Tödliche Messerattacke auf Frau in Bayern: Ermittlungen auch gegen Söhne – war es Nothilfe?

Von Ulf Vogler

Ingolstadt - Am Freitagabend hat ein 49-jähriger Mann seine Ex-Frau vor den Augen der gemeinsamen Kinder in der Richard-Strauss-Straße in Ingolstadt erstochen. Nun ermittelt die Polizei auch gegen die Söhne, die ihren Vater mit Schlägen von der Tat abhalten wollten.

Die Polizei versammelte sich am Tatort zur Spurensuche.  © NEWS5 / Stefan Hornberger

Nach der tödlichen Gewalttat an einer 45 Jahre alten Frau auf offener Straße in Ingolstadt ist ein Haftbefehl gegen den Ex-Partner des Opfers erlassen worden.

Dem 49-Jährigen wird vorgeworfen, die Frau am Freitagabend nach einem Streit mit einem Messer niedergestochen und tödlich verletzt zu haben, wie die Polizei mitteilte. Der Tatverdacht lautet Totschlag.

Nach Polizeiangaben hatten die 23 und 17 Jahre alten Söhne noch versucht, den mutmaßlichen Täter mit Tritten und Schlägen von ihrer Mutter fernzuhalten. Die Frau starb kurz nach dem Angriff im Krankenhaus.

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Der Verdächtige war ebenfalls mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht worden. Gegen die beiden Söhne werde nun wegen Verdacht auf gefährliche Körperverletzung ermittelt, so die Polizei. Jedoch sei zu prüfen, ob die Söhne in Nothilfe gehandelt haben.

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Der Tatort der Messerattacke von Ingolstadt in der Richard-Strauss-Straße.  © NEWS5 / Stefan Hornberger

Tatverdächtiger bereits verurteilt

Am Wochenende habe die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den türkischen Staatsangehörigen beantragt, der dann auch vom Ermittlungsrichter erlassen worden sei, sagte ein Polizeisprecher.

Der Mann sei vorläufig weiter im Krankenhaus und werde dort von der Polizei überwacht, bis er in eine Justizvollzugsanstalt gebracht werden könne. Sein Zustand sei stabil.

Seit der Trennung des Paares im Jahr 2024 habe es mehrfach Auseinandersetzungen zwischen den beiden Ex-Partnern gegeben, teilte die Polizei weiter mit. Dabei sei es um Delikte wie Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz, Bedrohungen, Beleidigungen, Nötigungen und einfache Körperverletzung des Mannes gegenüber der Frau gegangen.

Im Oktober 2025 sei der Mann rechtskräftig zu einem Jahr Bewährungsstrafe verurteilt und ein Kontaktverbot gegen ihn ausgesprochen worden. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise zu dem Geschehen. Das Motiv für die Tat und den Streit müsse noch ermittelt werden.

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