Stadt gibt Corona-Hilfsgelder für riesigen Tintenfisch aus

Noto (Japan) - Weltweit überlegen Regierungen, wie sie die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wieder ankurbeln können. Im japanischen Küstenstädtchen Noto hatten die Verantwortlichen eine kuriose Idee. Teile der Hilfsgelder flossen in eine Tintenfisch-Skulptur.

Diese Tintenfisch-Skulptur in Noto wurde mit Corona-Hilfsgeldern gekauft.
Diese Tintenfisch-Skulptur in Noto wurde mit Corona-Hilfsgeldern gekauft.  © Screenshot/YouTube/TheTonarinopoti

Direkt am Ufer der Hafenstadt liegt nun ein gigantischer Kalmar vor einem Souvenirshop. Die Augen mustern vorbeikommende Menschen. Seine zehn Arme sind wie eingefroren, wirken aber bereit zuzupacken. Gut, dass es nur eine Skulptur ist!

Vier Meter hoch und neun Meter lang ist das rosafarbene Kunstwerk. Es soll etwa 30 Millionen Yen (rund 229.00 Euro) gekostet haben, berichtet der Spiegel unter Berufung auf lokale Medien.

Dabei ist der Tintenfisch sogar begehbar. Videos eines japanischen YouTube-Nutzers zeigen, dass das Maul der Skulptur offen ist. Ein weiteres Loch befindet sich in der Unterseite des Kopfes, sodass man sich dort für ein Selfie im Schlund des Meeresungeheuers reinstellen kann.

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In sozialen Netzwerken wird die Verwendung des Corona-Geldes dafür kritisiert, die Stadt erntet auch international viel Spott.

Doch mit dem Tintenfisch soll tatsächlich die Wirtschaft angekurbelt werden.

Video zeigt den begehbaren Tintenfisch von Noto

Deswegen wurde die Tintenfisch-Skulptur gekauft

Der Tintenfisch ist begehbar und lädt zum Selfiemachen ein.
Der Tintenfisch ist begehbar und lädt zum Selfiemachen ein.  © Screenshot/YouTube/TheTonarinopoti

In Noto gehört der Meeresbewohner nämlich auf den Speiseplan. Tintenfisch gilt dort als Delikatesse.

Die Skulptur sei Teil einer langfristigen Tourismuskampagne. Denn auch in Japan liegt die Reise-Branche wegen der Corona-Pandemie brach.

Außerdem gab es für die Hilfsgelder der Regierung keine vorgegebene Verwendungszwecke. Die Stadt konnte drei darüber entscheiden.

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Japan kam lange glimpflich durch die Pandemie. Der Inselstaat ist aber gerade mitten in einer vierten Corona-Welle, täglich gibt es im Schnitt mehr als 5.000 Neuinfektionen. Inzwischen sind mehr als 10.400 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

Mit rund 590 Milliarden Euro will der Staat gegen die Auswirkungen der Pandemie ankämpfen. Da erscheinen die Ausgaben für den Tintenfisch zwar kurios und möglicherweise sinnlos, aber verschmerzbar.

Titelfoto: Screenshot/YouTube/TheTonarinopoti

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