Nahost-Konflikt: Psychologische Kriegsführung mit UN-Rede von Netanjahu?

Israel - Vor der mit Spannung erwarteten Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) bei der UN-Vollversammlung macht US-Präsident Donald Trump (79) seinem engen Verbündeten eine klare Ansage.

US-Präsident Donald Trump (79) hat dem Israelischen Ministerpräsidenten eine klare Ansage gemacht. (Archivbild)  © Richard Drew/AP/dpa

"Ich werde es Israel nicht erlauben, das Westjordanland zu annektieren", sagte der Republikaner im Weißen Haus. "Es reicht. Es ist Zeit, aufzuhören."

Netanjahu will heute vor der UN-Generalversammlung in New York sprechen. Rechtsextreme Minister seiner Regierung hatten zuletzt massiv auf die Annexion des Westjordanlands gedrängt, das sie als Teil des biblischen Israels betrachten - als Reaktion auf die Anerkennung eines palästinensischen Staats durch mehrere wichtige westliche Länder.

Der israelische Regierungschef will Medienberichten zufolge erst nach seinem für Montag geplanten Treffen mit Trump eine abschließende Entscheidung treffen. "Die Antwort auf den jüngsten Versuch, uns einen Terrorstaat mitten in unserem Land aufzuzwingen, wird nach meiner Rückkehr aus den USA gegeben", hieß es aus seinem Büro.

Israel Krieg Nahost-Konflikt: Israels Generalstabschef - Haben mit Operation Gaza begonnen

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26. September, 11.56 Uhr: Microsoft sperrt KI und Cloud-Dienste für Israels Militär

Das Technologieunternehmen Microsoft stellt dem israelischen Verteidigungsministerium bestimmte Cloud- und KI-Dienste nicht mehr zur Verfügung.

Man wolle Sorge tragen, dass Microsoft-Dienstleistungen nicht für die Massenüberwachung palästinensischer Zivilisten verwendet werden können, erklärte Firmenpräsident Brad Smith in der Nacht zum Freitag.

"Wir stellen Technologie nicht zur Verfügung, um eine Massenüberwachung von Zivilisten zu ermöglichen. Dieses Prinzip haben wir in allen Ländern der Welt angewandt und seit mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder darauf bestanden," betonte Smith.

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"Microsoft" hat dem israelischen Militär bestimmte Dienste gestrichen. (Archivbild)  © Sven Hoppe/dpa

26. September, 11.27 Uhr: Israels Luftschläge auf Sanaa: Huthi melden weitere Opfer

Nach den israelischen Luftangriffen auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa hat das von der Huthi-Miliz kontrollierte Gesundheitsministeriums weitere Opfer gemeldet.

Demnach wurden neun Menschen getötet und 174 verletzt – darunter 59 Kinder und 35 Frauen. Zunächst hatte es geheißen, acht Menschen seien getötet und 142 verletzt worden. Unabhängig geprüft werden konnten die Angaben nicht.

26. September, 11.26 Uhr: Netanjahus UN-Rede über Lautsprecher auch in Gaza

Die Rede des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (75) vor der UN-Generalversammlung in New York soll Medienberichten zufolge auch im Gazastreifen zu hören sein.

Die Zeitung "Haaretz" berichtete unter Berufung auf Militärkreise, dass derzeit Vorbereitungen liefen, um die Rede über Lautsprechersysteme auf Lastwagen oder nahe dem Grenzzaun zu übertragen. Dies sei auch psychologische Kriegsführung. Eine offizielle Bestätigung des Militärs gab es zunächst nicht.

Die Rede von Israels Ministerpräsident vor der UN-Generalversammlung soll offenbar über Lautsprecher auch in Gaza zu hören sein. (Archivbild)  © Angelina Katsanis/FR172095 AP/AP/dpa

26. September, 6.31 Uhr: Trump will Israels Annexionspläne im Westjordanland stoppen

"Ich werde es Israel nicht erlauben, das Westjordanland zu annektieren", sagte US-Präsident Donald Trump (79) im Weißen Haus. "Es reicht. Es ist Zeit, aufzuhören."

