Nahost-Konflikt: Irans Präsident im Krieg mit Israel verletzt

Israel - Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas über eine 60 Tage lange Waffenruhe im Gaza-Krieg sind informierten Kreisen zufolge ins Stocken geraten.

Die islamistische Hamas sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg noch drei ungelöste Streitpunkte. (Archivbild)
Die islamistische Hamas sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg noch drei ungelöste Streitpunkte. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Beide Seiten machen sich demnach gegenseitig für den mangelnden Fortschritt verantwortlich. Ziel der Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha ist eine Waffenruhe und die Freilassung von zehn lebenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas sowie die Übergabe von Leichen mehrerer Verschleppter.

Wie die Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Kairo aus Hamas-Kreisen erfuhr, stellt das Ausmaß des israelischen Truppenabzugs aus Gaza während der Feuerpause einen zentralen Streitpunkt dar.

Die israelische Delegation in Doha habe diesbezüglich "neue Landkarten" auf den Tisch gelegt, sagte ein Hamas-Vertreter. Israelischen Medienberichten zufolge besteht die israelische Führung darauf, das Militär in einem weitflächigen Areal im Süden des Gazastreifens zu belassen.

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13. Juli, 22.25 Uhr: Merz übt deutliche Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat das Vorgehen Israels im Gazastreifen als "nicht akzeptabel" kritisiert. "Mir gefällt das, was die israelische Regierung im Gazastreifen tut, schon seit vielen Wochen nicht mehr", sagte Merz am Sonntag im ARD-"Sommerinterview". Er habe dies mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) mehrfach besprochen.

"Ich hoffe, dass wir Europäer zusammen mit den Amerikanern eine Lösung herbeiführen können, die am Ende auch in eine Zweistaatenlösung übergeht", fügte Merz hinzu. Netanjahu lehnt die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates neben Israel allerdings entschieden ab. "Die Palästinenser haben den Anspruch darauf, auch einen Platz zu haben, wo sie leben können", betonte Merz. "Und so wie das zurzeit im Gazastreifen geschieht, ist das nicht akzeptabel."

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) am Sonntag im ARD-"Sommerinterview".
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) am Sonntag im ARD-"Sommerinterview".  © Michael Kappeler/dpa

13. Juli, 20.55 Uhr: Kein Treibstoff - Kommunen in Gaza müssen Dienste einstellen

Mehrere Gemeinden im mittleren und südlichen Gazastreifen haben wegen ausbleibender Treibstoffversorgung die Einstellung der kommunalen Dienstleistungen angekündigt.

In einer gemeinsamen Erklärung hielten die betroffenen Gemeinden fest, dass sie gezwungen seien, wegen der von Israel verhängten Einfuhrbegrenzungen für Benzin und Diesel den Betrieb von Brunnen, Kläranlagen und Müllfahrzeugen einstellen zu müssen.

Auch die Geräte für die Räumung von Trümmern könnten wegen des Treibstoffmangels nicht eingesetzt werden, hieß es in der Erklärung, der sich unter anderem die Stadtverwaltungen von Chan Junis und Rafah anschlossen. Die Verfasser des Dokuments wiesen darauf hin, dass frühere Versuche, Treibstoff über internationale Organisationen zu sichern, keine greifbaren Ergebnisse erbracht hätten.

Palästinenser warten in langen Schlangen mit Töpfe auf die Ausgabe von Essen, die von Wohltätigkeitsorganisationen in Gaza-Stadt verteilt werden. (Archivbild)
Palästinenser warten in langen Schlangen mit Töpfe auf die Ausgabe von Essen, die von Wohltätigkeitsorganisationen in Gaza-Stadt verteilt werden. (Archivbild)  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

13. Juli, 13.01 Uhr: Iran signalisiert Bereitschaft zur Diplomatie

Die iranische Regierung signalisiert vor dem Hintergrund anhaltender militärischer Spannungen mit dem Westen Bereitschaft zur Diplomatie.

"Diplomatie steht nicht im Gegensatz zum Kampf, Widerstand und Verteidigung", schrieb Mohammed-Dschafar Ghaempanah, Leiter des iranischen Präsidialbüros, in der staatlichen Zeitung "Iran". Ihm zufolge ist dies auch die offizielle Politik von Präsident Massud Peseschkian.

13. Juli, 12.03 Uhr: Lager in Rafah würde Israel Milliarden kosten

Das geplante Lager für Palästinenser im Süden des Gazastreifens könnte Israel einem Medienbericht zufolge mehrere Milliarden US-Dollar kosten.

