Nahost-Konflikt: Waffenruhe im Gazastreifen formell besiegelt

Kairo/Tel Aviv - Alle überlebenden Geiseln sind frei, die Waffenruhe hält: Nach mehr als zwei Jahren Krieg mit Zehntausenden Toten und weitgehender Zerstörung hofft die Welt im Gazastreifen auf dauerhaften Frieden.

Das Foto zeigt Avinatan Or (l.), freigelassene Geisel, beim Empfang durch Anghörige der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF).  © -/IDF/sab/dpa

US-Präsident Donald Trump (79) wurde bei einer Rede im israelischen Parlament für seine Vermittlung zwischen Israelis und Palästinensern gefeiert. Allerdings gibt es Skepsis, ob sein 20-Punkte-Plan Bestand haben wird.

Die islamistische Terrorgruppe Hamas kündigte bereits an, den Kampf gegen Israel fortzusetzen.

Mit der Freilassung der letzten 20 von früher einmal 250 Geiseln erfüllte die Hamas fristgerecht einen der zentralen Punkte der Vereinbarungen aus der vergangenen Woche. Darunter sind auch vier Israelis mit deutschem Pass.

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13. Oktober, 18.56 Uhr: Hamas übergibt zwei tote Geiseln ans Rote Kreuz

Die islamistische Hamas hat dem Roten Kreuz im Gazastreifen zwei Särge mit den sterblichen Überresten toter Geiseln übergeben. Das teilte die israelische Armee mit.

Den Informationen zufolge soll es am Montag noch eine weitere Übergabe der Särge zweier toter Geiseln geben.

Am Morgen waren die 20 lebenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas übergeben worden. Sie sind mittlerweile in israelischen Krankenhäusern und wieder mit ihren Familien vereint.

Für Empörung sorgte in Israel, dass die Hamas lediglich 4 der 28 toten Geiseln übergeben würde. Die Vereinbarung über die Waffenruhe im Gaza-Krieg sieht vor, dass - neben den Überlebenen - sämtliche tote Geiseln ausgehändigt werden.

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Im Palästinenser-Gebiet Chan Junis wurden heute israelische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

13. Oktober, 18.39 Uhr: Vermittlerstaaten unterzeichnen Erklärung zum Gaza-Krieg

Die Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen ist von den Vermittlerstaaten bei einer Zeremonie in Ägypten formell besiegelt worden.

Die Staatschefs der USA, Ägyptens, Katars und der Türkei unterzeichneten in Scharm el Scheich eine gemeinsame Erklärung, mit der nach ägyptischer Darstellung die Waffenruhe gefestigt werden soll. Das Gipfeltreffen soll das Ende des Kriegs im Gazastreifen markieren.

Die Tinte ist trocken! US-Präsident Donald Trump (79) präsentiert die Erklärung zur Waffenruhe im Gazastreifen.  © Michael Kappeler/dpa

13. Oktober, 17.41 Uhr: Zweite Phase der Gaza-Verhandlungen hat begonnen

US-Präsident Donald Trump zufolge laufen bereits Verhandlungen zu weiteren Punkten seines Plans für ein Ende des Gaza-Kriegs.

Auf eine Frage von Journalisten, wann die zweite Phase der Verhandlungen beginne, sagte der Republikaner bei seinem Besuch in Ägypten: "Sie hat begonnen."

Als längerfristige Ziele sind in dem von Trump vorgelegten Plan die Entwaffnung von Terrorgruppen im Gazastreifen und die Bildung einer technokratischen Führung im Gazastreifen ohne Hamas-Mitglieder vorgesehen.

US-Präsident Donald Trump (79, li.) trifft den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi (70) in Scharm el Scheich.  © Evan Vucci/AP/dpa

13. Oktober, 16.47 Uhr: Trump beim "Gipfel für den Frieden" gelandet

Nach seinem Kurzbesuch in Israel ist US-Präsident Donald Trump in Ägypten gelandet. Seine Regierungsmaschine "Air Force One" landete im Urlauberort Scharm el Scheich am Roten Meer.

Trump leitet gemeinsam mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi einen "Gipfel für den Frieden", um das Abkommen zwischen der Hamas und Israel formell zu besiegeln. Den ägyptischen Gastgebern zufolge soll es Gespräche über eine Festigung der Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien geben und zum Wiederaufbau des Gazastreifen.

Ägyptens Präsidentenamt bezeichnet den Gipfel als eine "Einigung über das Ende des Kriegs in Gaza".

US-Präsident Donald Trump (79) landete am Nachmittag in Ägypten.  © Evan Vucci/AP/dpa

13. Oktober, 16.03 Uhr: Trump fordert Palästinenser auf, sich von Terror und Gewalt abzuwenden

US-Präsident Donald Trump hat die Palästinenser im Gazastreifen dazu aufgerufen, sich nach dem Krieg um ihre eigene Stabilität, Sicherheit, Würde und wirtschaftliche Entwicklung zu kümmern.

"Die Entscheidung für die Palästinenser könnte nicht klarer sein: Das ist ihre Chance, sich für immer von ihrem Pfad von Terror und Gewalt abzuwenden", sagte Trump vor dem israelischen Parlament, der Knesset.

"Anstatt zu versuchen, Israel zu zerstören, ist es jetzt an der Zeit, sich auf den Aufbau des eigenen Volkes zu konzentrieren."

13. Oktober, 15.27 Uhr: Hamas bestätigt Übergabe von vier Leichen

Die islamistische Hamas hat die Übergabe von nur vier der 28 toten Geiseln an Israel bestätigt.