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) will heute vor der UN-Generalversammlung in New York sprechen. Rechtsextreme Minister seiner Regierung hatten zuletzt massiv auf die Annexion des Westjordanlands gedrängt, das sie als Teil des biblischen Israels betrachten - als Reaktion auf die Anerkennung eines palästinensischen Staats durch mehrere wichtige westliche Länder.

Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert, wo heute mehr als 700.000 israelische Siedler inmitten von rund drei Millionen Palästinensern leben. (Archivbild)  © Gil Cohen Magen/XinHua/dpa

25. September, 22.18 Uhr: Erneut viele Tote bei Angriffen in Gaza

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind laut palästinensischen Angaben seit dem Morgen mindestens 48 Menschen ums Leben gekommen.

Zwölf Palästinenser wurden Krankenhausangaben zufolge in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets getötet. Viele weitere Todesopfer soll es im Zentrum sowie im Süden des Gazastreifens gegeben haben, wie Kliniken vor Ort mitteilten.

Israels Armee teilte mit, sie habe im Flüchtlingsviertel Al-Schati in der Stadt Gaza einen Terroristen getötet, der am Hamas-Massaker am 7. Oktober beteiligt gewesen sei.

Zahlreiche Menschen starben erneut bei Angriffen in Gaza. Zudem teilte Israel mit, einen Hamas-Terroristen getötet zu haben.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

25. September, 16.38 Uhr: Israel bombardiert Jemens Hauptstadt - schwere Explosionen

Israel hat erneut Ziele in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa bombardiert. Es habe dort mehrere schwere Explosionen gegeben, berichteten Augenzeugen.

Der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah berichtete, dass Israel einen neuen Angriff auf die Hauptstadt begonnen habe. Diese wird seit rund zehn Jahren von der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz kontrolliert.

In einigen Berichten war von etwa einem Dutzend Luftangriffen die Rede. Über mögliche Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts bekannt.

Jemens Hauptstadt wird von heftigen Explosionen erschüttert.  © Uncredited/AP/dpa

25. September, 6.20 Uhr: Israel bestätigt Dialog über Sicherheitsabkommen mit Syrien

Trotz regelmäßiger Angriffe auf Syrien verhandelt die israelische Regierung mit dem verfeindeten Nachbarland über ein Sicherheitsabkommen.

"Die Verhandlungen mit Syrien sind im Gange", hieß es in einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). Auch der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa (42) bestätigte Gespräche über ein Sicherheitsabkommen. Konkret geht es bei den Verhandlungen darum, die Präsenz syrischer und israelischer Truppen und Sicherheitskräfte im Grenzgebiet zu regeln.

Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand, es wurde nie ein Friedensvertrag geschlossen. Die von Israel 1967 besetzten und 1981 annektierten Golanhöhen sind dabei ein zentraler Streitpunkt.

Ein israelischer Panzer in der Pufferzone zwischen Israel und Syrien: den Golanhöhen. (Archivbild)  © Matias Delacroix/AP/dpa

24. September, 17.53 Uhr: 20 Verletzte nach Drohnenangriff im Süden Israels

Bei einem Drohnenangriff sind in der Stadt Eilat im Süden Israels Rettungskräften zufolge 20 Menschen verletzt worden, zwei davon schwer.

Israels Armee teilte mit, die Drohne sei aus dem Jemen gekommen und abgestürzt.

Immer wieder greifen die Huthi aus dem Jemen Ziele in Israel mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Islamistenorganisation Hamas, gegen die Israel im Gazastreifen Krieg führt. Israel greift im Gegenzug Ziele im 2000 Kilometer entfernten Jemen an, die laut Armeeangaben im Zusammenhang mit militärischen Aktivitäten der Huthi stehen.