Die israelische Nachrichtenseite "ynet" meldete unter Berufung auf hochrangige israelische Vertreter, der Bau einer sogenannten "humanitären Stadt" in Rafah könnte umgerechnet zwischen 2,6 Milliarden und 3,9 Milliarden Euro kosten. Israel würde demnach zunächst fast die gesamten Kosten tragen.

Eine israelische Nachrichtenseite macht Angaben zu den Kosten eines geplanten - und äußerst umstrittenen - Lagers für Vertriebene in Gaza.
Eine israelische Nachrichtenseite macht Angaben zu den Kosten eines geplanten - und äußerst umstrittenen - Lagers für Vertriebene in Gaza.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

13. Juli, 12.01 Uhr: Viele Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge seit den frühen Morgenstunden mehr als 20 Menschen getötet worden. Medizinische Kreise meldeten mindestens 21 Tote.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete ebenfalls unter Berufung auf medizinische Kreise, 27 Menschen seien ums Leben gekommen.

13. Juli, 11.58 Uhr: Irans Präsident im Krieg mit Israel verletzt

Irans Präsident Massud Peseschkian (70) ist einem Bericht zufolge im Krieg mit Israel nur knapp dem Tod entkommen.

Wie die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete, bombardierte Israels Luftwaffe drei Tage nach Kriegsbeginn am 16. Juni einen Gebäudekomplex des Nationalen Sicherheitsrats. Nach dem Angriff fiel demnach der Strom aus. Die Teilnehmer des Krisentreffens konnten sich in Sicherheit bringen, einige von ihnen, darunter auch Peseschkian, erlitten Beinverletzungen.

Der iranische Präsident Massud Peseschkian (70). (Archivbild)
Der iranische Präsident Massud Peseschkian (70). (Archivbild)  © Vahid Salemi/AP/dpa

13. Juli, 7.07 Uhr: Kein Ende des Blutvergießens in Gaza

Israel setzte derweil seine Angriffe gegen Stellungen, Bunker, Tunnel und Waffenlager der Hamas an mehreren Stellen des Gazastreifens mit großer Intensität fort.

Allein im nördlichen Grenzort Beit Hanun bombardierten Dutzende Kampfjets 35 "Terrorziele" der Islamisten, wie es in einer Mitteilung der israelischen Armee hieß. Seit Samstagmorgen seien mindestens 129 Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am späten Samstag unter Berufung auf die Krankenhäuser in Gaza.

Israel greift weiterhin mit großer Intensität Hamas-Stellungen, Bunker, Tunnel und Waffenlager im Gazastreifen an. (Archivbild)
Israel greift weiterhin mit großer Intensität Hamas-Stellungen, Bunker, Tunnel und Waffenlager im Gazastreifen an. (Archivbild)  © Saeed Qaq/ZUMA Press Wire/dpa

13. Juli, 7.06 Uhr: Netanjahus Koalitionszwänge

Kritiker werfen Netanjahu (75) vor, ein Kriegsende hinauszuzögern und so sein eigenes politisches Überleben sichern zu wollen.

Seine Regierungskoalition schließt rechtsextreme und ultra-religiöse Parteien ein, die eine militärische Besatzung des Gazastreifens fordern, um dort israelische Siedlungen zu errichten.

13. Juli, 7.04 Uhr: Tausende demonstrieren für Geiselfreilassung

Tausende Menschen demonstrierten in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung aller Geiseln, die die Hamas im Gazastreifen festhält.

"Das Zeitfenster, um alle 50 Geiseln, die Lebenden und die Toten, nach Hause zu bringen, ist jetzt offen - aber nicht mehr lange", sagte Eli Scharabi als Redner auf der zentralen Kundgebung in Tel Aviv einem Bericht der Zeitung "Haaretz" zufolge.

Tausende demonstrierten in Tel Aviv und anderen Städten für die Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
Tausende demonstrierten in Tel Aviv und anderen Städten für die Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.  © Oded Balilty/AP/dpa

13. Juli, 7.03 Uhr: "Humanitäre Stadt" - oder Internierungslager?

Israels Verteidigungsminister Israel Katz hatte erst zu Wochenbeginn gesagt, dass Israel im südlichen Gazastreifen - auf den Trümmern der Grenzstadt Rafah - eine "humanitäre Stadt" für 600.000 durch den Krieg vertriebene Palästinenser errichten wolle.

Kritiker sprechen von einem Internierungslager, mit dem langfristig eine Zwangsdeportation verbunden sein könnte. Israel spricht davon, Palästinensern eine "freiwillige Ausreise" zu ermöglichen.

Für die Hamas ist ein Verbleib israelischer Truppen in einem derart großen Gebiet inakzeptabel.

Titelfoto: Vahid Salemi/AP/dpa

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