Neue Generation protestiert am Kanzleramt: Kann rote Farbe Merz umstimmen?
Berlin - Mitglieder der Neuen Generation haben am Montag das Bundeskanzleramt in Berlin-Mitte mit roter Farbe bepinselt. Erneut warf die Gruppierung Israel vor, einen Genozid im Gazastreifen zu begehen, und forderte von der Bundesregierung ein "Ende der deutschen Mittäterschaft".
Alles in Kürze
- Neue Generation protestiert am Kanzleramt in Berlin
- Rote Farbe als Symbol gegen Genozid im Gazastreifen
- Protestler fordern Ende deutscher Waffenlieferungen an Israel
- Aktivisten kritisieren Bundesregierung für Mittäterschaft
- Weitere Aktionen der Neuen Generation in deutschen Städten

Die beiden Aktivisten von "Palestine Rising", einer jungen Tochterkampagne der Neuen Generation, schlugen gegen 12 Uhr zu und hinterließen an der weißen Fassade rote Handabdrücke und Farbspritzer, wie die Gruppierung mitteilte.
Danach hielten der Mann und die Frau vor der Wand Plakate in die Höhe, auf denen "Die Drecksarbeit ist blutig" und "Stoppt Völkermord - keine deutsche Mittäterschaft" zu lesen war.
Konkret forderten sie ein Ende der deutschen Waffenlieferungen an Israel. Das Sterben der Menschen im Gazastreifen zerreiße ihm das Herz, begründete Fabian Reese (26) seinen Protest.
"Die Tatsache, dass unsere Regierung das unterstützt, macht mich sprachlos", so der Aktivist. Mit seinem Banner spielte er auf ein Zitat von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) an, der Israels Militärangriffe auf den Iran im Juni "Drecksarbeit für uns alle" genannt hatte.
Für seine Aussage und die verwendete Wortwahl musste Merz viel Kritik einstecken, unter anderem von der SPD: Für "Palestine Rising" ist sie ein Beweis dafür, dass "menschliches Leid" inzwischen angesichts "machtpolitischer Überlegungen" kaum mehr Beachtung findet.
"Palestine Rising": Stopp deutscher Waffenexporte gefordert

Neben dem Stopp von deutschen Waffenexporten forderten die Protestler das Ende von Abschiebungen pro-palästinensischer Aktivisten. Die Aktion vor dem Bundeskanzleramt ist das zweite Mal, dass die Neue Generation bei einem Protest explizit die Situation in Gaza thematisiert.
Vor etwas mehr als zwei Wochen hatten zwei junge Frauen mit roter Farbe die Worte "Stop Genocide" auf das geschichtsträchtige Bruderkuss-Gemälde an der Eastside Gallery in Friedrichshain geschrieben.
Ebenfalls am Montag sorgte eine weitere Aktion der "Letzte Generation"-Nachfolgerin für Gesprächsstoff.
In mehreren deutschen Städten klebten die Beteiligten im Supermarkt Sticker auf Produkte der Marke Müller, um die Verbindungen von Konzernchef Theo Müller (85) zur AfD anzuprangern.
Titelfoto: Neue Generation