Israel-Krieg: Hilfe in Gaza soll weitergehen - Krise in Israels Regierung

Israel - Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) öffnet heute wieder eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Zentrum Gazas.

Blick ins UNRWA-Verteilzentrum im Gazastreifen, während dort Mehl der türkischen Katastrophenhilfe abgeladen wird.
Blick ins UNRWA-Verteilzentrum im Gazastreifen, während dort Mehl der türkischen Katastrophenhilfe abgeladen wird.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Das teilte die Stiftung am frühen Morgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit. Am Vortag waren die Hilfszentren der GHF nach eigenen Angaben wegen "direkter Drohungen" der islamistischen Hamas weiter geschlossen.

Wegen des "großen Andrangs" hatte die GHF am Freitag die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet. Drohungen der Hamas hätten auch am Tag darauf eine Öffnung unmöglich gemacht, "ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden", hieß es. Vor rund zwei Wochen hatte Israel die Blockade sämtlicher Hilfslieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen gelockert. Die Verteilung von Hilfsgütern wurde von der GHF übernommen.

Die umstrittene Organisation umgeht dabei Hilfsorganisationen der UN und anderer Initiativen. Ihr wurde vorgeworfen, sie gefährde dabei Zivilisten und verstoße gegen Standards neutraler Hilfe. Israelwill dagegen nach eigenen Angaben verhindern, dass die Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet.

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Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

8. Juni, 7.18 Uhr: Stürzt Netanjahus Regierung über Wehrpflicht-Streit?

Streng religiöse Männer waren in Israel lange von der Wehrpflicht befreit. Diese Ausnahmeregelung lief vergangenes Jahr aus. Der Regierung gelang keine neue Regelung.

Nach einer gescheiterten Kompromisssuche kündigten Rabbiner der Partei Vereinigtes Tora-Judentum den Austritt aus Netanjahus rechts-religiöser Koalition an. Sollte auch die streng religiöse Schas ausscheren, verlöre die Regierung ihre Mehrheit im Parlament. Ob es doch noch zu einer Einigung in letzter Minute kommt, ist unklar.

8. Juni, 7.02 Uhr: Demonstranten in Israel fordern Ende des Krieges

In Israel gingen am Abend in mehreren Städten des Landes wieder Tausende Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf die Straße und forderten die Freilassung der im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln.

Die Tochter einer getöteten Geisel warf der "Times of Israel" zufolge bei einer Kundgebung in Tel Aviv der Regierung vor, den seit mehr als anderthalb Jahren andauernden Krieg auf Kosten der Verschleppten in die Länge zu ziehen. Laut örtlichen Berichten gingen Sicherheitskräfte am Rande gewaltsam gegen Anti-Kriegsdemonstranten vor.

Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Süden Israels, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern. (Archivbild)
Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Süden Israels, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern. (Archivbild)  © Leo Correa/AP/dpa

8. Juni, 7 Uhr: Aktivisten um Thunberg weiter auf dem Seeweg Richtung Gaza

An diesem Montag wollen Aktivisten um die Schwedin Greta Thunberg mit ihrem Segelschiff "Madleen" vor der Küste Gazas ankommen, wie sie auf Instagram mitteilten.

Die Gruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen in dem Kriegsgebiet bringen und zugleich internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage in Gaza richten. Einem Medienbericht zufolge wollen die israelischen Sicherheitsbehörden das Schiff jedoch nicht anlegen lassen.

8. Juni, 7 Uhr: Eines der Hilfszentren in Gaza öffnet wieder

Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) öffnet heute wieder eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Zentrum Gazas.

Das teilte die Stiftung am frühen Morgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit. Zuvor hatte es geheißen, es würden ab Mittag zwei Zentren in Rafah im Süden geöffnet. Am Vortag waren die Hilfszentren der GHF nach eigenen Angaben wegen "direkter Drohungen" der islamistischen Hamas weiter geschlossen.