24. September, 17.04 Uhr: Dutzende Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen soll es palästinensischen Angaben zufolge wieder Dutzende Tote gegeben haben.

Aus medizinischen Kreisen vor Ort hieß es, 84 Menschen seien seit dem Morgen ums Leben gekommen, die meisten in der Stadt Gaza.

Israels Armee meldete unterdessen "erheblichen Beschuss" aus dem Schifa-Krankenhaus heraus und machte die Terrororganisation Hamas verantwortlich. Das Militär veröffentlichte auch Aufnahmen, die die Schüsse aus der Klinik in der Stadt Gaza vor einigen Tagen zeigen sollen.

Erneut sind Dutzende Menschen bei Angriffen auf Gaza-Stadt ums Leben gekommen.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

24. September, 12.28 Uhr: Gaza-Hilfsflotte beklagt neuen Angriff

Aktivisten der internationalen Gaza-Hilfsflotte haben erneut mutmaßliche Angriffe auf ihre Boote beklagt und Israel dafür verantwortlich gemacht.

Sie seien während der Fahrt in Richtung Gazastreifen mit "Blendgranaten und mutmaßlichen Chemikalien" angegriffen worden, teilte die Organisation Codepink mit, die Vertreter auf den Booten hat. Sie sprach von mindestens elf Angriffen. Eine Aktivistin sagte, sie hätten in der Nacht "15 oder 16 Drohnen" gezählt.

Die rund 50 Boote befinden sich in der Nähe der griechischen Insel Kreta. Sie wollen die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in das Küstengebiet bringen. Die halbamtliche griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete unter Berufung auf die Küstenwache, ein Patrouillenboot der europäischen Grenzschutzagentur (Frontex) habe den Vorfall überprüft und keine Schäden festgestellt. Die Ermittlungen dauerten an.

Aktivisten der internationalen Gaza-Hilfsflotte melden erneut Attacken auf ihre Boote. (Archivbild)  © Str/AP/dpa

24. September, 12.23 Uhr: Außenminister will vorerst keine weiteren Maßnahmen gegen Israel ergreifen

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) hält trotz der wachsenden internationalen Kritik am Vorgehen im Gaza-Krieg nichts von weiteren Maßnahmen gegen Israel.

"Die Bundesregierung wird darüber sicherlich noch mal beraten, welche exakte Position wir auf der EU-Ebene einnehmen. Nächste Woche schauen wir uns das noch einmal an, aber zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich, dass wir bisher wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen haben und weitere nicht notwendig sind", sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk.

Anfang August hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) einen Teilstopp deutscher Rüstungsexporte nach Israel verkündet. Der Kanzler begründete seine Entscheidung mit der israelischen Ankündigung, den Militäreinsatz im Gazastreifen ausweiten und die Stadt Gaza einnehmen zu wollen.

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) hält vorerst keine weiteren Maßnahmen gegen Israel für notwendig.  © Kay Nietfeld/dpa

23. September, 12.44 Uhr: Massenflucht aus Stadt Gaza dauert an

Wegen Israels höchst umstrittener Bodenoffensive in der Stadt Gaza fliehen weiter viele Menschen von dort.

Einwohner berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass seit Montag Tausende die Stadt im Norden des Gazastreifens wegen heftiger Angriffe verlassen hätten. Israels Armee habe ihren Einsatz noch einmal intensiviert und sei inzwischen ins Zentrum der Stadt vorgerückt.

Viele Menschen in Gaza sind derzeit auf der Flucht. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

23. September, 6.11 Uhr: Netanjahu verurteilt Palästina-Anerkennung

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) verurteilt die Anerkennung eines Palästinenserstaats als "enorme Belohnung" für den Hamas-Terror.

Er will am Freitag vor der UN-Vollversammlung sprechen - und einige befürchten, dass er dabei die Annexion von Palästinensergebieten ankündigen könnte.

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