Israel-Krieg: Fünf Länder belegen israelische Minister mit Sanktionen

Israel - Nun soll es schnell gehen. Noch am Dienstag sollen die Aktivisten des Gaza-Schiffs Israel per Flugzeug verlassen.

Foto vom 1. Juni 2025: Aktivisten der Freedom Flotilla Coalition gehen an Bord des Bootes Madleen. Die Passagiere des Schiffs sollen noch am Dienstag aus Israel ausreisen, nachdem sie von der israelischen Armee abgefangen wurden.
Foto vom 1. Juni 2025: Aktivisten der Freedom Flotilla Coalition gehen an Bord des Bootes Madleen. Die Passagiere des Schiffs sollen noch am Dienstag aus Israel ausreisen, nachdem sie von der israelischen Armee abgefangen wurden.  © Salvatore Cavalli/AP/dpa

Israel weist Greta Thunberg (22) und die anderen elf Aktivisten des abgefangenen Gaza-Solidaritätsschiffs aus. "Die Passagiere der "Selfie-Jacht" sind am Ben-Gurion-Flughafen eingetroffen, um Israel zu verlassen und in ihre Heimatländer zurückzukehren", schrieb das israelische Außenministerium am frühen Morgen auf der Plattform X.

Sie sollten noch heute ausreisen. Diejenigen, die sich weigerten, die Ausweisungsdokumente zu unterzeichnen, würden gemäß israelischem Recht vor eine Justizbehörde gebracht, damit die Ausweisung genehmigt werde.

Die israelische Armee hatte das Segelschiff "Madleen" auf dem Weg in den Gazastreifen am frühen Montagmorgen abgefangen - nach Angaben des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition rund 200 Kilometer von der Küste des Gazastreifens in internationalen Gewässern.

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10. Juni, 17.40 Uhr: Fünf Länder belegen israelische Minister mit Sanktionen

Großbritannien, Australien, Kanada, Neuseeland und Norwegen haben die ultrarechten israelischen Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir wegen radikaler Äußerungen gegen Palästinenser im Westjordanland mit Sanktionen belegt.

Beide hätten "zu extremistischer Gewalt und schwerwiegenden Verstößen gegen die palästinensischen Menschenrechte angestiftet", teilten die Außenminister der fünf Länder in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Die britische Regierung erläuterte, dass die von Großbritannien verhängten Sanktionen ein Einreiseverbot sowie das Einfrieren von Vermögenswerten umfassen. Auch Norwegen erließ ein Einreiseverbot.

Mehrere Regierungen hatten Israel wegen des Vorgehens im Gaza-Krieg und im Westjordanland mit scharfen Reaktionen gedroht - nun handeln sie. Es trifft unter anderem den israelischen Minister Bezalel Smotrich.
Mehrere Regierungen hatten Israel wegen des Vorgehens im Gaza-Krieg und im Westjordanland mit scharfen Reaktionen gedroht - nun handeln sie. Es trifft unter anderem den israelischen Minister Bezalel Smotrich.  © Ilia Yefimovich/dpa

10. Juni, 14.54 Uhr: Greta Thunberg hat laut Außenministerium Israel verlassen

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat Israel nach ihrer Ausweisung verlassen. Das israelische Außenministerium veröffentlichte auf der Plattform X Bilder, die Thunberg an Bord eines Flugzeugs zeigen. Thunberg sei jetzt unterwegs nach Schweden mit einem Zwischenstopp in Frankreich, schrieb das Ministerium.

Andere Aktivisten des abgefangenen Gaza-Solidaritätsschiffs sollen laut einem israelischen Medienbericht vorerst in israelischer Haft bleiben. Acht von ihnen hätten sich geweigert, die notwendigen Ausweisungsdokumente zu unterzeichnen, berichtete das israelische Nachrichtenportal "ynet". Darunter sei auch die französische EU-Parlamentsabgeordnete Rima Hassan.

Neben Thunberg hätten drei weitere Aktivisten das Ausreiseformular dagegen unterzeichnet und sollten in ihre Heimatländer zurückkehren.

