Nahost-Konflikt: Netanjahu ordnet Vorgehen gegen "Terrorziele in Gaza" an

Kairo/Tel Aviv - Die mühsam vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist gefährlich ins Wanken geraten.

Der militärische Hamas-Arm wies die Verantwortung für die jüngsten Angriffe von sich. "Wir bekräftigen unsere vollständige Verpflichtung, alles umzusetzen, was vereinbart wurde», hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden. (Archivbild)
Der militärische Hamas-Arm wies die Verantwortung für die jüngsten Angriffe von sich. "Wir bekräftigen unsere vollständige Verpflichtung, alles umzusetzen, was vereinbart wurde», hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Israel meldete Angriffe auf seine Truppen im Süden des Gazastreifens, die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin nach Angaben des TV-Senders N12 rund 20 Ziele im Gazastreifen. In Deir al-Balah im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens seien bei einem Luftangriff vier Palästinenser getötet und fünf weitere verletzt worden, hieß es

Ein ranghoher israelischer Militär hatte der islamistischen Terrororganisation Hamas zuvor einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgeworfen. Die Armee teilte mit, Soldaten seien im Süden des Gazastreifens unter anderem mit einer Panzerfaust beschossen worden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ordnete als Reaktion neue Angriffe in dem Küstenstreifen an.

Der militärische Hamas-Arm wies jedoch jegliche Verantwortung für die gemeldeten Angriffe zurück.

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19. Oktober, 16.23 Uhr: Deutsch-israelische Ex-Geiseln aus Krankenhaus entlassen

Sechs Tage nach ihrer Freilassung durch die islamistische Hamas haben deutsch-israelische Zwillingsbrüder das Krankenhaus verlassen.

Bei ihrer Ankunft in ihrem neuen Wohnort, Kibbuz Beit Guvrin, wurden Gali und Ziv Berman begeistert gefeiert. Menschen schwenkten gelbe und blau-weiße Flaggen und jubelten. Sie verspürten "riesige Liebe", sagte Ziv Berman. Beide warfen der Menge Kusshände zu und winkten. "Das Volk Israel lebt", riefen die Menschen immer wieder.

19. Oktober, 15.03 Uhr: Hamas weist Verantwortung für Angriffe trotz Waffenruhe zurück

Der militärische Arm der islamistischen Hamas hat jegliche Verantwortung für von Israel gemeldete Angriffe auf israelische Truppen im Süden des Gazastreifens zurückgewiesen.

"Wir bekräftigen unsere vollständige Verpflichtung, alles umzusetzen, was vereinbart wurde", hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden. Dies gelte vor allem für die Waffenruhe in allen Gebieten des Gazastreifens.

19. Oktober, 14.23 Uhr: Netanjahu ordnet Vorgehen gegen "Terrorziele in Gaza" an

Nach Berichten über Angriffe der islamistischen Hamas auf israelische Truppen im Gazastreifen hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) das Militär angewiesen, mit voller Härter gegen "Terrorziele im Gazastreifen" vorzugehen.

Netanjahus Büro teilte mit, der Regierungschef habe dies nach einer Beratung mit Verteidigungsminister Israel Katz (70) und Sicherheitsvertretern beschlossen.

Die israelische Armee teilte mit, Terroristen hätten eine Panzerfaust auf Soldaten abgefeuert, die dabei gewesen seien, in Übereinstimmung mit der Waffenruhe "Terrorinfrastruktur im Gebiet von Rafah zu demolieren". Die Truppen seien auch beschossen worden. Ein ranghoher Militär hatte zuvor die Hamas für die Angriffe verantwortlich gemacht.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

19. Oktober, 13.52 Uhr: Hamas bekräftigt Waffenruhe

Nach Berichten über einen direkten Angriff der Hamas auf israelische Truppen im Gazastreifen hat ein ranghoher Hamas-Funktionär bekräftigt, die Terrororganisation sei weiterhin der Waffenruhe verpflichtet.

Isat al-Rischek, Mitglied des Hamas-Politbüros, warf Israel in einer Mitteilung seinerseits vor, gegen die Waffenruhe zu verstoßen und "fadenscheinige Vorwände" zu fabrizieren, "um seine Verbrechen zu rechtfertigen". Al-Rischek äußerte sich aber nicht eindeutig zu den Berichten über einen Angriff auf israelische Truppen.

19. Oktober, 11.51 Uhr: Israels Armee wirft Hamas Verstoß gegen Waffenruhe vor

Israels Armee hat der islamistischen Terrororganisation Hamas einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgeworfen.