Wegen des "großen Andrangs" hatte die GHF am Freitag die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet. Drohungen der Hamas hätten auch am Tag darauf eine Öffnung unmöglich gemacht, "ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden".

Nach vorübergehender Schließung soll im Süden Gazas wieder Hilfe an die hungernden Menschen verteilt werden. (Archivbild)
Nach vorübergehender Schließung soll im Süden Gazas wieder Hilfe an die hungernden Menschen verteilt werden. (Archivbild)  © Abdullah Abu Al-Khair/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

7. Juni, 20.17 Uhr: An Bibas-Ermordung beteiligter Terrorist laut Israel getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden im Gazastreifen getötet.

Asad Abu Scharia sei direkt an der Entführung der deutschen Staatsbürgerin Schiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne aus Israel in das Küstengebiet sowie an deren Ermordung beteiligt gewesen, teilte das Militär mit.

Das Schicksal der Bibas-Familie berührte viele Menschen: Videoaufnahmen der verängstigen Mutter und ihrer beiden rothaarigen Söhne, die bei der Entführung entstanden, waren um die Welt gegangen.

In einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sei Abu Scharia in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens getötet worden, hieß es. In den vergangenen Jahren soll er als Chef der verhältnismäßig kleinen Mudschahedin-Brigaden fungiert haben.

Die Entführung und Ermordung von Schiri Bibas und ihren beiden Söhnen bewegte Menschen auf der ganzen Welt.
Die Entführung und Ermordung von Schiri Bibas und ihren beiden Söhnen bewegte Menschen auf der ganzen Welt.  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

7. Juni, 18.39 Uhr: Verteilzentren für humanitäre Hilfe in Gaza weiter geschlossen

Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sieht sich weiterhin nicht in der Lage, in ihren Zentren humanitäre Hilfe an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu verteilen.

Die Stiftung erklärte, von der Hamas "direkte Drohungen" erhalten zu haben. "Diese Drohungen machten es unmöglich, heute weiterzumachen, ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden." Hunderttausende hungernde Menschen hätten deswegen kein Essen erhalten.

Bereits am Vortag hatte die GHF die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren verkündet. Die Zentren seien wegen des "großen Andrangs" geschlossen worden, um die Sicherheit der Menschen vor Ort gewährleisten zu können, hieß es. Zuvor seien jedoch noch Tausende Lebensmittelpakete verteilt worden.

Trotz der verheerenden humanitären Lage in Gaza bleiben Verteilzentren geschlossen.
Trotz der verheerenden humanitären Lage in Gaza bleiben Verteilzentren geschlossen.  © Moaz Abu Taha/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

7. Juni, 17.43 Uhr: Zahl der Toten steigt nach israelischen Angriffen immer weiter

Nach Angriffen Israels im Gazastreifen ist die Zahl der Toten in dem umkämpften Küstengebiet palästinensischen Angaben zufolge weiter gestiegen.

Seit der Nacht seien mindestens 60 Menschen getötet worden, hieß es aus medizinischen Kreisen des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen. Es habe auch Dutzende Verletzte gegeben.

Demnach steigt die Zahl der Toten stündlich, da die israelische Armee weiterhin verschiedene Orte im Gazastreifen angreift. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete zuvor Tote in den Gebieten rund um Chan Junis und Rafah im Süden des umkämpften Gebiets sowie in der Stadt Gaza.

Die Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen nehmen nicht ab. Die Zahl der Toten steigt immer weiter.
Die Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen nehmen nicht ab. Die Zahl der Toten steigt immer weiter.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

7. Juni, 15.12 Uhr: 22 Tote Palästinenser bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Tote gegeben.

Seit der Nacht seien mindestens 22 Menschen in dem Küstengebiet ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

7. Juni, 11 Uhr: Leiche von thailändischer Geisel geborgen

Bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Militär die Leiche einer thailändischen Geisel geborgen worden.

