Nahost-Konflikt: Israels Generalstabschef - Haben mit Operation Gaza begonnen

Israel - Propalästinensische Aktivistinnen und Aktivisten um Greta Thunberg versuchen erneut, den Gazastreifen zu erreichen. US-Präsident Donald Trump sieht derweil das Ansehen Israels beschädigt.

Die ehemalige Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg (22) versucht erneut den Gazastreifen per Boot zu erreichen.
Die ehemalige Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg (22) versucht erneut den Gazastreifen per Boot zu erreichen.  © LLUIS GENE / AFP

Israel hat wegen des Gaza-Kriegs nach Ansicht von Trump in Teilen der US-Politik etwas an Reputation eingebüßt - zugleich bekräftigt er allerdings auch seine entsprechende Solidarität mit dem Land.

Derweil versucht Thunberg im Rahmen einer rund 20 Schiffe umfassenden "Global Sumud Flotilla" einmal mehr, den Gazastreifen anzusteuern.

Die ehemalige Klimaschutzaktivistin war bereits im Juni dieses Jahres bei einer ähnlichen Aktion von der israelischen Armee aufgegriffen und danach nach Frankreich abgeschoben worden.

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Das Ringen um eine friedliche Lösung geht weiter.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

2. September, 22.34 Uhr: Israels Generalstabschef - Haben mit Operation Gaza begonnen

Israels Generalstabschef Ejal Zamir hat bei einem Treffen mit Reservisten eine Verstärkung und Intensivierung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen angekündigt.

"Wir haben die Bodenoperation in Gaza bereits begonnen", sagte er. "Wir dringen bereits in Gebiete vor, die wir noch nie zuvor betreten haben." Die Hamas werde sich nirgendwo verstecken können, betonte Zamir. "Wir werden den Krieg nicht beenden, bis wir diesen Feind besiegt haben."

"Wir haben die Bodenoperation in Gaza bereits begonnen", so Israels Generalstabschef Ejal Zamir.
"Wir haben die Bodenoperation in Gaza bereits begonnen", so Israels Generalstabschef Ejal Zamir.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

2. September, 14.59 Uhr: Bericht über fünf tote Kinder bei Angriff im Süden Gazas

Bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens sind laut einem Medienbericht mindestens fünf Kinder getötet worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, der Beschuss habe sich im Gebiet der humanitären Zone Al-Mawasi an der Südküste des Gazastreifens ereignet. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

In sozialen Medien kursierten Bilder von Kinderleichen, deren Authentizität sich zunächst nicht überprüfen ließ.

Es gibt wieder Berichte über Tote in der humanitären Zone im Süden. Unter den Opfern sollen auch Kinder sein.
Es gibt wieder Berichte über Tote in der humanitären Zone im Süden. Unter den Opfern sollen auch Kinder sein.  © OMAR AL-QATTAA / AFP

2. September, 13.41 Uhr: Hamas-Zivilschutz spricht von 13 Toten bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes 13 Menschen getötet worden.

Bei einem Angriff auf ein Wohngebäude im Südwesten der Stadt Gaza seien zehn Menschen getötet worden, erklärte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Bei einem weiteren Angriff auf eine Wohnung im Westen der Stadt seien drei Menschen getötet worden.

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

2. September, 11.19 Uhr: Bürgermeister von Hebron im Westjordanland festgenommen

Israelische Soldaten haben in der Nacht den Bürgermeister der Stadt Hebron im besetzten Westjordanland, Tajsir Abu Sneineh, festgenommen.

Der palästinensische Stadtrat verurteilte die Festnahme scharf. Er teilte mit, die Truppen seien mit großem Aufgebot in das Haus des Bürgermeisters eingedrungen und hätten die Einrichtung verwüstet.

Die israelische Armee verwies nach einer Anfrage auf den Inlandsgeheimdienst Schin Bet. Aus israelischen Kreisen verlautete, Hintergrund der Festnahme seien Vorwürfe gegen Abu Sneineh, dieser unterstütze die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad und hetze gegen Israel.

In der Mitteilung der Stadtverwaltung hieß es dagegen: "Dieser brutale Angriff richtet sich nicht nur gegen den Bürgermeister selbst, sondern auch gegen den Willen der Bevölkerung von Hebron und ihre gewählten Institutionen." Er stelle "einen eklatanten Angriff auf den demokratischen Prozess sowie auf das Recht unseres Volkes dar, seine Angelegenheiten selbst zu regeln und seiner Stadt in Freiheit und Würde zu dienen".

Nach der Festnahme von Hebrons Bürgermeister durch israelische Soldaten wächst die Sorge um die politische Zukunft der Stadt.
Nach der Festnahme von Hebrons Bürgermeister durch israelische Soldaten wächst die Sorge um die politische Zukunft der Stadt.  © Mamoun Wazwaz/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

2. September, 11.15 Uhr: Rekordzahl palästinensischer Häftlinge in Israel

Eine Rekordzahl von mehr als 11.000 palästinensischen Sicherheitshäftlingen sitzt nach Informationen einer israelischen Menschenrechtsorganisation in Israels Gefängnissen.

Laut Angaben der Nichtregierungsorganisation Hamoked, die sich auf Informationen der israelischen Gefängnisbehörde stützt, ist dies die bisher höchste Zahl.

Mehr als die Hälfte dieser Häftlinge wird laut Hamoked außerhalb der regulären Strafverfahren festgehalten - 3.577 sogenannte Administrativhäftlinge und 2.662 "rechtswidrige Kombattanten". Viele der Kombattanten wurden während des Gaza-Kriegs festgenommen, der vor fast zwei Jahren mit dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas auf Israel begann.