Die Organisation habe mehrere direkte Angriffe gegen israelische Truppen ausgeführt, teilte ein ranghoher israelischer Militär mit. Die Vorfälle ereigneten sich demnach hinter der vereinbarten Linie, auf die sich die Armee am 10. Oktober im Gazastreifen zurückgezogen hatte.

Die Waffenruhe bröckelt bereits. (Symbolbild)
Die Waffenruhe bröckelt bereits. (Symbolbild)  © Ariel Schalit/AP/dpa

19. Oktober, 10.47 Uhr: Offenbar Luftangriffe in Gaza nach Waffenruhe-Verstoß

Israels Luftwaffe hat nach israelischen Medienberichten Ziele im Süden des Gazastreifens angegriffen.

Bei den Angriffen im Bereich von Rafah handele es sich um eine Reaktion auf einen Verstoß gegen die Waffenruhe von palästinensischer Seite, hieß es in den Berichten. Vorher seien israelische Truppen in dem Gebiet beschossen worden. Ein Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.

Israelischen Medienberichten zufolge kam es trotz Waffenruhe zu Luftangriffen. (Symbolbild)
Israelischen Medienberichten zufolge kam es trotz Waffenruhe zu Luftangriffen. (Symbolbild)  © Uncredited/AP/dpa

19. Oktober, 10.26 Uhr: Weitere Leiche von israelischer Geisel identifiziert

Nach der Übergabe von zwei weiteren Leichen durch die islamistische Hamas hat Israel eine der Geiseln identifiziert.

Es handele sich um den Fotografen Ronen Engel aus dem Kibbuz Nir Oz, teilte das Forum der Geisel-Angehörigen mit. Der 54-jährige Vater von drei Kindern war während des Hamas-Massakers im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 getötet worden. Seine Leiche wurde in den Gazastreifen verschleppt. Seine Frau und zwei seiner Kinder waren ebenfalls entführt worden, aber während einer Waffenruhe im Gegenzug für palästinensische Häftlinge wieder freigelassen worden.

19. Oktober, 9.59 Uhr: Hamas widerspricht US-Vorwürfen zu geplantem Angriff

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat Vorwürfe der USA zurückgewiesen, denen zufolge sie einen Angriff auf palästinensische Zivilisten im Gazastreifen plane.

Es handele sich um "haltlose Behauptungen", die im Einklang mit israelischer Propaganda stünden, hieß es in einer Mitteilung der Hamas.

19. Oktober, 7.04 Uhr: US-Außenministerium warnt vor Angriffsplänen der Hamas

Das US-Außenministerium warnt vor einem "unmittelbar bevorstehenden" geplanten Angriff der islamistischen Hamas auf palästinensische Zivilisten.

Die USA hätten die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans über "glaubwürdige Berichte" informiert, die auf eine Verletzung der bestehenden Waffenruhe hindeuteten, teilte das Ministerium mit.

18. Oktober, 17.27 Uhr: Explosion auf Schiff vor der Küste Jemens

Auf einem Schiff vor der jemenitischen Küste hat sich nach EU-Angaben eine Explosion ereignet.

Die Explosion habe einen Brand an Bord ausgelöst, teilte die EU-Mission "Aspides" im Roten Meer mit. Die Ursache sei derzeit nicht bekannt. Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass der Brand durch einen Unfall verursacht worden sein könnte.

24 der 26 Besatzungsmitglieder hätten das Schiff verlassen, hieß es. Eine Person sei noch auf dem Schiff, eine weitere werde noch vermisst. Den Angaben zufolge war das unter kamerunischer Flagge fahrende Schiff südöstlich des Hafens von Aden im Jemen auf dem Weg nach Dschibuti unterwegs.

Die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO hatte zuvor gemeldet, dass das Schiff von einem unbekannten Geschoss getroffen worden sei. Daraufhin sei ein Feuer ausgebrochen.

Der Brand auf einem Schiff im Roten Meer könnte durch einen Unfall verursacht worden sein. (Archivbild)
Der Brand auf einem Schiff im Roten Meer könnte durch einen Unfall verursacht worden sein. (Archivbild)  © Logan C. Kellums/US Navy/dpa

18. Oktober, 9.19 Uhr: Tote Geisel als Kibbuz-Bewohner identifiziert

Die in der Nacht zu Samstag nach Israel zurückgeführte tote Geisel ist nach Angaben der israelischen Regierung als Elijahu Margalit identifiziert worden.

Der damals 75 Jahre alte Bewohner der Kibbuz Nir Oz im Süden Israels war beim Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 ermordet und seine Leiche in den Gazastreifen verschleppt worden. Seine Tochter wurde lebend entführt und kam später im Rahmen einer Vereinbarung über die Übergabe von Geiseln frei.

Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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