Das israelische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass Aktivistin Greta Thunberg Israel verlassen habe. Weitere Aktivisten sind noch in Haft.
Das israelische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass Aktivistin Greta Thunberg Israel verlassen habe. Weitere Aktivisten sind noch in Haft.  © Michel Euler/AP/dpa

10. Juni, 11.38 Uhr: Israels Luftwaffe fängt aus Gaza abgefeuerte Rakete ab

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach israelischen Angaben erneut eine Rakete auf Israel abgefeuert.

Das Geschoss sei von der israelischen Luftwaffe abgefangen worden, teilte das Militär mit. Zuvor habe es im Bereich von Zikim Raketenalarm gegeben. Der Angriff sei aus dem nördlichen Teil des Küstenstreifens erfolgt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als 20 Monaten haben palästinensische Terroristen Tausende Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert. Zuletzt kam es aber nur noch sporadisch zu solchen Attacken.

10. Juni, 11.37 Uhr: 18 Tote durch Schüsse nahe Verteilungszentrum in Gaza

Mindestens 18 Palästinenser sind nach Krankenhausangaben durch Schüsse der israelischen Armee getötet worden.

Der Vorfall habe sich in der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfsgüter im Bereich des Netzarim-Korridors ereignet, teilte das Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt Gaza mit. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe den Bericht.

10. Juni, 11.35 Uhr: Greta Thunberg hat Israel laut Außenministerium verlassen

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg (22) hat Israel nach ihrer Ausweisung verlassen.

Das israelische Außenministerium veröffentlichte auf der Plattform X Bilder, die Thunberg an Bord eines Flugzeugs zeigen. Thunberg sei jetzt unterwegs nach Schweden mit einem Zwischenstopp in Frankreich, schrieb das Ministerium.

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg (22). (Archivfoto)
Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg (22). (Archivfoto)  © Claudio Furlan/LaPresse/AP/dpa

10. Juni, 11.32 Uhr: Israelische Marine greift erstmals im Jemen an

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs vor 20 Monaten hat die israelische Marine im Jemen angegriffen.

Ziel der Attacke seien Einrichtungen der Huthi-Miliz am Hafen Hudaida gewesen, teilte die israelische Armee mit. "Die Angriffe wurden infolge der Aggression des Huthi-Terrorregimes gegen den Staat Israel ausgeführt", hieß es in der Mitteilung. Die Huthi hätten Israel mit Boden-Boden-Raketen und Drohnen angegriffen.

10. Juni, 6.23 Uhr: Armee fordert Evakuierung von Häfen im Jemen

Die israelische Armee hat zur Evakuierung von drei Häfen im Jemen aufgerufen.

Der Militärsprecher in arabischer Sprache schrieb auf der Plattform X, die Warnung betreffe die von der jemenitischen Huthi-Miliz kontrollierten Häfen von Ras Issa, Hudaida und Salif im Westen des Landes. Die Huthi nutzten diese für terroristische Aktivitäten. Die Menschen sollten den Häfen zu ihrer eigenen Sicherheit bis auf weiteres fernbleiben.

Menschen stehen in der Nähe des Kraftwerks des Hafens von Hudaida (Jemen), das im vergangenen Jahr bei israelischen Luftangriffen in Hudaida, Jemen, zerstört wurde. (Archivfoto)
Menschen stehen in der Nähe des Kraftwerks des Hafens von Hudaida (Jemen), das im vergangenen Jahr bei israelischen Luftangriffen in Hudaida, Jemen, zerstört wurde. (Archivfoto)  © Mohammed Mohammed/XinHua/dpa

9. Juni, 20.54 Uhr: Abgefangenes Gaza-Schiff im Hafen von Aschdod angekommen

Das Gaza-Solidaritätsschiff mit Greta Thunberg an Bord ist nach Medienberichten in der israelischen Hafenstadt Aschdod eingelaufen, nachdem die Armee es gestoppt hatte.

