Israel-Krieg: Gaza-Hilfslieferungen sollen trotz Tumulten weitergehen

Israel - Die Verteilung von Hilfsgütern im umkämpften Gazastreifen durch eine neue Stiftung soll trotz anfänglicher Tumulte weitergehen.

Palästinenser stehen für Lebensmittel im nördlichen Gazastreifen an. Die Verteilung erster Hilfsgüter im Gazastreifen hat laut einer Stiftung begonnen. (Archivfoto)
Palästinenser stehen für Lebensmittel im nördlichen Gazastreifen an. Die Verteilung erster Hilfsgüter im Gazastreifen hat laut einer Stiftung begonnen. (Archivfoto)  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

Das teilte die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) nach Berichten über die Stürmung eines neuen Verteilungszentrums im Süden des Küstenstreifens und Plünderungen mit - dabei soll es laut palästinensischen Angaben mehrere Tote und Dutzende Verletzte gegeben haben.

Lastwagen mit weiteren Hilfsgütern sollen der Stiftung zufolge heute in den Gazastreifen einfahren, die Liefermengen täglich größer werden.

Nach der Eröffnung des von unzähligen hungrigen Menschen belagerten GHF-Zentrums im Süden des dicht besiedelten Gebiets - insgesamt sind vier Zentren geplant - war es laut israelischen Medienberichten und Augenzeugen zu chaotischen Szenen gekommen. US-Wachleute gaben demnach Warnschüsse ab, Menschen seien in Panik ausgebrochen.

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Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

28. Mai, 6.23 Uhr: Stiftung beklagt Behinderungen durch Hamas

Angesichts einer monatelangen Blockade von Hilfsgütern durch Israel, die zuletzt etwas gelockert worden war, hat sich die verzweifelte Lage vieler Menschen in dem umkämpften Küstenstreifen nochmals verschlimmert.

In dem von rund zwei Millionen Palästinensern besiedelten Gebiet, das zu weiten Teilen zerstört ist, fehlt es an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und nahezu allen Dingen des täglichen Bedarfs. Die GHF soll nach dem Willen der israelischen Regierung künftig für die Verteilung der Hilfsgüter zuständig sein.

Allerdings sei es wegen Behinderungen durch die islamistische Hamas zu mehreren Stunden Verzögerung bei der Auslieferung gekommen.

Die GHF soll nach dem Willen der israelischen Regierung künftig für die Verteilung der Hilfsgüter zuständig sein.
Die GHF soll nach dem Willen der israelischen Regierung künftig für die Verteilung der Hilfsgüter zuständig sein.  © Moaz Abu Taha/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

28. Mai, 6.22 Uhr: Gaza-Hilfslieferungen sollen trotz Tumulten weitergehen

Die Verteilung von Hilfsgütern im umkämpften Gazastreifen durch eine neue Stiftung soll trotz anfänglicher Tumulte weitergehen.

Das teilte die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) nach Berichten über die Stürmung eines neuen Verteilungszentrums im Süden des Küstenstreifens und Plünderungen mit - dabei soll es laut palästinensischen Angaben mehrere Tote und Dutzende Verletzte gegeben haben.

28. Mai, 6.17 Uhr: Sturm auf Lebensmittel-Verteilungszentrum in Gaza

Zahlreiche Palästinenser haben nach israelischen Medienberichten ein neues Zentrum zur Verteilung von Lebensmitteln im südlichen Gazastreifen gestürmt.

Mitarbeiter einer US-Firma hätten sich angesichts des Chaos zeitweise zurückgezogen, berichtete das israelische Nachrichtenportal "ynet". US-Wachleute hätten Warnschüsse abgegeben. Später berichteten palästinensische Rettungskräfte, in der Nähe des Zentrums in Rafah seien drei Menschen durch Schüsse der israelischen Armee getötet und Dutzende weitere verletzt worden.

Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung hat mit der Verteilung von Hilfsgütern an Palästinenser im Gazastreifen begonnen.
Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung hat mit der Verteilung von Hilfsgütern an Palästinenser im Gazastreifen begonnen.  © Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

28. Mai, 6.14 Uhr: Warten auf Hilfe in Gaza - Erschöpft von Hunger und Angst

Im Gazastreifen ist ein neues System zur Verteilung humanitärer Hilfe angelaufen.

In dem Verteilungszentrum der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) in Rafah im Süden des Küstenstreifens drängen sich Hunderte von Menschen. Sie haben leere Taschen und Plastikbehälter mitgebracht. Viele von ihnen mussten mehrere Stunden lang zu Fuß durch Kriegsgebiet laufen, um das Zentrum zu erreichen. Doch sie sind bereit, das Risiko auf sich zu nehmen, um Lebensmittel für sich und ihre Familien zu sichern.

Ein Vertreter jeder Familie soll im Rahmen eines neuen Hilfskonzepts für den Gazastreifen alle fünf Tage in einem Verteilungszentrum ein Hilfspaket abholen. (Archivbild)
Ein Vertreter jeder Familie soll im Rahmen eines neuen Hilfskonzepts für den Gazastreifen alle fünf Tage in einem Verteilungszentrum ein Hilfspaket abholen. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

28. Mai, 6.12 Uhr: Palästinensischer Fotojournalist von Siedlern verletzt

Radikale israelische Siedler haben nach palästinensischen Angaben im besetzten Westjordanland einen Fotojournalisten verletzt.

Issam Rimawi sei angegriffen worden, als er eine Attacke der Siedler auf ein palästinensisches Dorf bei Ramallah dokumentieren wollte, berichteten Augenzeugen und Sanitäter. Er sei geschlagen sowie mit einem Stein am Kopf verletzt und bewusstlos in ein Krankenhaus in Ramallah gebracht worden.

28. Mai, 6.09 Uhr: UN-Palästinenserhilfswerk weist Israels Anschuldigung zurück

Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks hat Israel vorgeworfen, dem UNRWA ohne Beweise Verbindungen zur islamistischen Hamas zu unterstellen.

Es sei deshalb möglich, dass die Anschuldigungen unbegründet seien, schrieb der Chef der Organisation, Philippe Lazzarini, auf X. Er habe Israel dazu aufgefordert, die "Desinformationskampagne gegen die Agentur" einzustellen und die seit Januar ausgesetzte Zusammenarbeit mit UNRWA wieder aufzunehmen.

Philippe Lazzarini (61), der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks.
Philippe Lazzarini (61), der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks.  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

27. Mai, 11.08 Uhr: UN zu Gaza - Israel verletzt fundamentale Grundsätze

Das Vorgehen Israels im Gazastreifen ist nach Ansicht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk (60), wohl nicht mehr durch das völkerrechtliche Prinzip der Selbstverteidigung gedeckt.

Man müsse "von einer Vertreibung sprechen, die höchst, höchst bedenklich ist", sagte Türk im ORF-"Morgenjournal" mit Blick auf das Leid der Zivilbevölkerung.

Volker Türk (60), UN-Hochkommissar für Menschenrechte.
Volker Türk (60), UN-Hochkommissar für Menschenrechte.  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

27. Mai, 7.47 Uhr: Botschafter - "Hören Merz zu, weil er ein Freund ist"

Israels Botschafter in Deutschland betont, seine Regierung nehme Kritik aus Deutschland am Vorgehen seines Landes im Gazastreifen ernst.

"Wenn Friedrich Merz diese Kritik gegenüber Israel erhebt, dann hören wir sehr gut zu, weil er ein Freund ist,", sagte Ron Prosor im ZDF-"Morgenmagazin". Die Bereitschaft anderer europäischer Staaten wie Frankreich oder Spanien, einen palästinensischen Staat anzuerkennen, sieht Prosor kritisch: Das hieße, Hamas nach dem Massaker zu belohnen. "Dann haben wir große Fragen."

