Nahost-Konflikt: Netanjahu kann sich freies Geleit für Hamas-Anführer vorstellen

Israel - Rund zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs haben sich in Berlin so viele Menschen wie noch nie in Deutschland an Protesten gegen das israelische Vorgehen beteiligt.

Samstag in Berlin: Menschen nehmen an der Demonstration "All Eyes on Gaza - Stoppt den Genozid" am großen Stern teil.
Samstag in Berlin: Menschen nehmen an der Demonstration "All Eyes on Gaza - Stoppt den Genozid" am großen Stern teil.  © Fabian Sommer/dpa

Die Veranstalter sprachen von mehr als 100.000 Menschen – die Polizei schätzte die Zahl auf etwa 60.000. Beides übertrifft die bis dahin größte deutsche Gaza-Demonstration mit 50.000 Menschen im Sommer in Berlin.

Die Demonstranten forderten unter anderem den sofortigen Stopp deutscher Waffenexporte an Israel, Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza sowie EU-Sanktionen gegen Israel.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

28. September, 19.24 Uhr: Israel will Versteck des iranischen Uran-Vorrats kennen

Die israelische Regierung kennt nach eigenen Angaben den Ort, an dem der Iran rund 400 Kilogramm beinahe Atomwaffen-taugliches Uran lagert.

"Sicher wissen wir, wo es ist. Wir haben eine ziemlich gute Vorstellung davon, wo es ist", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) dem US-Sender Fox News. Die Erkenntnisse dazu habe Israel auch mit den USA geteilt.

28. September, 19.17 Uhr: Netanjahu kann sich freies Geleit für Hamas-Anführer vorstellen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) will den Anführern der islamistischen Hamas im Gazastreifen unter Umständen freies Geleit ins Ausland gewähren.

"Wenn sie den Krieg beenden und alle Geiseln freilassen, lassen wir sie raus", sagte er dem US-Sender Fox News. Das habe er schon früher gesagt, aber die Details müssten nun in den Beratungen über den neuen Gaza-Plan von US-Präsident Donald Trump (79) geklärt werden. Dieser Plan sei nicht fertig; darüber spreche seine Regierung gerade noch mit Trumps Team.

Netanjahu trifft Trump an diesem Montag im Weißen Haus. Trumps 21-Punkte Plan sieht laut Medienberichten eine sofortige Freilassung der verbliebenen 20 Hamas-Geiseln im Gegenzug für Hunderte palästinensische Gefangene vor, begleitet vom Rückzug der israelischen Armee aus dem abgeriegelten Küstenstreifen. Die Hamas soll den Berichten zufolge bei der Verwaltung des Gazastreifens keine Rolle mehr spielen, auch Israel darf das Gebiet nicht annektieren. Stattdessen soll der Gazastreifen von einer Übergangsregierung regiert werden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) trifft sich am Montag erneut mit US-Präsident Trump (79).
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) trifft sich am Montag erneut mit US-Präsident Trump (79).  © Evan Vucci/AP/dpa

28. September, 17.36 Uhr: Erneut Dutzende Tote bei israelischen Angriffen in Gaza

Bei fortwährenden israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach einem Medienbericht erneut Dutzende Palästinenser getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, seit den Morgenstunden seien die Leichen von 41 Menschen in verschiedene Krankenhäuser in dem umkämpften Küstenstreifen gebracht worden.

Die israelische Armee teilte mit, sie habe ihre Einsätze gegen Terrororganisationen im ganzen Gazastreifen fortgesetzt. Auch die Offensive in der Stadt Gaza sei noch ausgeweitet worden.

Rauch steigt auf nach einem Angriff der israelischen Armee im zentralen Gazastreifen. (Archivbild)
Rauch steigt auf nach einem Angriff der israelischen Armee im zentralen Gazastreifen. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

28. September, 17.11 Uhr: Israeli bei mutmaßlicher Auto-Attacke schwer verletzt

Bei einer mutmaßlichen Auto-Attacke eines Palästinensers im besetzten Westjordanland ist ein etwa 20-jähriger Israeli nach Angaben von Sanitätern schwer verletzt worden.

Die israelische Armee sprach von einem Anschlag, der Täter sei von Sicherheitskräften erschossen worden.

28. September, 9.32 Uhr: Kurs auf Gaza - Flottille mit Hilfsgütern wieder auf dem Weg

Die private Flotte von rund 50 Schiffen mit Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen ist wieder unterwegs.

Wie der Schiffsverfolgungsdienst MarineTraffic zeigt, fuhren die Boote der Global Sumud Flotilla (GSF), deren Ortungsgeräte am Sonntag eingeschaltet waren, mit geringer Geschwindigkeit etwa 50 Kilometer südöstlich von Kreta. Dies zeigte auch das Ortungsportal der Aktivisten.

28. September, 7.58 Uhr: Atom-Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft

Knapp zehn Jahre nach dem historischen Atomabkommen mit dem Iran sind die UN-Sanktionen gegen das Land nach gescheiterten Verhandlungen wieder in Kraft getreten.

Die Frist für eine Einigung zwischen Teheran und seinen Verhandlungspartnern Deutschland, Großbritannien und Frankreich lief in der Nacht zum Sonntag um 2:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit ab.

Die nun wieder geltenden Strafmaßnahmen umfassen unter anderem ein allgemeines Waffenembargo, ein Verbot weiterer Urananreicherungen sowie zahlreiche Sanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen zum Einfrieren von Geldern. Unter einem Waffenembargo versteht man ein Verbot, Waffen und Ausrüstungsgüter an das betroffene Land zu liefern. Der Iran hatte für den Fall der Wiedereinsetzung der Maßnahmen eine harsche Reaktion angekündigt.

