Nahost-Konflikt: Israel beginnt mit Freilassung von Palästinensern

Kairo/Tel Aviv - In Israel haben sich in Erwartung der letzten Geiseln aus dem Gazastreifen Hunderte Menschen in den frühen Morgenstunden auf dem "Platz der Geiseln" im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv versammelt.

Auf dem "Platz der Geiseln" in Tel Aviv warten die Menschen auf die Rückkehr der Geiseln.
Auf dem "Platz der Geiseln" in Tel Aviv warten die Menschen auf die Rückkehr der Geiseln.  © Emilio Morenatti/AP/dpa

Auf einer vom Forum der Geiselfamilien verbreiteten Live-Übertragung auf YouTube sitzen die Menschen auf Stühlen in gelber Farbe, die die Solidarität mit den Geiseln symbolisiert. Dazu haben sie blau-weiße israelische Flaggen bei sich.

Nach israelischen Angaben handelt es sich um 20 Verschleppte, die freikommen sollen. Das Forum der Angehörigen plant, die Rückkehr der Geiseln nach Israel auf großen Bildschirmen zu übertragen.

Es hatte die Öffentlichkeit aufgerufen, sich über Nacht auf dem Platz der Geiseln zu versammeln.

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13. Oktober, 13.02 Uhr: Netanjahu doch nicht bei Gipfel in Ägypten dabei

Entgegen den Angaben aus Ägypten reist der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) nicht zum internationalen Gipfeltreffen, wo der Durchbruch in den Verhandlungen zum Gaza-Krieg gefeiert werden soll.

Netanjahu habe US-Präsident Donald Trump (79) für eine Einladung nach Ägypten gedankt, könne aber wegen Zeitdrucks vor dem jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) die Reise nicht antreten, teilte sein Büro mit. Keine Stunde vor der Mitteilung hatte das ägyptische Präsidialamt mitgeteilt, Netanjahu werde nach Scharm el Scheich reisen. Später bestätigte das Amt die Absage.

13. Oktober, 12.58 Uhr: Trump will Freigelassene im Krankenhaus besuchen

US-Präsident Donald Trump (79) will einem Medienbericht zufolge einige der von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln persönlich treffen.

Er werde voraussichtlich zum Scheba-Krankenhaus in Ramat Gan im Großraum von Tel Aviv kommen, berichtete die Zeitung "Times of Israel". Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.

13. Oktober, 12.02 Uhr: Hamas kündigt Fortsetzung des Kampfes gegen Israel an

Nach der Freilassung der letzten Geiseln hat die islamistische Terrororganisation Hamas die Fortsetzung ihres Kampfes gegen Israel angekündigt.

Die Frage der palästinensischen Häftlinge werde für das palästinensische Volk und seinen Widerstand weiterhin höchste Priorität haben, hieß es in einer Mitteilung der Hamas. "Das palästinensische Volk wird nicht ruhen, bis der letzte Gefangene aus den Gefängnissen der neuen Nazis befreit ist und die Besatzung von unserem Land und unseren heiligen Stätten entfernt ist", schrieb die Hamas weiter.

Im Gegenzug für 48 Geiseln - 20 von ihnen sind noch am Leben - muss Israel laut Vereinbarung fast 2.000 palästinensische Häftlinge freilassen. Auch danach verbleiben aber weiterhin Tausende von Palästinensern inhaftiert in israelischen Gefängnissen.

13. Oktober, 12 Uhr: Israel beginnt mit Freilassung von Palästinensern

Israel hat mit der Freilassung palästinensischer Gefangener und Häftlinge begonnen.

Erste Busse mit Freigelassenen haben das Ofer-Gefängnis im Westjordanland bei Jerusalem verlassen, wie auf TV-Bildern zu sehen war. Sie sollten die Menschen nach Ramallah im Westjordanland bringen. Die Armee hatte in den vergangenen Tagen Angehörige der Freigelassenen gewarnt, jegliche Freudenfeiern seien strikt verboten.

Erste palästinensische Gefangene haben das israelische Gefängnis "Ofer" verlassen.
Erste palästinensische Gefangene haben das israelische Gefängnis "Ofer" verlassen.  © Ayman Nobani/dpa

13. Oktober, 11.13 Uhr: Alle freigelassenen Geiseln zurück in Israel

Nach 738 Tagen Gefangenschaft sind alle von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach übereinstimmenden Medienberichten nach Israel zurückgekehrt.

