An Raststätte vergessen: "Hilfsbedürftiger, frauenloser Mann" bei der Polizei abgegeben
Soltau - Am Samstagnachmittag hat eine Frau ihren 69-jährigen Mann nach einer kleinen Pause an der Raststätte vergessen. Ohne Handy und Geld erlebte der Mann eine Odyssee.
                                                                                                            
    
            Sie waren auf dem Weg aus dem Norden in den heimischen Südharz, als es zu der peinlichen Panne kam.
Ein 69-Jähriger aus Nordhausen bat seine Frau um eine kleine Pause, um seine Notdurft verrichten zu können. Als er nach der "Druckminderung" zum Auto zurückkehren wollte, habe der Nordhäuser allerdings feststellen müssen, dass Frau und Tochter sich schon aus dem Staub gemacht hatten, teilte die Polizei mit.
Der zurückgelassene Vater hatte weder Geld noch ein Handy bei sich und wusste zu allem Überfluss weder die Nummer seiner Frau noch die seiner Tochter auswendig.
Ein hilfsbereites Ehepaar gab den laut Polizei hilfsbedürftigen und frauenlosen Mann schließlich bei der Dienststelle in Soltau ab.
"Umfangreiche kriminalistische Recherche- und Ermittlungsarbeit, auch mit Unterstützung der Polizeiheimatdienststelle", hätten zunächst nicht zu einem Erfolg geführt, so die Beamten.
Polizei leistete "Erste Hilfe"
                                                                                                            
    
            Durch einen Versicherungsvertreter und Mitglieder des örtlichen Karnevalsvereins konnten die ersehnten Nummern schließlich ermittelt werden.
Wie sich herausstellte, hatten Ehefrau und Tochter den Fauxpas bereits bemerkt und befanden sich auf der Suche nach dem 69-Jährigen.
"Dem mittlerweile doch ins Schwitzen gekommenen, durstigen Nordhäuser konnte mit der Gabe von Mineralwasser 'Erste Hilfe' geleistet werden, bis dann nach weit über zwei Stunden eine glückliche Familienzusammenführung erfolgen konnte", so die Polizei.
Die humorvollen Beamten setzten die "Verliererinnen" laut Mitteilung noch darüber in Kenntnis, dass es sinnvoll sei, bei "entlaufenen Lebewesen" oder "anderweitigen Verlusten" den Kontakt mit der Polizei aufzunehmen.
Abschließend hoffte die Polizeiinspektion Heidekreis, dass die Familie vollzählig daheim angekommen sei und die "Flüssigkeitsgabe an den Gestrandeten nicht zu einer erneuten Fahrtunterbrechung mit weiteren, nicht alltäglichen Folgen geführt hat".
Titelfoto: Boris Roessler/dpa