Mehr als 11.000 Palästinenser sitzen laut einer Menschenrechtsorganisation in israelischen Gefängnissen – so viele wie nie zuvor.
Mehr als 11.000 Palästinenser sitzen laut einer Menschenrechtsorganisation in israelischen Gefängnissen – so viele wie nie zuvor.  © Ilia Yefimovich/dpa

2. September, 6.16 Uhr: Nach Sturm-Unterbrechung: Gaza-Hilfsflotte wieder auf See

Nach einer wetterbedingten Unterbrechung hat die neue Gaza-Hilfsflotte ihre Fahrt zum Kriegsgebiet im Nahen Osten wieder aufgenommen.

Die rund 20 Boote der "Global Sumud Flotilla" legten am Abend mit rund 300 propalästinensischen Aktivisten aus über 40 Ländern an Bord im Hafen von Barcelona erneut ab, wie die Nachrichtenagentur "Europa Press" und andere spanische Medien berichteten.

An Bord ist auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie war zuletzt mit einer Solidaritätsaktion an Bord der "Madleen" gescheitert. Israelische Soldaten enterten das Schiff am 9. Juni 2025 rund 200 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens und brachten sie in den israelischen Hafen Aschdod. Thunberg und weitere Aktivisten wurden danach ausgewiesen.

Die umstrittene Aktivistin Greta Thunberg versucht erneut in den Gazastreifen zu gelangen.
Die umstrittene Aktivistin Greta Thunberg versucht erneut in den Gazastreifen zu gelangen.  © LLUIS GENE / AFP

1. September, 21.16 Uhr: Israels Generalstabschef warnt vor Gaza-Militärverwaltung

Israels Generalstabschef Ejal Zamir hat laut einem Medienbericht davor gewarnt, dass eine Einnahme der Stadt Gaza zu einer israelischen Militärverwaltung führen wird.

Der Militärchef habe dies bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in der Nacht auf Montag gesagt, berichtete das israelische Nachrichtenportal "ynet". Zamir sagte demnach: "Ihr steuert auf eine Militärverwaltung zu, euer Plan führt uns dorthin. Versteht die Bedeutung." Der Grund sei, dass die politische Führung keine Alternative für die Zeit nach dem Krieg vorbereite.

1. September, 16.54 Uhr: Huthi-Ministerpräsident im Jemen beigesetzt

Im Jemen haben sich Tausende Menschen zur Beisetzung des durch Israel getöteten Ministerpräsidenten der Huthi-Miliz versammelt.

Zur Trauerfeier in einer Moschee in der Hauptstadt Sanaa, die von der Miliz kontrolliert wird, erschienen Tausende Menschen, wie der Huthi-Fernsehsender Al-Masirah berichtete.

Beigesetzt wurden neben Ministerpräsident Ahmed al-Rahaui auch neun Minister und zwei weitere Huthi-Vertreter, die bei einem israelischen Luftangriff am Donnerstag getötet wurden. Ihre Särge waren mit jemenitischen Flaggen drapiert. Nach der Trauerfeier mit Gebeten wurden die Särge in einer Prozession durch Sanaa gefahren.

1. September, 13.39 Uhr: Wadephul warnt Israel vor Vertreibung von Palästinensern

Außenminister Johann Wadephul (62) hat Israel erneut vor einer Einnahme des Gazastreifens oder des Westjordanlands gewarnt.

Deutschland lehne "jegliche Überlegungen ab, die eine Vertreibung oder Enteignung der palästinensischen Bevölkerung bedeuten würden", sagte der CDU-Politiker in Berlin vor dem Abflug zu einer Indien-Reise. "Gaza muss Teil eines künftigen palästinensischen Staates im Rahmen einer Zweistaatenlösung sein können."

1. September, 11.06 Uhr: Schüler in Israel demonstrieren für Geisel-Deal

Zum Start des neuen Schuljahrs in Israel demonstrieren viele Jugendliche für ein Abkommen im Gaza-Krieg.

Hunderte Schüler hätten im Norden des Landes eine Kreuzung an einer Schnellstraße blockiert, um sich für die Freilassung der Geiseln im Rahmen einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas einzusetzen, berichtete die israelische Nachrichtenseite "ynet". Die Schüler hielten demnach Schilder mit der Aufschrift "Keine Bildung ohne Geiseln" hoch.

Die Proteste um die Freilassung der Geiseln in Israel reißen nicht ab. Dieses Mal demonstrierten Schüler im Norden des Landes. (Archivfoto)
Die Proteste um die Freilassung der Geiseln in Israel reißen nicht ab. Dieses Mal demonstrierten Schüler im Norden des Landes. (Archivfoto)  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

1. September, 9.45 Uhr: Huthi reklamieren Angriff im Roten Meer für sich

Die Huthi im Jemen haben erneut einen Angriff auf ein Schiff im Roten Meer für sich reklamiert.

Die "Scarlet Ray" sei im nördlichen Roten Meer mit einer ballistischen Rakete angegriffen worden, erklärte die Miliz auf ihrem Telegramkanal. Die Huthi bezeichneten das Schiff als "israelischen Öltanker". Laut Online-Plattform Vesselfinder, die Echtzeitdaten zur Verfolgung von Schiffen weltweit nutzt, fährt die "Scarlet Ray" unter der Flagge Liberias.

Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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