Nahost-Konflikt: Wadephul macht Israel und Palästinensern breites Hilfsangebot

Kairo/Tel Aviv - Unterhändler Israels und der islamistischen Hamas führen am heutigen Montag in Ägypten indirekte Gespräche über die Umsetzung des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump (79).

Der US-Präsident Donald Trump (79).
Der US-Präsident Donald Trump (79).  © Alex Brandon/AP/dpa

Dabei soll es zunächst um die Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln im Gegenzug für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Entlassung Hunderter palästinensischer Häftlinge gehen.

Weitere Fragen, darunter die Entwaffnung der Hamas und ein israelischer Truppenrückzug aus dem Küstenstreifen, sind noch umstritten. Es wird erwartet, dass Vermittler mit beiden Seiten sprechen.

Trump drückt bei den Verhandlungen weiter aufs Tempo. "Mir wurde gesagt, dass die erste Phase diese Woche abgeschlossen sein sollte, und ich bitte alle, SICH ZU BEEILEN", schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social.

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Es habe "sehr positive Gespräche" mit der Hamas und anderen Ländern an diesem Wochenende gegeben, um die Geiseln freizulassen, den Krieg in Gaza zu beenden - aber vor allem, um den lang ersehnten FRIEDEN im Nahen Osten zu erreichen.

Zuletzt sprach er erneut eine Drohung aus: Der Faktor Zeit sei von entscheidender Bedeutung - "SONST WIRD ES ZU MASSIVEM BLUTVERGIESSEN KOMMEN – ETWAS, DAS NIEMAND SEHEN MÖCHTE!"

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6. Oktober, 17.46 Uhr: Wadephul macht Israel und Palästinensern breites Hilfsangebot

Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) bietet Israel und Palästinensern umfangreiche deutsche Unterstützung bei der Umsetzung des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump (79) an.

"Als international gefragter Partner in Fragen der humanitären Hilfe, der Stabilisierung und des Wiederaufbaus haben wir etwas anzubieten", sagte der CDU-Politiker in Tel Aviv nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Gideon Saar und einem Gespräch mit Angehörigen von Geiseln der islamistischen Hamas.

Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) war am Montag in Tel Aviv.
Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) war am Montag in Tel Aviv.  © Soeren Stache/dpa

6. Oktober, 17.01 Uhr: Schwere Vorwürfe der Gaza-Flotten-Aktivisten

Die Organisatoren der von Israel gestoppten Gaza-Flotte werfen den Behörden des jüdischen Staates schwere Verstöße gegen Menschenrechte vor.

Mehrere der festgenommenen Aktivisten seien körperlich und psychisch misshandelt, gedemütigt und in ihren grundlegenden Rechten verletzt worden, versicherte die Anwältin der "Global Sumud Flotilla", Lubna Tuma.

6. Oktober, 12.39 Uhr: Gaza-Gespräche in Scharm el Scheich laufen an

Im ägyptischen Scharm el Scheich laufen die Gespräche über den Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump an. Die Delegation um Chalil al-Haja, der höchste Vertreter der Hamas im Ausland, traf sich dafür mit heute Vermittlern Katars und Ägyptens. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen im Umfeld der Verhandlungen.

Demnach sind innerhalb der kommenden Stunden dann auch Gespräche unter Beteiligung der USA mit Vertretern Israels geplant. Wie bei vorigen Runden werden die Vertreter Israels und der Hamas nicht direkt miteinander verhandeln.

Neben al-Haja traf in dem Ort auf der Sinai-Halbinsel unter anderem der US-Sondergesandte Steve Witkoff ein, wie die dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr. Neben der israelischen Delegation um Minister Ron Dermer wurden demnach auch Regierungsvertreter der Türkei erwartet. Die hohen Hamas-Funktionäre außerhalb Gazas leben zumeist in Katar oder in der Türkei.

Die Hamas-Vertreter seien "in deutlichem Maß empfänglich" gewesen für die Bemühungen Ägyptens und Katars, eine Einigung zu erzielen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Sie hätten "ehrlichen Willen" gezeigt, die Lage im laufenden Gaza-Krieg in Übereinstimmung mit Trumps Plan zu verbessern.

6. Oktober, 8.57 Uhr: Gaza-Vermittlung - Wadephul reist auch nach Ägypten

Außenminister Johann Wadephul reist angesichts der Vermittler-Verhandlungen über den Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump außer nach Israel überraschend auch nach Ägypten.

Das kündigte der CDU-Politiker am Rande eines Treffens von EU-Außenministern mit dem Golf-Kooperationsrat im Emirat Kuwait an. In der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind demnach am Dienstag Gespräche mit Außenminister Badr Abdel-Atti über die aktuelle Verhandlungssituation geplant.

"Diese Woche ist die entscheidende Woche dafür, dass die erste Phase (des Friedensplans) gelingen kann, dass die Geiseln freikommen, dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen kommt und dass wirklich ein Waffenstillstand abgemacht wird", sagte Wadephul und ergänzte: "Dafür lohnt jeder Einsatz."