Die Zeitung "Haaretz" berief sich dabei auf Anwälte der internationalen Aktivisten. Es seien 17 Stunden vergangen, seitdem das Schiff aufgehalten wurde.

9. Juni, 14.31 Uhr: Aktivistengruppe will sich nicht entmutigen lassen

Die Aktivistengruppe um Greta Thunberg will sich vom Stopp ihres Segelschiffs auf dem Weg zum Gazastreifen durch Israel nicht entmutigen lassen.

"Wir werden wieder segeln. Wir lassen uns nicht abschrecken. Wir werden erneut in See stechen. Wir werden nicht aufhören, bis die Blockade endet und Palästina frei ist", teilte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition mit.

In der Nacht hatte Israels Militär das Schiff "Madleen" der Aktivisten mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen kurz vor ihrem Ziel gestoppt. Das Schiff werde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte Israels Außenministerium mit.

Thunberg war mit elf weiteren Aktivisten vor gut einer Woche von Sizilien aus in See gestochen, um mit der "Madleen" Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter in den Gazastreifen zu bringen. Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage in dem dicht besiedelten Küstengebiet mit etwa zwei Millionen Bewohnern richten.

Greta Thunberg und anderen Aktivisten wurde bei der Fahrt mit dem Gaza-Schiff "Madleen" ein jähes Ende bereitet.
Greta Thunberg und anderen Aktivisten wurde bei der Fahrt mit dem Gaza-Schiff "Madleen" ein jähes Ende bereitet.  © Freedom Flotilla Coalition/dpa

9. Juni, 14.26 Uhr: Hunderte Menschen demonstrieren gegen Stopp von Aktivisten-Schiff

Mehrere hundert Menschen haben am Berliner Alexanderplatz gegen den Stopp eines Aktivisten-Schiffs mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen demonstriert.

An der Kundgebung unter dem Titel "Stoppt den Angriff auf die "Madleen"" nahm nach Polizeiangaben "eine Personenzahl im mittleren dreistelligen Bereich" teil.

Die Aktivisten rund um Greta Thunberg waren in der Nacht nach tagelanger Fahrt mit ihrem Segelschiff "Madleen" kurz vor dem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden. Das israelische Außenministerium erklärte, die "Madleen" sei wegen der vor dem Gazastreifen seit 2007 geltenden Seeblockade für nicht autorisierte Schiffe gestoppt worden.

Ein Berliner Polizeisprecher sagte nun, bei der Kundgebung habe es keine nennenswerten Vorkommnisse gegeben. An einer Gegenveranstaltung nahm demnach eine Handvoll Menschen teil.

Hunderte Menschen haben sich in Berlin gegen den Stopp des Aktivisten-Schiffs "Madleen" stark gemacht.
Hunderte Menschen haben sich in Berlin gegen den Stopp des Aktivisten-Schiffs "Madleen" stark gemacht.  © Sven Käuler/dpa

9. Juni, 7.42 Uhr: Israel fängt Gaza-Hilfsschiff "Madleen" ab und will Aktivisten nach Hause schicken

Israel hat das Gaza-Hilfsschiff "Madleen" vor seinem Eintreffen in dem Palästinensergebiet gestoppt. "Die 'Selfie-Yacht' der 'Promis'" sei auf sicherem Weg nach Israel umgeleitet worden, erklärte das israelische Außenministerium am Montag in Online-Netzwerken.

Die Aktivisten an Bord, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Deutsche Yasemin Acar gehören, blieben demnach unbeschadet und sollen nach Hause zurückkehren.

Das Segelschiff liege mittlerweile in Israel vor Anker, erklärte das Außenministerium. Alle Passagiere seien "in Sicherheit und unbeschadet". Sie seien mit belegten Broten und Wasser versorgt worden. "Die winzige Menge an Hilfsgütern auf der Yacht, die nicht von den 'Promis' aufgebraucht wurde, wird nun über echte Hilfskanäle in den Gazastreifen gebracht", hieß es weiter.

Titelfoto: Ilia Yefimovich/dpa

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