Nahost-Konflikt: Bangen um Waffenruhe geht weiter - Gaza-Deal "vielleicht in der nächsten Woche"

Israel - Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg laufen auf Hochtouren.

Beim gemeinsamen Abendessen im Weißen Haus verkündete Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75, r.), dass er US-Präsident Donald Trump (79, l.) für den Friedensnobelpreis nominiert hat.
Beim gemeinsamen Abendessen im Weißen Haus verkündete Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75, r.), dass er US-Präsident Donald Trump (79, l.) für den Friedensnobelpreis nominiert hat.  © Alex Brandon/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump (79) traf sich zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen im Weißen Haus mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75).

Das Treffen, an dem auch US-Vizepräsident JD Vance teilnahm, habe 90 Minuten gedauert, berichteten US-amerikanische und israelische Medien. Zum Inhalt des Gesprächs wurde nichts offiziell mitgeteilt. Trump und Netanjahu hatten sich schon am Vortag zum Abendessen getroffen.

Trump hatte vor seinem erneuten Gespräch mit Netanjahu gesagt: "Er will eine Lösung, ich will eine Lösung und ich glaube, die andere Seite will eine Lösung." Vor ihrem unerwartet erneutem Treffen war nach Informationen der US-Nachrichtenseite "Axios" eine Delegation aus Katar im Weißen Haus eingetroffen und habe mehrere Stunden lang mit ranghohen Vertretern des Weißen Hauses gesprochen.

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9. Juli, 21.48 Uhr: Bangen um Waffenruhe geht weiter - Gaza-Deal "vielleicht in der nächsten Woche"

Die USA haben zuletzt ihre Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg bis Ende der Woche geäußert – Präsident Donald Trump bringt nun auch die nächste Woche ins Spiel.

Auf die Frage eines Journalisten, für wie realistisch er eine Waffenruhe zwischen der islamistischen Hamas und Israel halte, sagte der Republikaner: "Ich glaube, wir haben diese Woche eine Chance – oder nächste Woche."

Es gebe nichts Definitives. Trump ergänzte: "Aber die Chance ist sehr hoch, dass wir eine Einigung erzielen – eine Vereinbarung irgendeiner Art in dieser und wenn nicht, vielleicht in der nächsten Woche."

Trump hatte in den vergangenen Tagen mehrmals mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der US-Hauptstadt Washington gesprochen.

Zuletzt spekulierten die USA auf einen Deal im Gaza-Krieg bis Ende der Woche. US-Präsident Trump bringt nun eine weitere Zeitspanne ins Spiel.
Zuletzt spekulierten die USA auf einen Deal im Gaza-Krieg bis Ende der Woche. US-Präsident Trump bringt nun eine weitere Zeitspanne ins Spiel.  © Evan Vucci/AP/dpa

9. Juli, 18.29 Uhr: Erneut Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Berichten zufolge wieder mehrere Menschen getötet worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise, am Nachmittag seien drei Palästinenser ums Leben gekommen, darunter ein Kleinkind, als ein Wohnhaus in der Stadt Gaza getroffen worden sei.

Laut Wafa wurden in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets zudem elf Menschen getötet und weitere verletzt. Auch bei diesem Angriff habe Israel das Haus einer Familie getroffen. Details zu den Opfern gab es zunächst nicht.

Im Gazastreifen sollen bei israelischen Angriffen erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen sein.
Im Gazastreifen sollen bei israelischen Angriffen erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen sein.  © Leo Correa/AP/dpa

9. Juli, 12.52 Uhr: Huthi veröffentlichen Video von sinkendem Handelsschiff

Die Huthi-Miliz hat nach ihrem Angriff auf die "Magic Seas" im Roten Meer ein Video des sinkenden Frachtschiffs veröffentlicht.

Darauf sind Explosionen an mehreren Stellen des Rumpfs zu sehen. Danach sinkt das 200 Meter lange Schiff. Mutmaßlich setzte die Huthi-Miliz, die den Angriff für sich beanspruchte, Drohnenboote ein oder sie befestigte Sprengsätze am Schiffsrumpf.

9. Juli, 12.49 Uhr: Zwölf Männer im Iran zum Tode verurteilt

Im iranischen Kurdistan sind Aktivisten zufolge zwölf Männer zum Tode verurteilt worden.

Den Verurteilten wurde gemäß islamischer Rechtsprechung im Iran unter anderem "Kriegsführung gegen Gott", bewaffneter Aufstand und Zusammenarbeit mit dem Erzfeind Israelvorgeworfen, wie die in Norwegen ansässige Menschenrechtsgruppe Hengaw berichtete. Die iranische Justiz berichtete zunächst nicht über die Todesurteile.

Hengaw zufolge wurden die Männer im Zusammenhang mit den Massenprotesten im Herbst 2022 festgenommen, die unter dem Motto "Frau, Leben, Freiheit" standen. Die Aktivisten warfen der iranischen Justiz Folter und erzwungene Geständnisse vor.