Die sterblichen Überreste von Nattapong Pinta seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bei Rafah im Süden des umkämpften Küstengebiets gefunden und anschließend nach Israel gebracht worden, teilte die Armee bei Telegram mit.

Pinta war nach Angaben der Armee am 7. Oktober 2023 lebend aus dem Kibbuz Nir Oz an der Grenze zum Gazastreifen in den Küstenstreifen verschleppt worden. Er sei jedoch während seiner Geiselhaft von Mitgliedern der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden getötet worden, hieß es weiter.

Bei einem Spezialeinsatz des Militärs wurde eine Leiche entdeckt.
Bei einem Spezialeinsatz des Militärs wurde eine Leiche entdeckt.  © Ilia Yefimovich/dpa

7. Juni, 8 Uhr: Israels Armee beklagt Tod von vier Soldaten im Gazastreifen

Die israelische Armee hat am Freitag den Tod von vier ihrer Soldaten im Gazastreifen bekannt gegeben - und zugleich nach tausenden neuen Soldaten verlangt.

Die vier Soldaten seien bei einem Einsatz auf einem Gelände der radikalislamischen Hamas in der Gegend von Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets getötet worden, erklärte Armeesprecher Effie Defrin. Demnach war gegen 6 Uhr ein Sprengsatz detoniert und hatte ein Bauwerk zum Einsturz gebracht.

Fünf weitere israelische Soldaten wurden demnach bei dem Einsatz verletzt, einer von ihnen, ein Reserveoffizier, schwer. Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober 2023 sind nun insgesamt 429 israelische Soldaten getötet worden.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach "den Familien unserer vier gefallenen Helden in Gaza, die im Kampf gegen die Hamas und für die Befreiung unserer Geiseln ihr Leben verloren haben", sein Beileid aus.

Israelische Soldaten während einer Bodenoperation im südlichen Gazastreifen.
Israelische Soldaten während einer Bodenoperation im südlichen Gazastreifen.  © Leo Correa/AP/dpa

6. Juni, 17.16 Uhr: Israelische Friedensaktivisten marschieren an Gaza-Grenze

Hunderte Demonstranten sind nach einem mehrtägigen Marsch von Tel Aviv an der Grenze zum Gazastreifen angekommen, um gegen den andauernden Krieg zu protestieren.

Jüdische und arabische Israelis waren dem Aufruf der Organisation "Standing Together" gefolgt. Die Friedensaktivisten forderten ein Ende des Tötens und des Hungers im Gazastreifen sowie die Freilassung der dort noch von Islamisten festgehaltenen Geiseln.

Die Organisatoren sprachen von mehreren Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in der liberalen israelischen Zeitung "Haaretz" war von mehreren Hundert Demonstranten die Rede.

"In diesem Land leben zwei Völker, und niemand wird irgendwohin gehen. Wenn wir das verstehen, werden wir verstehen, dass nur der Frieden uns ein Leben in wahrer Sicherheit ermöglichen wird", schrieb ein Teilnehmer des Marsches auf X.

Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern.
Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern.  © Leo Correa/AP/dpa

6. Juni, 14.25 Uhr: Israels Militär ruft zu Evakuierung im Norden von Gaza auf

Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen vor einem unmittelbar bevorstehenden Angriff gewarnt.

Die Menschen in dem betreffenden Gebiet sollten sich unverzüglich im angrenzenden Gebiet im Westen in Sicherheit bringen, schrieb er auf der Plattform X auf Arabisch. Dazu veröffentlichte er eine Grafik, in der das vorgesehene Angriffsgebiet und die Gegenden, in die sich die Menschen begeben sollen, gekennzeichnet waren. Das Militär werde Standorte angreifen, von denen aus Raketen abgefeuert worden seien, hieß es. Sich in den Kampfzonen aufzuhalten sei lebensgefährlich.

Titelfoto: Abdullah Abu Al-Khair/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

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