Die Terrororganisation veröffentlichte auf Telegram die Namen von vier Menschen, deren sterbliche Überreste im Rahmen eines Deals übergeben werden sollten. Darunter war auch ein Student aus Nepal.

Auch das Forum der Geiselfamilien hatte zuvor mitgeteilt, sie hätten Informationen, dass die sterblichen Überreste von nur vier Geiseln übergeben werden sollen. Das israelische Militär war bereits davon ausgegangen, dass heute nicht alle Leichen übergeben werden können. Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas hatte eigentlich die Übergabe aller 28 vorgesehen.

Die Geiselfamilien haben nach eigenen Angaben erfahren, dass die islamistische Hamas am Montag nur 4 von 28 toten Geiseln an Israel übergeben will.  © Abed Rahim Khatib/dpa

13. Oktober, 15.21 Uhr: Merz: "Der Krieg in Gaza ist zu Ende"

Bundeskanzler Friedrich Merz hat die ersten Schritte im Friedensprozesses zwischen Israel und der islamistischen Hamas als historisch gewürdigt.

"Der 13. Oktober 2025 wird ein wichtiger Tag in den Geschichtsbüchern sein - für diese Region, aber auch für die ganze Welt. Der Krieg in Gaza ist zu Ende", sagte der Kanzler im ägyptischen Scharm el Scheich, wo am Nachmittag eine Zeremonie zur Besiegelung der Waffenruhe nach zwei Jahren Krieg stattfinden soll. Es sei gelungen, "den Konflikt jedenfalls für heute zu beenden".

13. Oktober, 15 Uhr: Trump - Staaten im Nahen Osten wollen Entwaffnung der Hamas

Eine Vielzahl an Staaten im Nahen Osten will die islamistische Terrororganisation Hamas nach Darstellung von US-Präsident Donald Trump entwaffnet sehen.

"Praktisch die gesamte Region hat den Plan gebilligt, Gaza sofort zu entmilitarisieren, die Hamas zu entwaffnen und Israels Sicherheit in keiner Weise mehr zu bedrohen", sagte er vor dem israelischen Parlament, der Knesset.

Kurz zuvor hatte Trump während seines Flugs nach Israel nach Angaben mitreisender Journalisten gesagt, dass seine Regierung der Hamas die Erlaubnis erteilt habe, sich vorübergehend erneut zu bewaffnen. Die Hamas versuche, nach Monaten des Kriegs wieder Ordnung herzustellen.

13. Oktober, 14.35 Uhr: Geisel-Freilassung - Führende Aktivistin sieht Sohn wieder

Eine der führenden Figuren der Protestbewegung der israelischen Geiselfamilien hat ihren Sohn nach seiner Freilassung durch die Hamas wieder in die Arme geschlossen.

Israelische Medien veröffentlichten ein Video von dem emotionalen Wiedersehen der Aktivistin Einav Zangauker und ihrem Sohn Matan. "Mein Leben, mein Leben", sagt sie ihm dabei immer wieder, während sie ihn umarmt. "Du bist ein Champion, du bist ein Held."

Zangauker hatten sich seit seiner Entführung durch Terroristen der Hamas am 7. Oktober 2023 unermüdlich für seine Freilassung eingesetzt. Sie wurde dabei auch als scharfe Kritikerin des Vorgehens der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekannt.

13. Oktober, 14.30 Uhr: Erste Palästina-Terroristen wieder frei

Erste Busse mit Freigelassenen aus dem Ofer-Gefängnis bei Jerusalem trafen in Ramallah im Westjordanland ein, wie auf TV-Bildern zu sehen war.

Kurz vor der Abfahrt der Busse hatten israelische Sicherheitskräfte Tränengas und Schallgranaten gegen Wartende und Journalisten eingesetzt, wie Fernsehbilder zeigten.

In Ramallah, wo die Autonomiebehörde von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ihren Sitz hat, wurden die Freigelassenen von Angehörigen und Freunden in Empfang genommen und nach Hause begleitet. Es handelte sich um Häftlinge, die zu langen Freiheitsstrafen verurteilt waren. Es waren mehrere Dutzend. Die Zahl war zunächst unklar. Feiern und Freudenfeste hatte Israel wie schon bei früheren Freilassungen von Häftlingen strikt untersagt.

Palästinensische Gefangene werden nach ihrer Freilassung im Westjordanland begrüßt.  © Mahmoud Illean/AP/dpa

13. Oktober, 13.37 Uhr: Zwischenfall während Trumps Rede in der Knesset

Bei der Ansprache von US-Präsident Donald Trump (79) im israelischen Parlament ist es zu einem Zwischenfall gekommen.

Zwei Abgeordnete einer linksorientierten Oppositionspartei wurden plötzlich unter großem Geschrei von Sicherheitskräften aus dem Saal entfernt. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, sie hätten Schilder in die Höhe gehalten, auf denen die Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates gefordert worden sei. Trump sagte zu der Entfernung der Störer: "Das war sehr effizient."

Sicherheitsbeamte führen eines der Knessetmitglied ab.  © Evan Vucci/AP Pool/AP/dpa

13. Oktober, 13.35 Uhr: Hamas will heute offenbar nur vier von 28 toten Geiseln übergeben

Die Geiselfamilien haben nach eigenen Angaben erfahren, dass die islamistische Hamas heute nur 4 von 28 toten Geiseln an Israel übergeben will.

Eine offizielle Bestätigung für die Angaben, die das Forum der Geiselfamilien auf der Plattform X machte, gibt es noch nicht. Das israelische Militär war jedoch nicht davon ausgegangen, dass heute alle Leichen übergeben werden können. So hatte es das Abkommen zwischen Israel und der Hamas eigentlich vorgesehen.

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