Die Männer wurden offenbar im Zusammenhang mit den Massenprotesten im Herbst 2022 festgenommen. (Archivbild)
Die Männer wurden offenbar im Zusammenhang mit den Massenprotesten im Herbst 2022 festgenommen. (Archivbild)  © Uncredited/AP/dpa

9. Juli, 6.17 Uhr: USA streben Abkommen zwischen Syrien und Israel an

Trump und seine Berater bemühen sich laut einem israelischen Medienbericht auch um ein Abkommen mit Israels Nachbarland Syrien.

Die USA hofften, einen Durchbruch noch während des Besuchs von Netanjahu zu erzielen, hatte die Zeitung "Israel Hajom" unter Berufung auf Kreise aus dem Umfeld des Weißen Hauses berichtet. Demnach geht Trump davon aus, dass ein Abkommen Netanjahu helfen könne, seine Position in den Gaza-Verhandlungen zu lockern.

9. Juli, 6.14 Uhr: Einigung über Hilfslieferungen

Das Problem mit der Lieferung humanitärer Hilfe nach Gaza konnte gelöst werden, zitierte "Axios" zwei informierte Quellen.

Demnach sei vereinbart worden, dass die Hilfe in den Gebieten Gazas, aus denen sich Israels Armee zurückzieht, von UN- oder anderen internationalen Hilfsorganisationen geliefert wird. Das bedeute, dass die von den USA und Israel unterstützte umstrittene Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ihre Aktivitäten in Gaza nicht ausweiten könne und möglicherweise sogar zurückfahren müsse.

Internationale Organisationen werden Hilfen in von Israels Armee geräumte Gebiete in Gaza liefern. (Archivbild)
Internationale Organisationen werden Hilfen in von Israels Armee geräumte Gebiete in Gaza liefern. (Archivbild)  © Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

9. Juli, 6.13 Uhr: Netanjahu hält an Kriegszielen fest

Trumps Nahost-Sonderbeauftragter Steve Witkoff sagte in Washington: "Wir hoffen, dass wir bis zum Ende der Woche eine Vereinbarung haben werden, die eine 60-tägige Waffenruhe bringt."

Die "Times of Israel" zitierte allerdings in der Nacht einen arabischen Medienbericht, wonach eine weitere Runde der laufenden Vermittlungsgespräche in Katars Hauptstadt Doha ohne große Fortschritte verlief. Laut der "Times of Israel" verschob Witkoff seine Abreise nach Doha. Dies sei ein Zeichen dafür, dass ein Deal noch nicht reif sei.

9. Juli, 6.05 Uhr: Ringen um Gaza-Deal - Trump und Netanjahu sprachen erneut

Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg laufen auf Hochtouren.

US-Präsident Donald Trump traf sich zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen im Weißen Haus mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Das Gespräch, an dem auch US-Vizepräsident JD Vance teilnahm, habe 90 Minuten gedauert, berichteten US-amerikanische und israelische Medien. Zum Inhalt des Gesprächs wurde nichts offiziell mitgeteilt. Trump und Netanjahu hatten sich schon am Vortag zum Abendessen getroffen.

US-Präsident Trump (79, l) drängt auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und traf sich erneut mit Israels Regierungschef Netanjahu (75).
US-Präsident Trump (79, l) drängt auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und traf sich erneut mit Israels Regierungschef Netanjahu (75).  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

8. Juli, 22.16 Uhr: Netanjahu: "Es wird keine Hamas geben"

Mitten im Ringen um eine Waffenruhe im Gazastreifen droht Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der islamistischen Hamas.

Israel sei entschlossen, "alle Ziele des Krieges in Gaza zu erreichen: alle unsere Geiseln zu befreien, die militärischen und staatlichen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören und sicherzustellen, dass von Gaza keine Bedrohung mehr für Israel ausgeht", sagte Netanjahu in Washington.

Nach den Worten des israelischen Regierungschefs bedeutet dies: "Es wird keine Hamas geben. Das muss verstanden werden." Dies sei Teil einer bestimmten Strategie, auf die Netanjahu jedoch nicht weiter eingehen wollte. Er sagte jedoch, Schritte seien erforderlich, von denen einige für Israel schmerzhaft seien und einige für die Hamas sehr schmerzhaft sein würden. Das Ergebnis werde jedoch die Freilassung der Geiseln und die Zerschlagung der Hamas sein.

8. Juli, 19.51 Uhr: Israel greift im Norden des Libanons an

Bei einem israelischen Angriff im Norden des Libanons sind nach libanesischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet worden.

In der Nähe der Hafenstadt Tripoli sei ein Fahrzeug von einer Drohne getroffen worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Drei weitere Menschen seien verletzt worden, meldete das Gesundheitsministerium in Beirut. Israels Militär teilte auf seinem Telegram-Kanal mit, bei Tripoli einen "hochrangigen Hamas-Terroristen" angegriffen und "eliminiert" zu haben.

Später teilte die Armee mit, es handele sich um einen der wichtigsten Kommandeure der islamistischen Terrororganisation Hamas im Libanon. Er sei während des Krieges für Raketenangriffe auf Städte im Norden Israels verantwortlich gewesen und habe jahrelang Terroranschläge gegen israelische Zivilisten und Soldaten angeleitet, erklärte das Militär.

Titelfoto: Evan Vucci/AP/dpa

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