Panik und Angst: Kreuzfahrtschiff lässt Gäste nach Tsunami-Alarm zurück

Hawaii (USA) - Dramatische Szenen im Traumurlaub. Nachdem auf Hawaii Tsunami-Alarm ausgerufen worden war, versuchten panische Kreuzfahrtgäste, sich auf ihr Schiff zu retten. Doch das legte ohne sie ab.

Viele Gäste schafften es nicht mehr rechtzeitig in den Hafen.
Viele Gäste schafften es nicht mehr rechtzeitig in den Hafen.  © TikTok/demifreeman

Als am Mittwoch vor der Küste Russlands ein massives Erdbeben der Stufe 8,8 gemeldet wurde, mussten die Behörden von Hawaii mit dem Schlimmsten rechnen. Es galt Tsunami-Alarm.

In Küstennähe waren die Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Ganze Strandabschnitte wurden geräumt. Der Flugverkehr kam zum Erliegen.

Vom Tsunami-Alarm ebenfalls betroffen: das Kreuzfahrtschiff "Pride of America". Das Schiff mit Platz für bis zu 2180 Gästen musste den Hafen überstürzt verlassen. Doch dabei kam es zu dramatischen Szenen, berichtet nun "Daily Mail".

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Ein Video, das offenbar an Bord gedreht wurde, zeigt, wie panische Touristen zum Schiff eilen. Kurze Zeit später legt die "Pride of America" ab.

Doch nicht alle Gäste schaffen es rechtzeitig zum Hafen. Hunderte Urlauber sollen jetzt ohne Gepäck auf Hawaii gestrandet sein. Und der Tsunami kommt immer näher. Es drohen Wellen von mehr als drei Metern.

Tsunami-Chaos auf der "Pride of America": Jetzt reden die Betroffenen

Die "Pride of America" musste den Hafen sofort verlassen.
Die "Pride of America" musste den Hafen sofort verlassen.  © PR/Norwegian Cruise Line

In den sozialen Netzwerken machen die Betroffenen ihrem Ärger Luft. Sie werfen dem Kreuzfahrtunternehmen Norwegian Cruise Lines schwere Versäumnisse vor und schildern chaotische Szenen.

"Sie haben uns zurückgelassen", wütet Tiffany Oliver, die nun auf Hawaii ausharren muss. "Wir kamen zum Schiff, und es legte direkt vor unseren Augen ab." Stattdessen habe man sie auf einen Berg gefahren, schreibt die verängstigte Frau bei Facebook. Sie hat nur einen Wunsch: "Ich will heute nicht sterben."

Urlauberin Mandy saß mit Dutzenden weiteren Touristen noch im Ausflugsbus. Sie konnte das Schiff bereist sehen, als es plötzlich ohne sie losfuhr.

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"Die Leute sind verärgert. Es herrscht Chaos. Unser Busfahrer hat keine Ahnung wo er hinfahren soll." Manche Passagiere würden weinen.

Kreuzfahrtgäste auf Hawaii gestrandet: Schiff verlässt Hafen

Auch Rachel (l.) und Mandy sind gestrandet. In den sozialen Netzwerken machen sie ihrem Ärger Luft.
Auch Rachel (l.) und Mandy sind gestrandet. In den sozialen Netzwerken machen sie ihrem Ärger Luft.  © Montage: Facebook/Tiffany Oliver, TikTok/mandythecruiseplanner

"Gegen Ende der Tour, als wir glücklicherweise auf dem Weg zum Kreuzfahrtschiff waren, bekamen wir auf unseren Telefonen Warnsignale für Notfälle angezeigt", schildert hingegen Rachel Burrows. Doch der Tourguide habe die Warnung mit dem Bemerkung "das kommt häufig vor" und "das ist nichts" abgetan. Später seien dann die Sirenen angegangen.

"Wir gehörten zum Glück zu den Letzten, die das Kreuzfahrtschiff betraten. Dann konnten wir sehen, wie viele andere Leute ausstiegen und sich in die Schlange stellten, aber sie schafften es nicht", berichtet die Betroffene weiter.

Sie schätzt, dass 600 Personen es nicht mehr rechtzeitig auf das Schiff geschafft haben.

Weil sich die Wellen eines Tsunamis erst in Küstennähe auftürmen, im offenen Meer aber kaum zu spüren sind, dürfte sich der Kapitän der "Pride of America" für die Plötzlich-Abreise entscheiden haben. Die Gäste wurden auf höher gelegene Gebiete gebracht. Wie es für sie weitergeht, ist unklar.

Titelfoto: Montage: TikTok/demifreeman, PR/Norwegian Cruise Line

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