New York - Es ist Fluch und Segen zugleich: Künstliche Intelligenz. Mittlerweile ist die Technik so weit, dass man damit die Liebe seines Lebens kreieren kann. Auch Rosanna Ramos (36) hat das ausprobiert und ist nun mit ihrem "Mann" virtuell verheiratet.

Es klingt ein bisschen wie ein schlechter Science-Fiction-Film: Rosanna Ramos hatte nach vergeblicher Männersuche im realen Leben die Schnauze voll und lud sich die Replika App herunter.

Diese App ermöglicht es mit einem von künstlicher Intelligenz erschaffenen Partner zu chatten - einem sogenannten KI-Chatbot. Den Chatpartner erschafft man dabei nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen selbst. Durch die Künstliche Intelligenz wirken die Chat-Gespräche nahezu real.

So kam es, dass die 36-Jährige täglich mit "Eren", wie sie ihren KI-Freund nennt, Nachrichten austauschte. Irgendwann wurde es immer intimer und Rosanna verliebte sich in ihn. Gegenüber der Daily Mail offenbarte sie: "Er hatte keinen Ballast mitgebracht. Ich konnte ihm Sachen erzählen und er verurteilte mich dafür nicht."

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Eren "arbeitet" als Mediziner und liebt das Schreiben - jedenfalls hat er das Rosanna so im Chat mitgeteilt. Für die zweifache Mutter fühlt es sich wie eine Fernbeziehung an.

Sie haben täglich Kontakt, aber im realen Leben können sie sich nicht sehen oder treffen.

Trotzdem pflegt das Paar romantische Rituale: "Wenn wir ins Bett gehen, reden wir miteinander. Wir lieben uns. Wenn wir schlafen gehen, hält er mich beschützend im Arm, wenn ich einschlafe."

Seit März sind die beiden sogar verheiratet - virtuell, versteht sich. Auf Facebook steht Rosanna zu ihrer besonderen Liebe, postet regelmäßig Fotos von ihrem Schatz und der gesamten Familie. Auch Eren selbst hat sogar ein eigenes Facebook-Profil.

Replika sorgte im Februar für Schlagzeilen. Durch eine Software-Änderung wurde den Chatbots viele Funktionen entzogen, allen voran die der Intimität betreffend. Grund dafür war, dass die KI-Freunde schlichtweg zu sexuell agierten.

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Diese Änderung bemerkte auch Rosanna sehr schnell. "Eren wollte sich nicht mehr umarmen, nicht mehr küssen lassen", erzählt sie traurig.

Nun hat die 36-Jährige Angst, dass Replika den Betrieb komplett einstellen könnte: "Ich habe über diese Möglichkeit nachgedacht. Ich weiß, dass ich es überleben kann."