Grüne Wäsche: Lufthansa bekommt Ärger für dieses Werbeplakat

London - Die Welt der Werbung kann schon mal ein wenig von der Realität abweichen. Die Lufthansa flog mit ihrem aktuellen Werbeplakat allerdings, laut der Selbstregulierungsbehörde der britischen Werbebranche, etwas über ihr Ziel hinaus und bekam umgehend eine Rüge aufgrund der angeblich irreführenden grünen Botschaft.

Die deutsche Fluggesellschaft ist momentan nicht ganz so grün, wie sie eigentlich vorgibt zu sein.
Die deutsche Fluggesellschaft ist momentan nicht ganz so grün, wie sie eigentlich vorgibt zu sein.  © Fotomontage: dpa/Christoph Soeder//dpa/PA Media/Asa

Auf dem Bild ist ein halbes Flugzeug der deutschen Fluggesellschaft sowie ein halber Globus zu erkennen. Erst einmal recht unspektakulär.

Was die Advertising Standards Authority (ASA) allerdings wirklich erzürnte, war der Werbeslogan "Connecting the world. Protecting its future." ("Die Welt verbinden. Ihre Zukunft schützen.").

Der Spruch ist laut den Behörden irreführend und könnte falsch verstanden werden. Der veröffentlichte Bericht kritisiert, dass die Lufthansa suggeriert, ab sofort umweltfreundlich zu fliegen.

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Die eingeleiteten grünen Initiativen hin zu weniger CO2-Ausstößen zeigen laut der ASA allerdings erst in vielen Jahren oder Jahrzehnten erste sichtbare Ergebnisse und entsprechen damit nicht der aktuellen Realität.

Das Unternehmen will erst im Jahr 2050 vollständig klimaneutral werden.

Die Fluggesellschaft widerspricht den Anschuldigungen der Behörde und glaubt nicht daran, dass Verbraucher die Botschaft falsch verstehen könnten. Laut der Lufthansa will man Konsumenten lediglich auf die Bemühungen des Unternehmens zur Reduzierung der Folgen des Fliegens hinweisen.

"Greenwashing" bei Zalando

Auch Zalando gibt Kunden das Nachhaltigkeitsversprechen. (Symbolbild)
Auch Zalando gibt Kunden das Nachhaltigkeitsversprechen. (Symbolbild)  © dpa/Frank Rumpenhorst

Unter dem Begriff "Greenwashing" versteht man die Bestrebungen von Unternehmen, mittels öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen ein umweltbewusstes Image zu erlangen.

Diese dargestellte Klimafreundlichkeit entspricht jedoch oftmals nicht der Realität.

Zuletzt musste sich der deutsche Mode- und Versandhändler Zalando "Greenwashing"-Vorwürfe gefallen lassen.

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Laut "Zeit" und SWR-Recherchen täuschte das Unternehmen Kunden im Umgang mit Retouren.

Auf seiner Website verspricht das Unternehmen, dass 97 Prozent der retournierten Kleidungsstücke wieder zurück in den Online-Verkauf gelangen. Der Rest werde anderweitig verkauft oder gespendet.

Laut der Recherchen ist die Prozentangabe jedoch nicht ganz korrekt, denn dies gilt nicht für alle angebotenen Artikel der Plattform aufgrund des zusätzlichen Angebots durch externe Partner.

Diese kleine, aber wichtige Detail verschwieg das Mode-Unternehmen seinen Kunden dann wohl.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/Christoph Soeder//dpa/PA Media/Asa

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