Tonnenweise Karotten auf der Straße: Was soll das denn?

London (Großbritannien) - Ist das Kunst oder kann das weg? In London lagen in der vergangenen Woche rund 29 Tonnen Karotten auf einer Straße.

29 Tonnen Karotten, die nie in einem Geschäft gelandet wären, liegen auf einer Straße.
29 Tonnen Karotten, die nie in einem Geschäft gelandet wären, liegen auf einer Straße.  © Screenshot/Twitter/fromscratch11

Auf Twitter rätselten mehrere Briten, warum vor dem Goldsmiths College im Süden Londons ein riesiger Haufen von Karotten lag.

Ein Lastwagen soll die 29.000 Kilogramm am Mittwoch abgelegt haben. Seitdem wurde das Gemüse nicht angefasst.

Kurze Zeit blieb offen, warum die Möhren in der Sackgasse liegen. Doch die Universität konnte sich nicht lange in Schweigen hüllen. Zu viele Internet-User echauffierten sich über das eigenwillige Gemüse-Lager am Bildungsstandort.

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So wurde aufgeklärt, dass die Karotten eine Kunstaktion eines Studenten seien. Der betreffende Künstler, Rafael Pérez Evans, erklärte: "Ich möchte einige der Spannungen in der Sichtbarkeit zwischen Land und Stadt untersuchen", so Evans.

"Die Produkte in dem Stück sind unerwünschte Karotten, die die Lebensmittelindustrie in Großbritannien als nicht regalwürdig einschätzt", erklärte der Kunststudent weiter. Das Gemüse wäre also nie in den Verkauf gelangt.

Nun riefen einige Twitter-User zum Boykott auf und forderten von den Londonern, die Möhren nicht auf der Straße verkommen zu lassen. Sie sollten sie sich abholen und verzehren, heißt es beispielsweise in einem Protest-Tweet.

Die Tweets zur kuriosen Kunstaktion

So erklärt die Universität das Möhren-Experiment in London

Das passiert jetzt mit den Karotten

"Die Stadt ist ein Ort, der an Nahrungsmittel-, Pflanzen- und Bodenblindheit leidet; ein Ort, der von seiner Peripherie, seiner Nahrung und seinen Arbeitern stark getrennt ist", erklärte Rafael Pérez Evans weiter.

Seine Kunst soll die Menschen nun zum Nachdenken und im weitesten Sinne auch zum Genießen von krummem Gemüse anregen. Die Bauern würden unter solchen Restriktionen unnötig leiden und deshalb oft in ähnlicher Form protestieren.

Seine 29 Tonnen nicht verkaufsfähiger Karotten spendet der Student im Anschluss. Evans erklärte: "Das ganze Gemüse wird nach der Ausstellung gesammelt und zur Fütterung von Tieren verwendet."

Schon am morgigen Dienstagabend ist die "Ausstellung" zu Ende und die Sackgasse ist wieder befahrbar.

Titelfoto: Screenshot/Twitter/fromscratch11

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