"Penis-Statue" soll Bürgerrechtlern gedenken: "Masturbatorische 'Hommage'"

Boston - Dass eine Bronzestatue kurioserweise eher einem fleischigen Phallus als den zwei berühmten Bürgerrechtlern ähnelt, für deren Andenken sie geschaffen wurde, sorgt nicht nur im Internet für Kritik. "Eine masturbatorische 'Hommage' an meiner Familie", äußert ein Verwandter des Paares seine Kritik an dem "Kunstwerk" welches mehrere Millionen kostete.

Neben des Aussehens sind viele auch von der Qualität der Statur enttäuscht.
Neben des Aussehens sind viele auch von der Qualität der Statur enttäuscht.  © Steven Senne/AP/dpa

Am vergangenen Freitag wurde die Plastik "The Embrace" zum ersten Mal den Bewohnern von Boston präsentiert. Sie soll die Umarmung des legendären Paares Martin Luther King (†39) und Coretta Scott King (†78) darstellen, nachdem der Bürgerrechtler 1964 den Friedensnobelpreis gewonnen hatte.

Das Kunstwerk wurde in der Nähe des Ortes errichtet, an dem sich das Paar während des Studiums in den 1950ern kennengelernt hatte. Das Kunstwerk soll sowohl den Aktivismus der beiden ehren, als auch ihre Bedeutung für den Kampf für die Gleichberechtigung aller Menschen in Amerika symbolisieren.

"Um uns die Augen für die Ungerechtigkeit des Rassismus zu öffnen und mehr Menschen in die Bewegung für Gleichberechtigung zu bringen", wird die Bürgermeisterin der Metropole von The Inpendent zitiert.

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Doch die Bronzestatue wird nicht so wahrgenommen wie erhofft. Denn aus einem bestimmten Winkel sieht es nicht aus wie eine Umarmung, sondern eher nach einer Hand, die einen riesigen Penis hält.

Neben der Obszönität kritisierten viele auch, dass so das Andenken an zwei Menschen geschändet wird, die vielen heutzutage noch als Vorbilder gelten. Darüber hinaus hat das Ganze auch noch circa 10 Millionen Dollar (rund 9, 42 Millionen Euro) gekostet.

Die Bronzestatue wurde auch wegen ihrer fehlenden Köpfe kritisiert.
Die Bronzestatue wurde auch wegen ihrer fehlenden Köpfe kritisiert.  © Steven Senne/AP/dpa

Der Cousin von Coretta Scott King kritisiert die Bronzestatur vernichtend

Martin Luther King (†39, r.) und Coretta Scott King (†78) hatten vier gemeinsame Kinder. (Archivfoto)
Martin Luther King (†39, r.) und Coretta Scott King (†78) hatten vier gemeinsame Kinder. (Archivfoto)  © FILES-NTB / AFP

Während das zweite Kind des Aktivisten, Martin Luther King III, wohlwollend bei der Enthüllung über die Bronzestatue sprach, sah das ein entfernter Verwandter anders.

Seneca Scott, der Cousin der verstorbenen 78-Jährigen, kritisierte die Statue im Magazin Compact aufs Schärfste.

"Wie könnte irgendjemand übersehen, dass dies ein großer Dick-Move (Wortspiel beabsichtigt) war, der den kämpfenden schwarzen Familien, wenn überhaupt, nur sehr wenige greifbare Vorteile bringt?", hinterfragt der 46-Jährige den Sinn des Kunstwerkes in seiner Kolumne.

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Satt die Bedeutung des Paares für die Bürgerrechtsbewegung in den USA und ihre Vorbildfunktion bis in die heutige Zeit zu betonen, bildet die Statue eher die Basis für versaute Witze und Memes auf Twitter.

Titelfoto: Steven Senne/AP/dpa

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