Nahost-Konflikt: 13 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Israel - Israels Armeechef hat mit Beginn der Mobilisierung Zehntausender Reservisten für die geplante Einnahme der Stadt Gaza angekündigt, die Kampfeinsätze auszuweiten.

"Wir haben die Bodenoperation in Gaza bereits begonnen", sagte Generalstabschef Ejal Zamir (59) vor einberufenen Reservisten. "Wir dringen bereits in Gebiete vor, die wir noch nie zuvor betreten haben."
Die Kommandeure haben jedoch Medienberichten zufolge Schwierigkeiten dabei, genügend meldewillige Reservisten zu finden.
Das israelische Sicherheitskabinett hatte im August die Einnahme der Stadt Gaza im Norden des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens gebilligt.
Ein Militärsprecher wandte sich nun auf der Online-Plattform X auf Arabisch an die Bevölkerung der Stadt und erklärte, die Evakuierung sei unvermeidlich.
In der Stadt Gaza sollen sich Hunderttausende Menschen aufhalten. Im Süden des Gazastreifens würden Zelte für sie vorbereitet, schrieb der Sprecher. Doch auch dort sind die Lebensbedingungen laut Hilfsorganisationen katastrophal.
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3. September, 6.48 Uhr: 13 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes 13 Menschen getötet worden.
Bei einem Angriff auf ein Wohngebäude im Südwesten der Stadt Gaza seien zehn Menschen getötet worden, erklärte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Bei einem weiteren Angriff auf eine Wohnung im Westen der Stadt seien drei Menschen getötet worden.
Ausgelöst worden war der Krieg im Gazastreifen durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt.

3. September, 6 Uhr: Zwei jüngst aus Gazastreifen geborgene Leichen in Israel beigesetzt
Die beiden jüngst aus dem Gazastreifen geborgenen Leichen zweier israelischer Geiseln sind am Montag beigesetzt worden.
Die sterblichen Überreste von Idan Schtivi wurden in Kfar Maas im Zentrum Israels bestattet. Die sterblichen Überreste von Ilan Weiss wurden im Kibbuz Beeri im Süden Israels beigesetzt. Die Leichen der beiden Männer waren vergangene Woche in einem "komplexen Armeeeinsatz" geborgen worden.
Bei dem Überfall der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober 2023 war der 28-jährige Schtivi nach israelischen Angaben daran beteiligt, beim Nova-Musikfestival Teilnehmern zu helfen und sie vor den Angreifern zu retten. Den Angaben zufolge wurde Schtivi bereits damals getötet, die Islamisten hätten die Leiche dann in den Gazastreifen verschleppt.
Der 55-jährige Ilan Weiss war nach Regierungsangaben am 7. Oktober 2023 im Kibbuz Beeri im Süden Israels getötet worden, auch seine Leiche wurde verschleppt. Seine Frau Shiri Weiss und die gemeinsame Tochter Noga, die aus ihrem Haus entführt worden waren, wurden im November 2023 während der ersten Waffenruhe freigelassen.
3. September, 5 Uhr: Berichte über gesunkene Melderate bei Reservisten
Nach der Einberufung von 60.000 Reservisten für die geplante Offensive gegen die Stadt Gaza im Norden hat die israelische Armee jetzt mit der ersten Mobilisierungswelle begonnen.
Inzwischen seien jedoch weniger Reservisten dazu geneigt, sich erneut zum Dienst zu melden, berichtete die "Times of Israel". Die Reservisten sollen in den kommenden Tagen ausgebildet und vorbereitet werden. Einige sollen im Westjordanland und im Norden reguläre Truppen ersetzen.
Letztlich plane die Armee, vier Divisionen in die Stadt zu verlegen, berichtete die Zeitung weiter.
Titelfoto: Eyad BABA / AFP