Chemnitz/Erzgebirge - Am Wochenende regnete es in vielen Teilen von Sachsen nahezu ununterbrochen. Auch die neue Woche beginnt mit Dauerregen unter anderem in Chemnitz und im Erzgebirge.

Nachdem sich der Sommer noch bis in den September zog, ist nun besonders in Sachsen der Herbst im vollem Umfang eingezogen. Durch Tief "Anett" kommt es zu extremen Regenmengen, die teilweise auch zu Hochwasser führen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte bereits am Wochenende vor ergiebigem Dauerregen. Dabei gab es Niederschlagsmengen von bis zu 70 Liter pro Quadratmeter.

Für Chemnitz gab der DWD die Regenstufe 2 aus. Das heißt es werden weiterhin Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter erwartet.

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Eine Reisegruppe aus Chemnitz und Dresden reiste am Freitag in den tschechischen Touristenort Spindlermühle. Doch auch dieser wird noch immer vom Dauerregen beherrscht, so dass der Urlaub im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel.

Oberhalb des Ortes hat die Elbe ihre Quelle und seit Freitag fiel dort an die 300 Liter Regen pro Quadratmeter. Evakuiert werden musste der Ort bisher zum Glück nicht.

Die Touristen die da geblieben sind werden angehalten den Ort nicht zu verlassen und sich auf festen Wegen aufzuhalten. Die Brücken im Ort wurden abgesperrt.

Ab Dienstag können die touristischen Sehenswürdigkeiten möglicherweise wieder zugänglich sein, berichtete Horst Mentzel aus Chemnitz.

Laut der Hochwasserfrüherkennung vom sächsischen Landeshochwasserzentrum droht für Chemnitz weiterhin keine große Gefahr.

Der Wasserstand der Chemnitz liegt bei 101 Zentimeter und der Durchfluss bei 17,2 Qubikmeter pro Sekunde. Gegen 13 Uhr soll sie offenbar den Höchststand erreichen und dann wieder sinken.

Aktuell kommt es in Chemnitz und Umgebung weiterhin zu starkem Dauerregen. Wie der DWD mitteilte, soll am Dienstagmittag damit Schluss sein.

"Von Ostsachsen bis zum östlichen Vogtlandkreis werden Niederschlagsmengen von 30 bis 50, im Stau der Mittelgebirge lokal um die 60 Liter pro Quadratmeter im Warnzeitraum", der DWD weiter.

Bei Starkregen kommt es häufig zu Verkehrsunfällen. Die Zauberworte, um dies zu vermeiden sind: Profiltiefe, Wassermenge, Geschwindigkeit.

Wie man sich am besten bei Aquaplaning verhält, könnt Ihr bei uns im Artikel "Achtung Aquaplaning! Experte verrät wie Ihr die Kontrolle behält" nachlesen.

Dauerregen hat in der vergangenen Nacht örtliche Bäche und Flüsse ansteigen lassen.

So stieg unter anderem der Fluss Zwönitz um einige Zentimeter an. Großes Hochwasser blieb dennoch aus.

Laut DWD bleibt die Nacht zum Sonntag weitgehend niederschlagsfrei. Am Sonntag setzt der Prognose zufolge dann wieder Regen ein.

Laut der Hochwasserfrüherkennung vom sächsischen Landeshochwasserzentrum droht für Chemnitz und einem Großteil des Erzgebirges vorerst keine große Gefahr.

In den nächsten 24 Stunden wird für das Gebiet "Bergland Freiberger Mulde", zu dem das Mittelerzgebirge gehört, eine Mittlere Gefährdung prognostiziert. Das bedeutet, es kann zur Überflutung landwirtschaftlicher Flächen oder einzelner bebauter Grundstücke oder Keller kommen. Zudem sind leichte Verkehrsbehinderungen auf Straßen möglich.

Im Gebiet "Bergland Zwickauer Mulde", in dem auch Chemnitz und Zwickau liegen, wird eine Mäßige Gefährdung vorhergesagt. Es kann stellenweise kleinere Ausuferungen oder vereinzelte Überflutungen landwirtschaftlicher Flächen geben.

Lediglich im östlichsten Teil des Erzgebirges besteht Hochwassergefahr.

Das Rathaus zeigt sich vorerst gelassen in Bezug auf die Wetterlage am Wochenende.

"Nach Rücksprache mit der Unteren Wasserbehörde besteht aktuell keine akute Hochwassergefahr für Chemnitz“, erklärte eine Sprecherin. Allerdings wurde für die Stadt eine Warnung vor Windböen herausgegeben.

Trotz der entspannten Lage bereitet sich die Stadt auf mögliche Ereignisse vor. "Die Einsatzkräfte wurden auf mögliche Einsätze vorbereitet“, heißt es aus dem Rathaus. Aktuell bestehe auch keine Notwendigkeit für Straßen- oder Brückensperrungen.

Sollte sich die Lage jedoch ändern, könnten über die Rufbereitschaft des Verkehrs- und Tiefbauamtes kurzfristig Maßnahmen wie die Anhebung der Hubbrücke an der Fabrikstraße ergriffen werden.

Am Vormittag sollten die 150 Teilnehmer des European Peace Ride in Bad Ischl (Österreich) starten. Doch wegen des Dauerregens musste die erste Etappe abgesagt werden und die Radsportler wurden mit dem Bus nach Lipno gefahren.

Ob die Fahrt nach Chemnitz über Pilsen am morgigen Samstag fortgesetzt werden kann, ist noch nicht entschieden.

Bisher gibt es für die Stadt Chemnitz nur eine Warnung vor Windböen mit Geschwindigkeiten von bis 60 km/h.

Der Wasserstand der Chemnitz ist aktuell bei 25 Zentimetern.

Das Vb-Tief "Anett" ist im Erzgebirge angekommen.

Dort gibt es bereits intensive Regenfälle. Auf dem Fichtelberg fiel bei zwei Grad sogar der erste Schnee.

Für Teile Sachsens gibt es eine Unwetterwarnung.

Vor allem im Erzgebirge bestehe Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen, Unterführungen und gewässernahen Gebäuden sowie mögliche Erdrutsche.