Flutschutz: Cossebaude probt für den nächsten Ernstfall
Dresden - Proben für den Ernstfall: Am Donnerstag wurden an sechs Durchgängen zum Elberadweg in den Abschnitten Stetzsch, Gohlis und Cossebaude die mobilen Systeme probeweise auf- und wieder abgebaut. Auf dem fünf Kilometer langen Abschnitt sind sie Teil des Hochwasserschutzes.

Der besteht aus Deichen, Schutzmauern und mobilen Elementen – den sogenannten Dammbalkensystemen.
"Metallstützen und Balken, die bei Hochwassergefahr in die Maueröffnungen eingesetzt werden", so Flutschutzbeauftragte Christina Schenk (48).
Die Probeläufe dienen vor allem zur Schulung von Mitarbeitern und der Fehlerminimierung.
Wann im Ernstfall die Maßnahmen greifen, hängt vom Wasserpegel ab: "Ab sechs Metern bauen wir auf, wenn die vom Umweltamt berechneten Prognosen ergeben, dass die Elbe über sieben Meter erreichen wird."
Anwohner in Cossebaude wollen den Blick auf die Elbe

Doch nicht alle sind dankbar. "In Cossebaude gab es einen großen Disput mit den Anwohnern, da sie keine Sichtversperrung auf die Elbe haben wollten. Deshalb hat die Mauer nun Einkerbungen."
Bedeutet in einer Gefahrensituation einen erheblichen Mehraufwand, um die Schutzwand zu errichten.
Beim Probeaufbau sind sechs Mitarbeiter dabei. Im Ernstfall steht ein Drittel zur Verfügung: "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Hochwasser meist an Freitagen oder Feiertagen stattfinden. Und viele der Mitarbeiter wohnen selbst in von Hochwasser betroffenen Stadtteilen. Da müssen sie dort erst alles absichern."
Die ersten Schutzmaßnahmen wurden nach der Flut 2002 umgesetzt. Ein weiterer 1,3 Kilometer langer Abschnitt über Mickten, Kaditz, Übigau und Laubegast ist in Planung.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe