Israel-Krieg: Weißes Haus sieht Einigung auf Gaza-Waffenruhe zum Greifen nahe

Israel - Wenige Tage vor der Amtseinführung Donald Trumps in den USA hat der Stellvertreter des künftigen Präsidenten der palästinensischen Terrororganisation Hamas mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht.

Zerstörte Gebäude im Gazastreifen, vom Süden Israels aus gesehen.
Zerstörte Gebäude im Gazastreifen, vom Süden Israels aus gesehen.  © Ariel Schalit/AP/dpa

Sollten sich die Islamisten einem Deal mit Israel verweigern und nicht vor Trumps Vereidigung am 20. Januar alle Geiseln in ihrer Gewalt freilassen, werde die nächste US-Regierung drastische Schritte ergreifen, versprach Trumps designierter Vize J.D. Vance.

Sowohl er als auch der Nationale Sicherheitsberater des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden gaben sich aber hoffnungsvoll, dass noch in dieser Woche ein Durchbruch gelingen könnte.

Trump hatte vergangene Woche nochmals bekräftigt, im Nahen Osten werde "die Hölle losbrechen", wenn die Geiseln bis zu seiner Amtsübernahme nicht wieder zuhause sein sollten, "und das wird nicht gut für die Hamas sein, und es wird - offen gesagt - für niemanden gut sein".

Israel-Krieg: Netanjahu kündigt harte Militärschläge gegen Huthi an
Israel Krieg Israel-Krieg: Netanjahu kündigt harte Militärschläge gegen Huthi an

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

13. Januar, 19.52 Uhr: Wohl Luftalarm wegen Jemen-Drohne

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine im Jemen gestartete Drohne abgefangen.

Das unbemannte Flugobjekt sei noch außerhalb des israelischen Luftraums zerstört worden. Dennoch gab es in Teilen des Landes wieder Luftalarm, der Tausende in Schutzräume eilen ließ.

Die Huthi-Miliz im Jemen beschießt Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen, die mit Sprengstoff beladen sind. Die Miliz äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff. In der Vergangenheit teilte sie meist erst mit mehreren Stunden Verspätung mit, dass sie Israel beschossen habe.

13. Januar, 19.49 Uhr: Weißes Haus sieht Einigung auf Gaza-Waffenruhe zum Greifen nahe

Das Weiße Haus hält bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas eine Einigung noch in dieser Woche für möglich.

"Wir stehen kurz vor einer Einigung und sie kann noch diese Woche zustande kommen", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden (82), Jake Sullivan (48). "Ich mache keine Versprechungen oder Vorhersagen, aber es ist zum Greifen nahe, und wir werden daran arbeiten, dass es klappt."

Die US-Regierung sei überzeugt, dass bei der Aushandlung der Details für einen Deal ein Durchbruch kurz bevorstehe, sagte Sullivan. In den kommenden Tagen und Stunden werde sich zeigen, ob es zur Einigung komme. "Wir werden alles tun, was wir können, um die Sache voranzutreiben und über die Ziellinie zu bringen."

Sicherheitsberater Jake Sullivan (48) sieht eine Gaza-Waffenruhe in greifbarer Nähe.
Sicherheitsberater Jake Sullivan (48) sieht eine Gaza-Waffenruhe in greifbarer Nähe.  © Susan Walsh/AP/dpa

13. Januar, 18.35 Uhr: Fünf israelische Soldaten im Gazastreifen gefallen

Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind fünf israelische Soldaten im Alter von 19 bis 23 Jahren gefallen.

Acht weitere Soldaten seien schwer verwundet worden, teilte die Armee weiter mit. Es habe sich um Soldaten eines Aufklärungsbataillons gehandelt. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Damit stieg die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs und bei Kämpfen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz getöteten israelischen Soldaten auf 840.

Im Gazastreifen sind fünf junge Soldaten der israelischen Armee ums Leben gekommen.
Im Gazastreifen sind fünf junge Soldaten der israelischen Armee ums Leben gekommen.  © Ariel Schalit/AP/dpa

13. Januar, 14.12 Uhr: Hamas stellt sich auf Freilassung palästinensischer Häftlinge ein

Vor dem Hintergrund von Berichten über deutliche Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe stellt sich die islamistische Hamas bereits auf eine mögliche Freilassung palästinensischer Häftlinge ein.

"Wir erneuern unser Versprechen an unser standhaftes, geduldiges Volk und an unsere heldenhaften Gefangenen in den Gefängnissen und bekräftigen, dass ihre Freiheit bald erreicht wird", teilte die Hamas mit.

Der israelische Außenminister Gideon Saar sagte bei einem Treffen mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen, er habe diesen über Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar informiert. "Israel will die Freilassung der Geiseln sehr und arbeitet hart daran, einen Deal zu erzielen", sagte Saar nach Angaben seines Büros.

13. Januar, 6.24 Uhr: Trumps Vize Vance droht der Hamas

Der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance droht der palästinensischen Terrororganisation Hamas mit schwerwiegenden Konsequenzen, falls sie sich vor dem Machtwechsel in Washington nicht zu einem Deal mit Israel durchringen sollte.

Auf die Frage, was der künftige Präsident Donald Trump mit seiner Ankündigung gemeint habe, im Nahen Osten werde "die Hölle losbrechen", falls die Geiseln der Hamas nicht bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar auf freiem Fuß sein sollten, zählte Vance bei Fox News mehrere Folgeschritte auf, ohne dabei ganz konkret zu werden.

