Flutschutz: Cossebaude probt für den nächsten Ernstfall

Dresden - Proben für den Ernstfall: Am Donnerstag wurden an sechs Durchgängen zum Elberadweg in den Abschnitten Stetzsch, Gohlis und Cossebaude die mobilen Systeme probeweise auf- und wieder abgebaut. Auf dem fünf Kilometer langen Abschnitt sind sie Teil des Hochwasserschutzes.

Der Probeaufbau des Dammbalkensystems findet alle drei Jahre statt, der Flutschutztor-Probelauf jedes Jahr.
Der Probeaufbau des Dammbalkensystems findet alle drei Jahre statt, der Flutschutztor-Probelauf jedes Jahr.  © Thomas Türpe

Der besteht aus Deichen, Schutzmauern und mobilen Elementen – den sogenannten Dammbalkensystemen.

"Metallstützen und Balken, die bei Hochwassergefahr in die Maueröffnungen eingesetzt werden", so Flutschutzbeauftragte Christina Schenk (48).

Die Probeläufe dienen vor allem zur Schulung von Mitarbeitern und der Fehlerminimierung.

Wann im Ernstfall die Maßnahmen greifen, hängt vom Wasserpegel ab: "Ab sechs Metern bauen wir auf, wenn die vom Umweltamt berechneten Prognosen ergeben, dass die Elbe über sieben Meter erreichen wird."

Anwohner in Cossebaude wollen den Blick auf die Elbe

Die Höhe der Mauern orientiert sich am sogenannten HQ100: "Man geht hier vom Pegelstand des Jahrhundertwassers aus. Also ungefähr 9,24 Meter. Darüber würden die Mauern es nicht aushalten. 2002 waren wir mit zirka 9,40 darüber", so Hochwasserschutzbeauftragte Christina Schenk (48).
Die Höhe der Mauern orientiert sich am sogenannten HQ100: "Man geht hier vom Pegelstand des Jahrhundertwassers aus. Also ungefähr 9,24 Meter. Darüber würden die Mauern es nicht aushalten. 2002 waren wir mit zirka 9,40 darüber", so Hochwasserschutzbeauftragte Christina Schenk (48).  © Thomas Türpe

Doch nicht alle sind dankbar. "In Cossebaude gab es einen großen Disput mit den Anwohnern, da sie keine Sichtversperrung auf die Elbe haben wollten. Deshalb hat die Mauer nun Einkerbungen."

Bedeutet in einer Gefahrensituation einen erheblichen Mehraufwand, um die Schutzwand zu errichten.

Beim Probeaufbau sind sechs Mitarbeiter dabei. Im Ernstfall steht ein Drittel zur Verfügung: "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Hochwasser meist an Freitagen oder Feiertagen stattfinden. Und viele der Mitarbeiter wohnen selbst in von Hochwasser betroffenen Stadtteilen. Da müssen sie dort erst alles absichern."

Die ersten Schutzmaßnahmen wurden nach der Flut 2002 umgesetzt. Ein weiterer 1,3 Kilometer langer Abschnitt über Mickten, Kaditz, Übigau und Laubegast ist in Planung.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe

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