Lage verschärft sich weiter: Katastrophen-Voralarm im Rems-Murr-Kreis ausgelöst

Ludwigsburg/Waiblingen - Die Hochwasserlage im Rems-Murr-Kreis hat sich unerwartet verschärft. Auch im Landkreis Ludwigsburg wird von einer akuten Gefahrenlage und steigenden Wasserständen ausgegangen.

Trotz Regenpause steigen die Pegelstände mancherorts weiter an.
Trotz Regenpause steigen die Pegelstände mancherorts weiter an.  © 7aktuell.de | 7Aktuell

Die Lage im Rems-Murr-Kreis schien am Sonntagabend eigentlich bereits unter Kontrolle zu sein, wie die Behörde mitteilte. Nach dem extremen Starkregen in der Nacht habe man nun aber den Katastrophen-Voralarm ausgelöst.

Im Landratsamt tagten der Verwaltungsstab und der Führungsstab der Blaulichtfraktion. Seit dem Morgen würden Anwohner in den betroffenen Rems-Kommunen vorsorglich evakuiert. Das Landratsamt rief dazu auf, Gefahrenbereiche zu meiden.

Der Verkehr der Wieslauftalbahn sei eingestellt. In den betroffenen Kommunen Waiblingen, Weinstadt, Remshalden und Winterbach blieben zudem Schulen und Kitas geschlossen. Gleiches gelte für das Berufsschulzentrum Schorndorf. "Schüler, die nicht in die Schule gelangen können, sollen ebenfalls zu Hause bleiben", so das Landratsamt.

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Die Behörde teilte weiter mit, dass die Hochwasserrückhaltebecken der Rems gefüllt seien und das neuralgische Becken in Winterbach kontrolliert entleert werde.

In Benningen im Kreis Ludwigsburg trat das Wasser über die Ufer.
In Benningen im Kreis Ludwigsburg trat das Wasser über die Ufer.  © Andreas Rosar/dpa

Pflegeheim in Steinheim evakuiert

Auch im Kreis Ludwigsburg steigen die Wasserstände an. "Auch wenn derzeit kein starker Regen fällt, erwarten wir weiterhin einen Anstieg des Wasserstands von Rems und Murr", sagte Landrat Dietmar Allgaier am Montagmorgen. In Remseck sei der Scheitelpunkt der Rems noch nicht erreicht.

Der Führungsstab beobachte die Lage und koordiniere die Einsatzkräfte. Insgesamt seien rund 250 Männer und Frauen der Feuerwehren im Einsatz.

Am Morgen wurde laut Landkreis ein Pflegeheim in Steinheim an der Murr evakuiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden auf andere Heime verteilt.

Der Landkreis rief die Anrainerkommunen von Neckar, Rems und Murr zudem auf, ihre lokalen Krisenstäbe einzurichten. Möglich sei ein Hochwasser, wie es dort nur einmal in 100 Jahren vorkommt.

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