Die letzten 13 Männer waren zuvor im Gazastreifen von der Hamas an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben worden.

Fahrzeuge der Hamas und des Roten Kreuzes am Ort der Übergabe der Geiseln in Chan Junis.
Fahrzeuge der Hamas und des Roten Kreuzes am Ort der Übergabe der Geiseln in Chan Junis.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

13. Oktober, 11.11 Uhr: Hamas will alles fürs Überleben der Geiseln getan haben

Die Hamas hat nach eigener Darstellung alles in ihrer Kraft stehende für das Überleben der Geiseln im Gazastreifen getan.

Sie habe "alle Anstrengungen unternommen, um das Leben der (israelischen) Gefangenen zu bewahren", teilte die Hamas mit. Israel sei es in zwei Jahren Krieg und Zerstörung nicht gelungen, die Geiseln mit Gewalt zu befreien. Nach Darstellung der Hamas mussten sich am Ende Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) und dessen Armee den Bedingungen der Hamas beugen.

Die Geiseln wurden während ihrer Gefangenschaft anders als von der Hamas dargestellt unter schlimmsten Bedingungen gehalten. Sie hatten keinen Kontakt zu ihren Familien oder der restlichen Außenwelt. Freigelassene Geiseln berichteten zudem von Misshandlungen, Schlägen, mangelnder Versorgung mit Essen und Wasser sowie Haft in Tunneln unter dem Kriegsgebiet. Zudem gab es Bericht von sexueller Gewalt und erzwungener Nacktheit.

Fahrzeugen des Roten Kreuzes mit freigelassenen Geiseln bahnen sich ihren Weg durch Gruppen von Palästinensern und Hamas-Bewaffneten.
Fahrzeugen des Roten Kreuzes mit freigelassenen Geiseln bahnen sich ihren Weg durch Gruppen von Palästinensern und Hamas-Bewaffneten.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

13. Oktober, 11.07 Uhr: Netanjahu fliegt auch zu Gipfel in Ägypten

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) wird ebenfalls zu dem Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm el Scheich reisen.

Dies berichteten mehrere israelischen Medien übereinstimmend.

13. Oktober, 10.58 Uhr: Trump erhält höchste staatliche Auszeichnung in Ägypten

US-Präsident Donald Trump (79) soll bei seinem Besuch in Ägypten den Nil-Orden und damit die höchste staatliche Auszeichnung des Landes erhalten.

In Anerkennung seiner "herausragenden Beiträge zur Unterstützung der Friedensbemühungen, der Entschärfung von Konflikten und zuletzt seiner entscheidenden Rolle bei der Beendigung des Krieges im Gazastreifen" wolle ihm Präsident Abdel-Fattah al-Sisi (70) den Orden verleihen, teilte das Präsidentschaftsbüro mit.

13. Oktober, 10.52 Uhr: Deutsch-israelische Zwillinge sehen sich erstmals wieder

Nach ihrer Freilassung aus zweijähriger Geiselhaft haben sich die deutsch-israelischen Zwillinge Gali und Ziv Berman erstmals wiedergesehen.

Die 28-Jährigen waren am 7. Oktober 2023 aus einem israelischen Grenzort entführt und getrennt voneinander festgehalten worden. Die beiden gehören zu insgesamt vier Geiseln auch mit deutscher Staatsangehörigkeit, die von der islamistischen Terrororganisation freigelassen wurden. Nach ihrer Rückkehr nach Israel veröffentlichte die Armee ein Bild, das ihr Wiedersehen dokumentiert.

Die deutsch-israelischen Zwillinge Gali und Ziv Berman liegen sich nach ihrer Freilassung in den Armen.
Die deutsch-israelischen Zwillinge Gali und Ziv Berman liegen sich nach ihrer Freilassung in den Armen.  © Government Press Office/AP/dpa

13. Oktober, 9.51 Uhr: Restliche Geiseln im Gazastreifen freigelassen

Im Gazastreifen sind die restlichen von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln freigelassen worden.

Mehrere israelische Medien berichteten, dass 13 der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien.

Titelfoto: Ayman Nobani/dpa

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