"Wildbienen und Hummeln": So ist die "Letzte Generation" in Sachsen organisiert

Leipzig/Dresden - Ein Reporter-Team von "MDR exactly" hat die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" in Sachsen für mehrere Wochen begleitet und viel über die Organisation der Gruppierung herausgefunden.

Die Hand von Aktivistin Hannah wurde von der Polizei von der Straße gelöst.
Die Hand von Aktivistin Hannah wurde von der Polizei von der Straße gelöst.  © MDR/Daniel Berg

Unter anderem war Reporter Ben Arnold dabei, als die Klimaschützer Mitte März 2023 die vier Einmündungen der Straße vor am Dresdner World Trade Center blockierten. Die Aktion sorgte für viel Unmut bei den Autofahrern.

"Ihr seid wirklich die allerletzte Generation, die letzte Scheiße seid ihr", beschimpfte einer von ihnen die Aktivisten und zerrte sie von der Straße. Knapp eine Woche später schlug die "Letzte Generation" erneut in Dresden, diesmal am Blauen Wunder zu.

"Es gibt die Bienen, das sind die Blockierer, die sich auf die Straße kleben, und es gibt die Hummeln, das sind die Unterstützer von außen. Außerdem gibt es eine sogenannte Rettungsgasse, wenn sich zwei Aktivisten aneinander kleben und zur Not eine Lücke freimachen könnten", erklärte Aktivistin Hannah dem MDR-Team.

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Auch hier sprangen Autofahrer wütend auf die Straße, beschimpften die Umweltschützer und verstrickten sich in Diskussionen.

"Deutschland ist ein kleines Land, aber was tun China oder Indien gegen den Klimawandel?", argumentierte eine Berufspendlerin gegen die "Klimakleber".

Kleber an Händen kann zu Verletzungen führen

Ein wütender Autofahrer zerrt einen Aktivisten in Dresden von der Straße.
Ein wütender Autofahrer zerrt einen Aktivisten in Dresden von der Straße.  © MDR/Daniel Berg

Die Polizei indes ist mittlerweile schon gut gegen die "Letzte Generation" gewappnet, trug in Dresden etwa einen Koffer mit Pflanzenöl, Spritzen und Kochlöffeln bei sich, um die meist jungen Menschen möglichst sanft von der Straße zu entfernen.

"Die Lösung ist etwas unangenehm, vor allem wenn mit einem Holzspatel gerieben wird. Schlimmer sind aber Mullbinden oder Zahnseide, das führt zu Blutungen oder Verletzungen", erklärte Aktivistin Hannah, während sie von der Straße gehoben wurde.

"In so einer Situation ist die Bedrohung von außen sehr groß durch die Autofahrer und die Auseinandersetzung mit der Polizei, das schweißt die Gemeinschaft zusammen und es entsteht eine gewisse Abhängigkeit und Bindung zueinander, was für die Strukturen sehr wichtig ist", weiß Wirtschaftspsychologin Maria-Christina Nimmerfroh.

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Wie sich die "Letzte Generation" von insbesondere linken Gruppierungen unterscheidet und wie genau auch die Finanzierung der Aktionen aussieht, seht Ihr in der kompletten Doku auf YouTube.

Titelfoto: Bildmontage: MDR/Daniel Berg

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