Der Außenminister Johann Wadephul (62, CDU).
Der Außenminister Johann Wadephul (62, CDU).  © Soeren Stache/dpa

6. Oktober, 6.17 Uhr: Merz sieht führende Rolle für Deutschland bei Gaza-Wiederaufbau

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) sagte in der ARD-Sendung "Caren Miosga" zum US-Friedensplan: "Ich hoffe, dass es gelingt."

Bei einem späteren Wiederaufbau des Gazastreifens sieht der Kanzler eine führende Rolle für Deutschland. Man werde so schnell wie möglich dafür sorgen müssen, dass der Hunger nicht weiter um sich greife und wieder aufgebaut werde.

Der Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).
Der Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).  © Michael Kappeler/dpa

6. Oktober, 6.14 Uhr: Israels Geisel-Beauftragter trifft sich mit Rot-Kreuz-Vertreter

Israels Geisel-Beauftragter Gal Hirsch traf sich am Sonntag bereits mit einem Repräsentanten des Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK).

Hirsch schrieb auf der Plattform X, es handele sich um ein "Vorbereitungstreffen" mit Julien Lerisson, Chef der IKRK-Delegation in Israel und den Palästinensischen Gebieten. Bei früheren Freilassungen israelischer Geiseln während Waffenruhe-Phasen im Gaza-Krieg hatten IKRK-Vertreter eine wichtige Rolle bei der Übergabe gespielt.

6. Oktober, 6.13 Uhr: Dauer der Verhandlungen laut Netanjahu begrenzt

Netanjahu hatte zuvor betont, Israel und die USA seien entschlossen, die Verhandlungen mit der Hamas auf wenige Tage zu beschränken.

Die Zeitung "Israel Hajom" berichtete, die 20 noch lebenden Geiseln sollten nach einer Einigung innerhalb von 72 Stunden freigelassen werden. Es könne aber länger dauern, bis die sterblichen Überreste der weiteren 28 Geiseln übergeben werden. Bis zu einer Einigung herrsche im Gazastreifen keine Waffenruhe, sondern nur eine "Reduzierung des Feuers".

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Trumps Aufruf an Israel, die Bombardierungen im Gazastreifen sofort zu stoppen, dennoch Dutzende Palästinenser getötet worden. Trump betonte, eine Waffenruhe sei sofort möglich, wenn die Hamas einer Rückzugslinie für die israelische Armee zustimmt.

Palästinenser kämpfen um gespendete Lebensmittel in einer Gemeinschaftsküche in Chan Junis.
Palästinenser kämpfen um gespendete Lebensmittel in einer Gemeinschaftsküche in Chan Junis.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

6. Oktober, 6.11 Uhr: Delegationen unterwegs zu Gesprächen nach Ägypten

Eine Delegation mit dem höchsten Hamas-Anführer im Ausland, Chalil al-Haja, an der Spitze reiste bereits am Sonntag nach Kairo.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, eine Delegation unter Aufsicht von Minister Ron Dermer werde am Montag zu den Verhandlungsgesprächen im Touristenort Scharm el Scheich im Süden der Halbinsel Sinai aufbrechen.

Auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner werden bei den Gesprächen erwartet.

6. Oktober, 6.08 Uhr: US-Außenminister - Ohne Entwaffnung wird Terror wiederkommen

US-Außenminister Marco Rubio sagte in der TV-Sendung "Meet the Press" bei NBC News, die Geiselfreilassung habe oberste Priorität.

Ein langfristiger Frieden im Gazastreifen sei aber nur möglich, wenn auch eine Entwaffnung von Terrorgruppen erfolge. Dann gehe es auch um die Bildung einer technokratischen Verwaltung im Gazastreifen ohne Hamas-Mitglieder.

Das sieht der Plan auch vor: Sobald alle Geiseln freigelassen sind, bekommen Hamas-Mitglieder, die sich zu friedlicher Koexistenz und zur Niederlegung ihrer Waffen verpflichten, Amnestie.

Der US-Außenminister Marco Rubio (54).
Der US-Außenminister Marco Rubio (54).  © Nathan Howard/Pool Reuters/dpa

5. Oktober, 22.16 Uhr: Spanische Aktivisten der Gaza-Flotte wieder daheim

Mehrere spanische Aktivisten einer von Israel abgefangenen Gaza-Flotte privater Segel- und Motorboote sind wieder in ihrem Heimatland.

Ein Flugzeug mit den insgesamt 21 Frauen und Männern sei am Abend auf dem Flughafen Madrid-Barajas gelandet, berichteten der TV-Sender RTVE, die Zeitung "El País" und weitere spanische Medien übereinstimmend. Unter ihnen sei die frühere Bürgermeisterin von Barcelona Ada Colau, hieß es. Hunderte versammelten sich demnach im Ankunftsbereich des Flughafens, um die Aktivisten mit Jubel und Gesängen zu empfangen.

In dem Flieger saßen nach amtlichen Angaben unter anderem auch vier portugiesische Aktivisten der Gaza-Flotte. Sie sollten noch am Abend nach Lissabon weiterfliegen und dort gegen 22.40 Ortszeit eintreffen, teilte das portugiesische Außenministerium mit.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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