Fahrende campen auf Feld: Bauern rächen sich mit Gülle-Angriff
Vogesen - Mit französischen Landwirten ist nicht zu spaßen. Dies musste eine Gruppe von Campern nun auf die harte Tour lernen.
Alles in Kürze
- Camper platzieren 400 Wohnwagen auf Feld in Vogesen
- Bauern greifen zu Gülle-Angriff gegen Camper
- Camper müssen Geldstrafe zahlen und verlassen das Feld
- Bauern rechtfertigen Aktion mit Naturschutz
- Feld ist durch Wohnwagen stark beschädigt

Die Camper platzierten ihre etwa 400 Wohnwagen auf einem Feld in dem französischen Mittelgebirge, wie ladepeche.fr berichtete.
Mit der Karawane bestand in den vergangenen Jahren eine Ver- und Entsorgungsübereinkunft für Strom, Wasser und Müll. Nach Jahren des friedlichen Zusammenlebens eskalierte die Situation nun, da keine neue Übereinkunft gefunden werden konnte.
In Granges-Autmonzey zeigte sich auch der Bürgermeister am Ende seiner Geduld und forderte die Räumung von 200 weiteren illegal in seiner Gemeinde aufgestellten Wohnwagen.
Die Bauern der Region wiesen auf Umweltgefahren hin und klagten deshalb ihr Eigentumsrecht ein. Da sie laut französischen Medien keine Hilfe von den Behörden erhielten, nahmen sie die Sache selbst in die Hand.
In einem viralen Video ist zu sehen, wie mehrere Traktoren kreuz und quer über das Feld fahren und dabei reichlich Gülle versprühen.
Einige Camper wollen sich den Geruchsangriff nicht gefallen lassen und versuchen verzweifelt, in die Fahrkabinen der Bauern zu gelangen. Manche werden dabei jedoch direkt von dem stinkenden Dünger getroffen.
Bauern bewerten Gülle-Attacke als großen Erfolg, Camper müssen Geldstrafe zahlen

Die Landwirte rechtfertigten ihre Gülle-Attacke damit, dass die Ernte geschützt werden müsse. Außerdem handele es sich bei der Region in den Vogesen um ein empfindliches Naturschutzgebiet samt Trinkwassergewinnung, weshalb die "illegalen Camper" nicht willkommen seien.
Man wollte den Eindringlingen das Leben daher so unerträglich wie möglich machen, erzählte ein französischer Bauer.
Ihre aggressive Strategie erwies sich schließlich als wirksam. Kurze Zeit nach der Gülle-Aktion verließen die Fahrenden das Feld und fuhren davon. Vorher mussten sie noch eine Geldstrafe von 1500 Euro für anfallende Gerichtskosten zahlen.
Teile des Feldes seien durch die Wohnwagen stark beschädigt worden, sagte ein Landwirt und bewertete die kuriose Aktion als erfolgreich. Durch den versprühten Schweinemist dürfte die Luft über dem Feld nun mehrere Tage lang unerträglich sein.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa