Geht es um Teufelsanbetung? An Schule soll "Satan-Klub" eröffnen, Eltern flippen aus

Moline (USA) - "Hey Kinder, lasst uns nach der Schule Spaß im Satan-Klub haben!" Mit diesen Worten sorgt ein Flyer in einer US-amerikanischen Schule zurzeit für große Aufregung. Doch geht es dabei wirklich um die Lehren des Teufels?

Der "satanische Tempel" wirbt in einer Schule für seinen Klub, das gefällt vielen Eltern überhaupt nicht.
Der "satanische Tempel" wirbt in einer Schule für seinen Klub, das gefällt vielen Eltern überhaupt nicht.  © twitter.com/libsoftiktok

In der Jane-Addams-Grundschule von Moline im US-Bundesstaat Illinois wirbt der "Satanic Temple" aktuell für eine außerschulische Veranstaltung namens "After School Satan Club".

Wie US-Medien berichten, verbreiteten sich vor Kurzem Fotos von einem entsprechenden Werbe-Flyer im Netz. Darauf ist auch zu lesen, dass die ersten Treffen des Klubs ab Januar und einmal pro Monat stattfinden sollen. Dass es sich dabei um keinen Scherz, sondern ein ernsthaftes Angebot handelt, bestätigte auch der Schuldistrikt noch einmal ausdrücklich.

Dabei wurde allerdings klargestellt, dass weder der Distrikt noch die Schule oder ihre Angestellten etwas mit Satanismus zu tun hätten. Man müsse den Werbe-Flyer aushängen, genau wie es auch bei zahlreichen anderen und unabhängigen außerschulischen Aktivitäten der Fall ist.

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Gerade religiöse Eltern sind fassungslos, dass solch ein Klub überhaupt existiert und dass er dann auch noch aktiv Werbung machen darf.

Doch worum geht es dem "satanischen Tempel" bei dem Ganzen? Sollen dort bösartige Lehren verbreitet und der Teufel angebetet werden? Nein, der Klub will eine religionskritische Alternative bieten - eine Seltenheit in den sehr christlich geprägten USA.

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Worum geht es im "Satan-Klub"?

Wie auf dem Flyer zu lesen ist, verspricht der Klub seinen Teilnehmern "Wissenschafts-Projekte, Puzzles und Spiele, Kunst- und Handwerks-Projekte sowie Aktivitäten in der freien Natur". Kein Wort von Teufelsanbetung oder ähnlichen Dingen, an die betroffene Eltern bei dem recht provokant gewählten Titel des "Satan-Klubs" wohl denken dürften.

Statt religiösen oder eben satanistischen Inhalten sollen die Kinder "Nächstenliebe und Empathie, kritisches Denken, Problemlösung, kreative Ausdrucksmöglichkeiten und persönliche Souveränität" erlernen. Der Name der mythischen Figur "Satan" solle dabei nur als Symbol der individuellen Freiheit dienen.

"Der After School Satan Club versucht nicht, Kinder zu einer religiösen Ideologie zu konvertieren", stattdessen wolle man die Kinder dabei unterstützen, für sich selbst nachzudenken. Der Tempel sei eine "nontheistische Religion", also eine Glaubensgemeinschaft ohne Glauben an einen Gott.

Lucien Greaves, ein Mitbegründer der eigensinnigen Organisation, erklärte: "Wenn man Religionen den Zutritt zur Öffentlichkeit gewährt, dann muss man das für alle Religionen tun."

Titelfoto: twitter.com/libsoftiktok

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