Fünf Monate Haft: Klimaaktivist ist erschüttert über hartes Urteil und will trotzdem weiterkleben!

Heilbronn - Das Gerichtsurteil gegen mehrere Aktivisten der "Letzten Generation" rüttelt ganz Deutschland auf, denn es handelt sich um ein Novum: Nie zuvor hat ein deutsches Gericht eine Haftstrafe gegen die Straßen-Kleber ausgesprochen. Trotz Unverständnis über seine Strafe will sich einer von ihnen nicht einschüchtern lassen.

Fünf Monate Gefängnis lautet die Strafe für Student Daniel E. (22, l.)
Fünf Monate Gefängnis lautet die Strafe für Student Daniel E. (22, l.)  © David Nau/dpa

Es ist ein Urteil, das für landesweite Aufmerksamkeit sorgt: Mit der fünfmonatigen Haftstrafe gegen Klimaaktivist Daniel E. (22) sowie gegen zwei weitere seiner Freunde wurden erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Aktivisten zu einer Freiheitsstrafe verdonnert.

Wie der "Merkur" berichtet, muss der Student nun hinter Gittern, weil er Wiederholungstäter ist. Seine drei "Mitkleber" kamen nur geringfügig besser davon.

Sie wurden zu drei und vier Monaten Haft bzw. zu einer Bewährungsstrafe von drei Monaten verurteilt. Obwohl das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, kann bereits jetzt von einem historischen Vorgang der deutschen Justiz die Rede sein.

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Das vergleichsweise harte Urteil kam deshalb zustande, weil sich die drei Aktivisten der Klimabewegung nur wenige Stunden nach einer Verurteilung erneut auf den Asphalt begeben hatten und dort den Verkehr blockierten.

Klima-Kleber ist frustriert: "Ich will nicht ins Gefängnis!"

Klimaaktivisten der "Letzen Generation" blockieren eine belebte Autostraße.
Klimaaktivisten der "Letzen Generation" blockieren eine belebte Autostraße.  © Paul Zinken/dpa

Dass Daniel E. wenig begeistert von seiner Verurteilung war, dürfte selbstredend sein. Der Student äußerte im Nachgang der Gerichtsverhandlung Gefühle der Angst und gestand, dass ihm das Gefühl, eingesperrt zu sein, bestens vertraut sei. In Gewahrsam habe er sich bereits mehrfach befunden.

Für E. aber noch lange kein Grund, seine Ziele und Vorhaben auf der Straße zu begraben. "Mir ist klar, dass die größere Freiheitseinschränkung der Klimawandel ist. Ich weiß, warum ich es mache – und das Warum ist mir so viel wichtiger", zeigt sich der Klimaaktivist selbstsicher und wenig einsichtig.

Für das harte Urteil hat er dennoch nur Unverständnis übrig: "Wir haben eine halbe Stunde Stau ausgelöst. Und dafür sollen wir hinter Gitter?", staunt E. etwas ungläubig über die Verhältnismäßigkeit der Strafe.

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Für Richterin Julia Schmitt kam im Falle des Klima-Klebers auch deshalb keine Bewährungsstrafe mehr infrage, weil gegen E. ein paar Dutzend Ermittlungsverfahren laufen und er sich zu keinem Zeitpunkt einsichtig zeigte.

Titelfoto: David Nau/dpa

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