SPD-Politikerin kann nach drei Tagen aus Israel fliehen

Von Martin Fischer

Hamburg/Tel Aviv (Israel) - Vor dem Hintergrund anhaltender gegenseitiger Angriffe Israels und des Irans versucht Hamburgs Parlamentspräsidentin Carola Veit (52, SPD), auf dem Landweg aus dem Krisengebiet herauszukommen. Sie befinde sich auf dem Weg nach Jordanien, sagte eine Sprecherin der Bürgerschaftskanzlei.

Hamburgs Parlamentspräsidentin Carola Veit (52, SPD) kann Israel über den Landweg verlassen und von Jordanien aus zurück nach Deutschland fliegen.  © Christian Charisius/dpa

Nachdem sie drei Nächte in Tel Aviv festgesessen hatte, habe sich für die 52-Jährige nun die Möglichkeit ergeben, "eine Mitfahrgelegenheit in Richtung Jordanien zu nutzen. Von dort aus wird sie ihre weitere Reise organisieren", ergänzte die Sprecherin.

In einem Telefongespräch mit dem "Hamburger Abendblatt" sagte Veit: "Zum Glück stellte die jordanische Regierung innerhalb von Stunden per Mail die benötigten Papiere aus. Ich hoffe, wir können rasch über Amman eine Flugverbindung, vielleicht über Saudi-Arabien, bekommen."

Veit war in der vergangenen Woche zu einem viertägigen Besuch nach Israel geflogen und sollte ursprünglich bereits am Freitag nach Hamburg zurückkehren. In der Nacht zuvor hatten die israelischen Streitkräfte jedoch damit begonnen, Ziele im Iran - vor allem solche im Zusammenhang mit dem Atomprogramm - anzugreifen. Seither hält der gegenseitige Beschuss an.

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Während der iranischen Angriffe musste auch Veit immer wieder Schutzräume aufsuchen - auch in der Nacht zum Montag. "Auch für uns war heute Nacht das Beben im Schutzraum deutlich spürbar, anschließend waren bis in die Morgenstunden ununterbrochen Rettungskräfte zu benachbarten Straßenzügen und Vierteln unterwegs", sagte sie dem "Abendblatt".

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Nachbarländern sperren Lufträume nach Ausbruch der Kämpfe

Der israelische Luftraum ist aufgrund der Kampfhandlungen gesperrt. Auch die Nachbarländer Jordanien, Libanon und Syrien hatten ihre Lufträume nach Ausbruch der Kämpfe zunächst dicht gemacht, aber bereits am Samstag wieder für den zivilen Luftverkehr geöffnet.

Am Montag hatten die Regierungen von Polen und der Slowakei angekündigt, in Israel festsitzende Staatsbürger über Jordanien auszufliegen. Nach Angaben des Außenministeriums in Warschau war ein Konvoi nach Amman geplant. Den Angaben zufolge haben sich rund 200 Menschen für die Aktion gemeldet.

Die slowakische Regierung erwartete bereits am Montagabend den ersten von zwei ins Krisengebiet entsandten Regierungsflieger aus Amman zurück in Bratislava. Die zweite Maschine sollte später von Zypern aus zurück in die Slowakei fliegen.

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