"Das bedeutet, die Israelis in die Lage zu versetzen, die letzten Bataillone der Hamas und ihre Führungsriege auszuschalten", sagte Vance dem konservativen US-Fernsehsender. "Es bedeutet sehr aggressive Sanktionen und finanzielle Strafen für all jene, die Terrororganisationen im Nahen Osten unterstützen. Es bedeutet, die Aufgabe amerikanischer Führung auch wirklich zu erledigen."

Der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance (40, r.) hat der palästinensischen Terrororganisation Hamas gedroht.
Der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance (40, r.) hat der palästinensischen Terrororganisation Hamas gedroht.  © Evan Vucci/AP/dpa

12. Januar, 20.29 Uhr: Benjamin Netanjahu und Joe Biden sprechen über Freilassung von Geiseln

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat nach Angaben seines Büros mit US-Präsident Joe Biden (82) über "Fortschritte" bei den Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas gesprochen.

Netanjahu habe Biden über "das Mandat informiert, das er der Delegation bei den Verhandlungen in Doha gegeben hat, um die Freilassung unserer Geiseln voranzubringen", hieß es weiter in der Mitteilung. Netanjahu habe Biden sowie dem designierten US-Präsidenten Donald Trump (78) "für ihre Zusammenarbeit in dieser heiligen Mission gedankt".

Benjamin Netanjahu (75, l.) soll US-Präsident Joe Biden (78) über Fortschritte bei Geiselverhandlungen informiert haben.
Benjamin Netanjahu (75, l.) soll US-Präsident Joe Biden (78) über Fortschritte bei Geiselverhandlungen informiert haben.  © Susan Walsh/AP/dpa

12. Januar, 18.22 Uhr: Zwei Verdächtige offenbar auf Weg zum Terroranschlag gefasst

Israelische Sicherheitskräfte haben im Westjordanland nach eigenen Angaben zwei Palästinenser festgenommen, die einen unmittelbar bevorstehenden Terroranschlag geplant haben sollen.

Die 21 und 25 Jahre alten Männer stünden in Verbindung mit der Terrororganisation Islamischer Dschihad, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der israelischen Polizei, Armee und des Inlandsgeheimdienstes.

Die beiden Männer wurden im Umland von Nablus festgenommen. In ihrem Fahrzeug wurden demnach außer zwei geladenen Gewehren vom Typ M-16 auch Schusswesten, Gesichtsmasken und eine beträchtliche Menge Munition sichergestellt.

Die israelische Polizei hat nach eigenen Angaben einen geplanten Terroranschlag vereitelt.
Die israelische Polizei hat nach eigenen Angaben einen geplanten Terroranschlag vereitelt.  © Carsten Rehder/dpa

12. Januar, 10.28 Uhr: Israel ruft Camp-Einwohner in Nuseirat zu Evakuierung auf

In Nuseirat im Norden des Gazastreifens scheinen neue Luftangriffe bevorzustehen. Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung aufgerufen, das Gebiet zu verlassen.

Von einem ausgewiesenen Gebiet des Flüchtlingslagers aus seien Raketen auf Israel abgefeuert worden, schrieb ein Armeesprecher auf der Plattform X. Nun stehe ein israelischer Angriff bevor.

Die Zivilbevölkerung solle sich zur eigenen Sicherheit in die ausgewiesene humanitäre Zone zurückziehen. Auf dem Post war das vorgesehene Angriffsgebiet mit Hilfe einer Grafik gekennzeichnet.

12. Januar, 07.03 Uhr: Israelische Siedler wollen Delegation zu Trumps Amtseinführung senden

Israelische Siedler wollen eigenen Angaben zufolge eine Delegation zur Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump nach Washington schicken.

Das teilte der Jescha-Rat, eine Dachorganisation für die Selbstverwaltung israelischer Siedlungen im Westjordanland, auf Facebook mit. Während des Besuchs werde die Delegation einen Brief "als Ausdruck ihrer Wertschätzung übergeben", hieß es weiter.

12. Januar, 07.01 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren für Geisel-Abkommen

Tausende Israelis haben am Abend erneut landesweit für die Freilassung von Geiseln demonstriert.

Bei einer Kundgebung in Tel Aviv forderte der Freund eines kürzlich tot im Gazastreifen gefundenen Entführungsopfers ein Abkommen mit der Hamas.

Derzeit laufen im Golfstaat Katar wieder indirekte Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge.

Polizisten ringen mit Demonstranten, die eine Straße blockieren, während einer Demonstration, die ein Waffenstillstandsabkommen und die sofortige Freilassung von Geiseln fordert, die im Gazastreifen von der Hamas festgehalten werden.
Polizisten ringen mit Demonstranten, die eine Straße blockieren, während einer Demonstration, die ein Waffenstillstandsabkommen und die sofortige Freilassung von Geiseln fordert, die im Gazastreifen von der Hamas festgehalten werden.  © Ariel Schalit/AP/dpa

12. Januar, 06.57 Uhr: Berichte über Siedlerüberfälle im Westjordanland

Bei einem Angriff israelischer Siedler in einem Dorf im Westjordanland sind einem palästinensischen Bericht zufolge am Abend mehrere Menschen verletzt worden.

Die palästinensischen Anwohner hätten versucht, die Siedler abzuwehren, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

In dem nördlich von Ramallah gelegenen Ort kam es auch zu Zusammenstößen mit der israelischen Armee, wie Wafa weiter berichtete. Dabei seien drei Menschen durch Gummigeschosse verletzt worden.

Titelfoto: Susan Walsh/AP/dpa

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