Iran: Eine iranische Flagge flattert vor dem Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Buscher. (Archivfoto)
Iran: Eine iranische Flagge flattert vor dem Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Buscher. (Archivfoto)  © Vahid Salemi/AP/dpa

27. September, 15.16 Uhr: Mehr als 50 Tote bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen

Bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen sind nach einem palästinensischen Medienbericht erneut Dutzende Menschen getötet worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, seit dem Morgengrauen seien 51 Personen ums Leben gekommen - 27 davon allein in der Stadt Gaza. Die israelische Armee teilte mit, das Militär habe im gesamten Gazastreifen Einsätze gegen die örtlichen Terrororganisationen fortgesetzt. In der Stadt Gaza sei die Offensive noch ausgeweitet worden.

Leuchmunition der israelischen Armee schwebt über Gebäude gesehen vom Süden Israels aus. (Archivfoto)
Leuchmunition der israelischen Armee schwebt über Gebäude gesehen vom Süden Israels aus. (Archivfoto)  © Leo Correa/AP/dpa

27. September, 11.35 Uhr: Atom-Inspektionen im Iran kurz vor Sanktions-Frist

Kurz vor der erwarteten Wiedereinsetzung von UN-Sanktionen gegen den Iran hat die Islamische Republik Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ins Land gelassen.

Inspektionen hätten diese Woche stattgefunden, teilte die IAEA in Wien der Deutschen Presse-Agentur mit. Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen handelt es sich dabei aber um keine umfassende Wiederaufnahme von Überwachungsmaßnahmen, wie sie westliche Staaten gefordert hatten.

27. September, 7.30 Uhr: Trump - "Guter Wille und Enthusiasmus" für Gaza-Einigung

US-Präsident Donald Trump (79) sieht nach eigenen Angaben gute Chancen auf eine Einigung im Gaza-Krieg und einen dauerhaften Frieden.

"Nach so vielen Jahrzehnten gibt es mehr guten Willen und Enthusiasmus für eine Einigung, als ich je zuvor gesehen habe", schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Alle seien froh, diese "Zeit des Todes und der Dunkelheit" hinter sich zu lassen. "Wir müssen die Geiseln zurückholen und einen DAUERHAFTEN UND LANGFRISTIGEN FRIEDEN erreichen!"

US-Präsident Donald Trump (79) gibt sich im Hinblick auf eine mögliche Gaza-Einigung optimistisch.
US-Präsident Donald Trump (79) gibt sich im Hinblick auf eine mögliche Gaza-Einigung optimistisch.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

26. September, 19.31 Uhr: Geisel-Familien kritisieren Netanjahu nach UN-Rede scharf

Angehörige der Geiseln im Gazastreifen haben verärgert auf die Rede von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei der UN-Generaldebatte reagiert.

In einer Mitteilung des Forums der Geisel-Familien hieß es, Netanjahus Ankündigung, im Gazastreifen weiterkämpfen zu wollen, gefährde das Leben der Verschleppten und drohe die Bergung von toten Geiseln zu erschweren. Die Angehörigen warfen Israels Regierungschef vor, die Verhandlungen über ein Gaza-Abkommen zu untergraben.

Ein solcher Deal würde auch die Freilassung der Geiseln beinhalten. "Immer wieder hat er jede Gelegenheit vertan, die Geiseln nach Hause zu bringen", hieß es in der Stellungnahme weiter.

Israels Regierungschef Netanjahu hat sich in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung direkt an die Geiseln im Gazastreifen gewendet. Bei ihren Angehörigen traf das nicht auf Zustimmung.
Israels Regierungschef Netanjahu hat sich in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung direkt an die Geiseln im Gazastreifen gewendet. Bei ihren Angehörigen traf das nicht auf Zustimmung.  © Kay Nietfeld/dpa

26. September, 18 Uhr: Gaza-Deal ist laut Trump nahe

US-Präsident Donald Trump hat erneut Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen um ein Ende des Gaza-Krieges geweckt.

Der Republikaner sagte vor Journalisten in Washington: "Ich denke, wir haben vielleicht eine Einigung zu Gaza." Man stehe kurz vor einer Einigung. Seine Formulierungen gingen aber zum Teil weiter, nur kurz darauf sagte er zu den Journalisten etwa: "Es sieht so aus, als hätten wir eine Einigung zu Gaza." Und: "Ich denke, wir haben eine Einigung."

Wie genau der Stand der Verhandlungen ist, blieb damit offen. Trump hatte sich auch in der Vergangenheit immer wieder hoffnungsvoll gezeigt - doch der Durchbruch war bislang ausgeblieben.

Die Verhandlungen um ein Ende des Gaza-Kriegs hatten zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Donald Trump macht erneut Hoffnung.
Die Verhandlungen um ein Ende des Gaza-Kriegs hatten zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Donald Trump macht erneut Hoffnung.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

26. September, 16.04 Uhr: Netanjahu wendet sich über Lautsprecher an Gaza-Geiseln

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich in seiner Rede bei der UN-Generaldebatte direkt an die im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln gewandt.

Er habe deshalb um den Gazastreifen riesige Lautsprecher anbringen lassen, die mit seinem Mikrofon verbunden seien in der Hoffnung, dass die Entführten ihn hörten, sagte er in New York.

"Wir haben Sie nicht vergessen, nicht eine Sekunde. Das israelische Volk steht hinter Ihnen. Wir werden nicht zögern und nicht ruhen, bis wir Sie alle nach Hause gebracht haben."

Titelfoto: Evan Vucci/AP/dpa

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