Hochwasser im Leipziger Umland: Grimmas Schutzanlage hält, B2 überschwemmt

Leipzig/Grimma - Die Hochwasserlage hält weiterhin die Menschen in Sachsen in Atem, so auch im Leipziger Umland. Während Grimma jedoch zunächst aufatmen kann, wurden nun auch in Leipzig Überflutungen gemeldet. In Eilenburg war es zu großflächigen Überschwemmungen gekommen.

In der Nacht zu Montag war die Pleiße bei Leipzig übers Ufer getreten. Teile der B2 mussten daraufhin gesperrt werden.
In der Nacht zu Montag war die Pleiße bei Leipzig übers Ufer getreten. Teile der B2 mussten daraufhin gesperrt werden.  © Anke Brod

Betroffen war unter anderem die B2 im Süden der Messestadt. Dort war die Pleiße übers Ufer getreten und hatte einen Teil der Bundesstraße überschwemmt. Darüber hinaus hatte das Wasser auch Felder bei Fuchshain erreicht und der Pösgraben war übers Ufer getreten, wie TAG24 erfuhr.

In Grimma zeigte sich Oberbürgermeister Matthias Berger indes entspannt. "Man sieht's ja, es fällt", erklärte das Stadtoberhaupt in einem Video auf YouTube.

Der Höhepunkt sei demnach in der vergangenen Nacht, gegen Mitternacht, mit 5,47 Meter in Golzern gemessen worden. Seitdem falle das Wasser. "In der Zwickauer Mulde relativ rapide. In der Freiberger Mulde stagniert es ein bisschen, aber auch da ist ein Sinken der Pegelstände festzustellen."

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Die Stadt im Landkreis Leipzig hatte bereits am Sonntag seine Fluttore geschlossen, nachdem beinahe die Hochwasserstufe 2 erreicht worden war. "Ich hatte gehofft, den Kameraden so was am Heiligabend zu ersparen", hatte OB Berger kurz darauf noch erklärt.

Die Entscheidung sollte sich jedoch als richtig herausstellen, denn tatsächlich kam die Hochwasserschutzanlage zum Einsatz - das erste Mal seit ihrer Fertigstellung 2019. "Ich bin heilfroh, dass wir das dann zugemacht haben."

Pegel im Landkreis Leipzig erreicht Alarmstufe 3

In Grimma hielt indes die Schutzanlage bei ihrer ersten Bewährungsprobe. Die Stadt hatte die Hochwasserschutzmauer am Sonntag schließen lassen. Eine richtige Entscheidung.
In Grimma hielt indes die Schutzanlage bei ihrer ersten Bewährungsprobe. Die Stadt hatte die Hochwasserschutzmauer am Sonntag schließen lassen. Eine richtige Entscheidung.  © Sören Müller

Dem Oberbürgermeister zufolge hatte das Wasser etwa zehn bis 15 Zentimeter an der Schutzanlage gestanden. "Das klingt erstmal nicht viel. Im Ernstfall hätte es jedoch bedeutet, dass die ganzen Straßenzüge, die parallel zur Mulde liegen, jetzt schon Hochwasserprobleme und Schäden gehabt hätten."

Der Oberbürgermeister bedankte sich nochmals bei allen, die bei der Schließung der Anlage geholfen haben: "Es hat sich bewährt."

Einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" zufolge erwartet das Landeshochwasserzentrum aktuell zwar nicht, dass die höchste Alarmstufe 4 an einem der sächsichen Pegel erreicht würde. Einige Orte meldeten am Montag allerdings Stufe 3, darunter auch Golzern im Landkreis Leipzig. Gegen 11 Uhr wurde dort eine Höhe von 5,32 Meter gemessen. Vier Stunden zuvor lag die Höhe bei 5,41 Meter.

In Eilenburg war die Mulde am Montag großflächig über die Ufer getreten.
In Eilenburg war die Mulde am Montag großflächig über die Ufer getreten.  © privat

In Eilenburg sollen indes die Muldewiesen vollgelaufen sein, ebenso wie die Kastanienallee. Bilder aus dem Süden der Stadt zeigen großräumige Überschwemmungen.

Original-Artikel vom 25. Dezember, 12.41 Uhr. Text aktualisiert um 14.41 Uhr.

Titelfoto: Sören Müller

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