Messerangreifer verletzt mehrere Menschen und wird von Polizei erschossen

Von Michael Evers

Marseille (Frankreich) - Die Polizei hat im südfranzösischen Marseille einen Messerangreifer in einer Einkaufsstraße erschossen, der zuvor fünf Menschen verletzt haben soll.

Beamte der Kriminalpolizei arbeiten vor einem Schnellimbiss, vor dem ein Mann versucht hatte, Menschen mit einem Messer anzugreifen.
Beamte der Kriminalpolizei arbeiten vor einem Schnellimbiss, vor dem ein Mann versucht hatte, Menschen mit einem Messer anzugreifen.  © Christophe Simon/AFP/dpa

Der Mann tauchte zunächst in einem Hotel auf, wo er herausgeworfen worden war, weil er sein Zimmer nicht mehr bezahlte, sagte Staatsanwalt Nicolas Bessonne. Erst habe er auf den neuen Mieter des Zimmers und dann auf den Inhaber des Hotels und dessen Sohn eingestochen.

Danach habe er in einem nahe gelegenen Schnellimbiss versucht, weitere Menschen mit einem Messer anzugreifen, sei aber von der Kundschaft verjagt worden. In der Fußgängerstraße habe er dann zwei Menschen durch Schläge mit einem Stock im Gesicht verletzt, so der Staatsanwalt.

Eintreffende Polizisten forderten ihn auf, seine Waffen - zwei Messer und einen Schlagstock - niederzulegen, was der Mann aber nicht tat.

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Auf einem von der Zeitung "Le Parisien" geteilten Video ist zu sehen, wie die Beamten den Angreifer niederschießen, als er Anstalten macht, sich auf die Polizisten zuzubewegen.

Der Angreifer wird als verwirrt eingestuft

Von einem terroristischen Hintergrund gehen die Fahnder nach Informationen der Zeitung eher nicht aus, vielmehr werde der 1990 geborene Angreifer als verwirrt eingestuft. Nach Angaben des Staatsanwalts hielt sich der Tunesier rechtmäßig in Frankreich auf.

Nach "Parisien"-Informationen soll er bei den Behörden wegen antisemitischer Äußerungen bekannt gewesen sein. Am Abend wurde Innenminister Bruno Retailleau am Tatort erwartet.

Titelfoto: Christophe Simon/AFP/dpa

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