Israel-Krieg: Offensive dauert an - Dutzende Tote im Gazastreifen

Israel - Israels neue Großoffensive im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas stößt international auf Kritik und Besorgnis.

Das israelische Militär hat eine neue Großoffensive gestartet.
Das israelische Militär hat eine neue Großoffensive gestartet.  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

Der Beginn einer neuerlichen Bodenoffensive sei Grund "zu tiefer Sorge" – sowohl mit Blick auf die strategischen Ziele Israels als auch die humanitäre Lage in dem Küstengebiet, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.

EU-Ratspräsident António Costa (63) zeigte sich "schockiert" und appellierte auf der Plattform X an beide Konfliktparteien: Die "Gewalt muss aufhören!"

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

18. Mai, 19.56 Uhr: Israels Großoffensive in Gaza läuft - viele Tote gemeldet

Im Zuge ihrer neuen Großoffensive im Gazastreifen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben auch einen großangelegten Einsatz von Bodentruppen gestartet.

Sie seien seit Samstag im gesamten Norden und Süden des Küstengebiets gegen die islamistische Hamas im Einsatz, teilte das Militär mit. Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hieß es, dass bei heftigen Angriffen in der Nacht und am Sonntag mindestens 110 Menschen getötet und viele weitere verletzt worden seien. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die meisten Opfer seien Minderjährige und Frauen.

18. Mai, 17.37 Uhr: Israels Armee meldet Beschuss aus dem Gazastreifen

Mitglieder von Terrororganisationen im Gazastreifen haben israelischen Armeeangaben zufolge zwei Geschosse auf Israel gefeuert.

Eines sei von der Luftabwehr abgefangen worden, das andere auf offenem Gebiet niedergegangen, teilte Israels Militär mit. In einem israelischen Grenzort gab es Raketenalarm. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer oder Schäden.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben Mitglieder der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. (Archivbild)
Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben Mitglieder der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. (Archivbild)  © Abed Rahim Khatib/dpa

18. Mai, 17.34 Uhr: Dutzende Tote Palästinenser bei Angriffen im Gazastreifen

Bei heftigen Angriffen Israels gegen die islamistische Hamas im gesamten Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder viele Opfer gegeben.

Seit der Nacht seien mindestens 110 Menschen getötet worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete 108 Tote. Demnach gab es auch viele Verletzte. Die meisten Opfer sollen dem Bericht zufolge Minderjährige und Frauen sein. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.

18. Mai, 17.30 Uhr: Großer Einsatz von Bodentruppen in Gaza begonnen

Die israelische Armee hat im Zuge ihrer neuen Großoffensive im Gazastreifen nach eigenen Angaben nun auch einen großangelegten Einsatz von Bodentruppen gestartet.

Sie seien seit Samstag im gesamten Norden und Süden des Küstengebiets gegen die islamistische Hamas im Einsatz, teilte das Militär mit.

18. Mai, 17.28 Uhr: Alle öffentlichen Kliniken in Nord-Gaza außer Betrieb

Wegen der derzeit heftigen israelischen Angriffe ist palästinensischen Angaben zufolge das letzte öffentliche Krankenhaus im Norden des Gazastreifens nicht mehr arbeitsfähig.

Schwerer Beschuss verhindere, dass Patienten, Personal und Güter ins Indonesische Krankenhaus in Beit Lahia kämen, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Damit seien nun alle Kliniken im Norden des umkämpften Küstenstreifens außer Betrieb.

18. Mai, 12.33 Uhr: Bruder von Hamas-Anführer laut Katz "allen Anzeichen nach" tot

Israels Verteidigungsminister geht Medienberichten zufolge davon aus, dass Mohammed al-Sinwar bei einem Angriff im Gazastreifen vor einigen Tagen getötet worden ist.

"Obwohl es noch keine offizielle Bestätigung gibt, ist Mohammed Sinwar allen Anzeichen nach ausgeschaltet worden", zitierte die Nachrichtenseite "ynet" Israel Katz' Worte bei einer Ausschusssitzung. Auch die linksliberale Zeitung "Haaretz" berichtete darüber.

Mohammed al-Sinwar ist der jüngere Bruder des im vergangenen Jahr getöteten Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar. Er war nach der Tötung des Hamas-Militärchefs Mohammed Deif im Juli vergangenen Jahres Chef des bewaffneten Arms der Islamistenorganisation geworden.

Israel Katz (69), damaliger Außenminister und heutiger Verteidigungsminister von Israel. (Archivfoto)
Israel Katz (69), damaliger Außenminister und heutiger Verteidigungsminister von Israel. (Archivfoto)  © Hannes P Albert/dpa

18. Mai, 12.30 Uhr: Debatte über neuen Entwurf für Gaza-Abkommen

In Katar wird bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas Medien zufolge ein neuer Entwurf für ein Gaza-Abkommen diskutiert.

Teil des Plans seien die Freilassung von zehn Geiseln zu Beginn des Abkommens sowie eine bis zu zwei Monate andauernde Waffenruhe, berichtete der israelische Sender Kan unter Berufung auf mit den Einzelheiten vertraute Kreise. Zudem soll die Hamas den Angaben nach am zehnten Tag des Abkommens eine Liste zum Status der Geiseln vorlegen. Bei dreien ist israelischen Angaben zufolge unklar, ob sie noch am Leben sind.

Zur Debatte steht dem Bericht zufolge auch die Entlassung von 200 bis 250 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen, hieß es weiter.

18. Mai, 9.54 Uhr: Offensive dauert an - Dutzende Tote im Gazastreifen

Bei heftigen Angriffen Israels gegen die islamistische Hamas im gesamten Gazastreifen hat es Berichten zufolge wieder viele Opfer gegeben.

In der Nacht bis zum Morgen seien 81 Menschen getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Demnach gab es auch viele Verletzte. Die meisten Opfer sollen dem Bericht zufolge Minderjährige und Frauen sein. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.

Rauch steigt nach einem Luftangriff der israelischen Armee im nördlichen Gazastreifen auf, vom Süden Israels aus gesehen.
Rauch steigt nach einem Luftangriff der israelischen Armee im nördlichen Gazastreifen auf, vom Süden Israels aus gesehen.  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

18. Mai, 9.50 Uhr: Scharfe Kritik aus der SPD-Fraktion am Vorgehen Israels

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch (56) hat die neue Großoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen scharf kritisiert.

Nur wenige Flugstunden entfernt spiele sich eine humanitäre Katastrophe ab, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Die neue Offensive der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen fordert erneut zahlreiche zivile Opfer. Berichte über zerstörte Krankenhäuser, blockierte Hilfslieferungen und Pläne zur dauerhaften militärischen Präsenz in Gaza sind zutiefst besorgniserregend", sagte Miersch.

17. Mai, 15.05 Uhr: Hamas will weiter verhandeln

Die israelische Regierung sieht durch den Beginn der neuen Großoffensive im Gazastreifen Bewegung bei der Hamas.

Die Islamisten hätten angekündigt, wieder an den Verhandlungen über ein Abkommen mit Israelteilzunehmen, teilte Verteidigungsministers IsraelKatz mit. "Mit dem Beginn der Operation "Gideon's Chariots" im Gazastreifen, die die Armee mit großer Kraft durchführt, kündigte die Hamas-Delegation in Doha eine Rückkehr zu den Verhandlungen über ein Geiselabkommen an", hieß es in der Mitteilung.

Titelfoto: Maya Alleruzzo/AP/dpa

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