfen bereits gestorben.  © AFP
Ganze Ortschaften wurden dem Erdboden gleich gemacht.
Ganze Ortschaften wurden dem Erdboden gleich gemacht.  © dpa/XinHua/Abboud

Auch schon 76.000 Menschen aus dem Libanon vertrieben

Auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es im Zuge des Gaza-Kriegs immer wieder zu tödlichen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz.

In Israels nördlichem Nachbarland wurden nach Angaben der Organisation für Migration (IOM) wegen der Spannungen mehr als 76.000 Menschen vertrieben.

Titelfoto: Montage: AFP, dpa/AP/Mohammed Dahman, AFP/Jack Guez, dpa/XinHua/Abboud

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