27. Mai, 6.10 Uhr: Israels Armee fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen.

In mehreren Gegenden Israels war zuvor Alarm ausgelöst worden. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gab es offiziellen Angaben zufolge zunächst nicht.

27. Mai, 6.06 Uhr: Bodentruppen im Libanon vorgedrungen

Israelische Bodentruppen sind nach einem Medienbericht mehrere hundert Meter tief auf libanesisches Gebiet vorgedrungen.

Der israelische Armeesender berichtete unter Berufung auf libanesische Angaben, die Truppen seien im Bereich der Ortschaft Mais al-Dschabal vorgerückt. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht.

Eine Mauer markiert die israelisch-libanesische Grenze in der Nähe des Dorfes Odaisseh im Südlibanon. (Archivfoto)
Eine Mauer markiert die israelisch-libanesische Grenze in der Nähe des Dorfes Odaisseh im Südlibanon. (Archivfoto)  © Ariel Schalit/AP/dpa

26. Mai, 19.46 Uhr: Neue Verteilungsmethode von Hilfsgütern in Gaza verzögert sich

Die Eröffnung eines Verteilungszentrums für Hilfsgüter im Gazastreifen verzögert sich nach Medienberichten. Grund dafür seien "logistische Schwierigkeiten", berichteten israelische Medien.

Der neue Mechanismus war ursprünglich schon für Montag angekündigt worden. Die neu gegründete Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sollte Hilfsgüter demnach direkt an die Bevölkerung verteilen.

Bis Ende der Woche sollten auf diese Weise mehr als eine Million Palästinenser mit einer neu organisierten Verteilung von Hilfsgütern versorgt werden, teilte die GHF laut Medien mit. In dem umkämpften Küstenstreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen.

Vertriebene Palästinenser stellen sich in einem Zeltlager in Gaza-Stadt auf, um gespendete Mahlzeiten aus einer Gemeinschaftsküche zu erhalten.
Vertriebene Palästinenser stellen sich in einem Zeltlager in Gaza-Stadt auf, um gespendete Mahlzeiten aus einer Gemeinschaftsküche zu erhalten.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

26. Mai, 17.31 Uhr: Stimmt Hamas Gaza-Plan zu? USA dementieren!

Die Hamas hat Kreisen zufolge einem Gaza-Abkommen des US-Sondergesandten zugestimmt – einem Bericht zufolge hat Steve Witkoff (68) diese Darstellung jedoch zurückgewiesen.

Was er von der Hamas gesehen habe, sei "enttäuschend und völlig inakzeptabel", zitierte Barak Ravid, ein gut vernetzter Korrespondent der US-Nachrichtenseite Axios, aus einem Gespräch mit Witkoff.

Aus Kreisen der Hamas hatte es vor Kurzem geheißen, die Hamas habe einem Vorschlag Witkoffs über eine Waffenruhe zugestimmt. Demnach geht es um eine Feuerpause von 60 Tagen, die Freilassung von 10 Geiseln und die Einfahrt von 1000 Lastwagen während der Waffenruhe.

US-Sondergesandter Steve Witkoff (68) will nichts von einem Deal wissen.
US-Sondergesandter Steve Witkoff (68) will nichts von einem Deal wissen.  © Evan Vucci/AP/dpa

26. Mai, 16.54 Uhr: Fluchtaufruf in Gaza – Neuer Hilfsmechanismus soll anlaufen

Im Gazastreifen soll laut einer zuständigen Stiftung sowie israelischen Medien die Verteilung von Hilfsgütern mit einem neuen Mechanismus beginnen.

Aus dem Küstengebiet wurden zugleich wieder viele Tote gemeldet. Die israelische Armee rief unterdessen die Bewohner der meisten Orte im südlichen Gazastreifens dazu auf, diese zu verlassen.

Laut der neu gegründeten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sollen im Laufe des Tages "direkte" Hilfslieferungen anlaufen.

Titelfoto: Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

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